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Zinskeule der Fed US-Verschuldung: Haushalte sitzen auf langfristigen Kreditkartenschulden

US-Verschuldung: Haushalte sitzen auf Langfristigen Kreditkartenschulden

Die Verschuldung in den USA nimmt stetig zu. Immer mehr Amerikaner bleiben auf langfristigen Kreditkartenschulden sitzen. Laut einem Bericht der New Yorker Fed überstieg der Verschuldung der privaten Haushalte im zweiten Quartal erstmals die Marke von 16 Billionen US-Dollar. Ein Grund für die gestiegenen Kredite dürfte auf die hohe Inflation zurückzuführen sein. Um die höheren Preise für Energie, aber auch für die täglichen Konsumgüter zu stemmen, nehmen Amerikaner mehr Kredite auf. Auffällig ist dabei der Anstieg der Kreditkartenschulden.

Dazu berichtet Bloomberg: Einer Umfrage zufolge haben immer mehr US-Verbraucher über einen längeren Zeitraum Kreditkartenschulden angehäuft, die sie angesichts der hohen Inflation und der steigenden Zinssätze nur mit Mühe abzahlen können.

Sechzig Prozent der Kreditkartenschuldner geben an, dass sie seit mindestens einem Jahr Kreditkartenschulden haben, das entspricht einem Anstieg um 10 Prozent zum Vorjahr (50%), so CreditCards.com in einem Bericht vom Montag. Der Anteil derjenigen, die seit mehr als zwei Jahren verschuldet sind, stieg laut dem Online-Kreditkartenmarktplatz ebenfalls von 32% auf 40%. Da die Inflation die Lohnzuwächse übersteigt, haben sich mehr Haushalte auf revolvierende Kredite verlassen, so der Bericht.

Laut Bloomberg liegen die Gesamtsalden der Kreditkarten zwar noch leicht unter dem Niveau vor der Pandemie. Allerdings belastet nun die hohe Inflation die prekäre Finanzlage vieler US-Haushalte. Etwa ein Viertel der Befragten gab an, dass die erhöhten täglichen Ausgaben der Hauptgrund für ihren negativen Saldo sind.

Langfristige Kreditkartenschulden nehmen zu

60 Prozent der Kreditkartenschuldner sitzen seit einem Jahr oder länger auf Schulden

Verschuldung: Die Fed könnte die Situation verschlimmern

Die US-Notenbank wird nächste Woche wahrscheinlich zum fünften Mal in diesem Jahr die Zinsen erhöhen. Erwartet wird ein erneuter Zinsschritt von 75 Basispunkten auf insgesamt 3,25 Prozent. Auf den kommenden FOMC-Sitzungen ist mit weiteren Zinsanhebungen zu rechnen. Die Zinssätze für Kreditkarten sind in der Regel direkt an den Leitzins gekoppelt, und ihre Anhebung könnte in Verbindung mit einer sich abschwächenden Wirtschaft zu höheren Zahlungsrückständen führen, so Bloomberg.

Die Gesamtverschuldung der Verbraucher stieg im Juli um 23,8 Milliarden Dollar auf einen Rekordwert von 4,64 Billionen Dollar, wie aus den Daten der Federal Reserve hervorgeht. Die Zahlen der Fed umfassen Kreditkartenschulden, Studentenkredite und Autokredite, berücksichtigen aber nicht die Hypothekenschulden. Zu Beginn der Pandemie gingen die revolvierenden Kredite noch stark zurück, da der Konsum durch die strengen Maßnahmen eingeschränkt war. Die Situation hat sich nun wieder umgekehrt und schließlich zu einem Anstieg der Kreditkartenschulden geführt.

Die steigende Verschuldung der USA ist eine Gefahr und könnte das Land vor weitere Probleme stellen. Aber solange die Kreditausfälle nicht deutlich zunehmen, droht keine Wiederholung der Finanzkrise von 2008. Dennoch sind die steigenden Zinsen angesichts der hohen Verschuldung ein Problem.

Staatsverschuldung der USA wächst stetig

Laut Statista hat sich die Staatsverschuldung der USA im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um circa 1,2 Billionen US-Dollar auf insgesamt 30,50 Billionen US-Dollar (geschätzt) erhöht. Für dieses Jahr wird ein Anstieg der Verschuldung auf 31,83 Billionen Dollar erwartet. Die Vereinigten Staaten weisen in absoluter Höhe die höchste Staatsverschuldung weltweit auf.

Anstieg der Verschuldung der USA

FMW/Bloomberg/Statista



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