Immobilien

Aktuelle Umfragedaten Wohnungsbau mit vielen Stornos

Aktuelle Umfragedaten zeigen, dass es im Wohnungsbau viele Stornos gibt. Schuld daran sind neben Materialmangel vor allem die höheren Zinsen.

Hausbau

Durch die Coronakrise gingen Lieferketten kaputt, Materialknappheit war das Thema der Stunde. Sie war ein großes Problem für den Wohnungsbau und die ganze Immobilienbranche. Seit einigen Monaten kommt nun auch noch hinzu, dass die Stornos im Wohnungsbau zunehmen. Verständlich ist das mit Blick auf die schnell steigenden Bauzinsen. Anfang des Jahres noch bei 1 Prozent, sehen wir jetzt Zinsen über 3 Prozent. Und mit Blick auf die Bekämpfung der Inflation sieht der Zinstrend weiter steigend aus. Nicht nur private Häuslebauer, sondern vor allem größere Investoren dürften vermehrt über Stornos nachdenken, wenn durch schnell und kräftig gestiegene Zinskosten ganze Projektplanungen unrentabel werden. Dazu hatte sich erst vor einigen Tagen der Experte Dr. Andreas Beck geäußert (hier im Video anschauen). Die Resultate vor allem der schnell steigenden Zinsen sind deutlich erkennbar.

Dazu sagt heute das ifo-Institut: Im Wohnungsbau kommt es weiterhin vermehrt zu Auftragsstornierungen. Im August waren 11,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen, nach 11,5 Prozent im Vormonat. Das geht aus der Umfrage des ifo-Instituts hervor. „Seit April sehen wir, dass auffällig viele Projekte gestrichen werden. Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau haben sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert: Explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller Bauherren schwer. Einige Projekte werden damit unrentabel“, erklärt ifo-Forscher Felix Leiss.

„Bis vor wenigen Monaten standen die Weichen im Wohnungsbau noch auf Wachstum. Die Unternehmen verfügen immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung greift die Angst um sich“, sagt Leiss weiter. Sehr viele Betriebe befürchten Geschäftsrückgänge. Der Erwartungsindikator fiel auf minus 48,3 Punkte und markiert damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Der bisherige Tiefststand war erst im April erreicht worden, mit minus 47,4 Punkten.

Die Lieferengpässe bei Baustoffen haben sich etwas gebessert. „Dennoch ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer“, stellt Leiss fest. Im August klagten 36,4 Prozent der Unternehmen über Lieferprobleme. Im Juli waren es noch 45,6 Prozent. Die hohen Energiepreise verteuerten das – in der Herstellung oft energieintensive – Baumaterial zusätzlich. Sehr viele Bauunternehmen planen vor diesem Hintergrund weitere Preiserhöhungen.

Stornierungen im Wohnungsbau seit dem Jahr 2012

Grafik zeigt Verlauf der Materialengpässe



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