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Warum der Yuan abwertet Yuan unter Abwertungsdruck – Sanktionsfolgen der USA gegen Russland

Yuan China Russland Sanktionen
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In Folge der Sanktionen gegen Russland, die die USA vorletzte Woche verhängt hat, ist der Yuan auf den niedrigsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit November letzten Jahres gefallen.

Die jüngsten Sanktionen der USA gegen Russland haben erhebliche Auswirkungen auf die russische Wirtschaft gehabt, insbesondere auf die Moskauer Börse. Am 13. Juni 2024 stellte die Moskauer Börse den Handel mit US-Dollar und Euro ein, als Reaktion auf die neuen Maßnahmen der USA. Diese Sanktionen sind Teil einer fortgesetzten Strategie, die darauf abzielt, Russlands finanzielle Ressourcen weiter einzuschränken und seine Kriegswirtschaft zu isolieren.

Die US-Finanzministerin Janet L. Yellen erklärte, dass die Sanktionen Russlands verbleibende Möglichkeiten für den internationalen Material- und Ausrüstungstransport beeinträchtigen und die Abhängigkeit von kritischen Lieferungen aus Drittländern verringern.

China und der Yuan: Doppelte Abwertung gegen Dollar und Rubel

Als Reaktion darauf hat Russland den Handel mit US-Dollar und Euro an der Moskauer Börse eingestellt und sich stärker auf den Yuan als Zahlungsmittel konzentriert. Dies hat zu einer Abwertung des Yuans geführt, da Investoren und Zentralbanken weltweit den Yuan als weniger attraktiv betrachten und ihre Bestände an US-Dollar erhöhen, während sie ihre Yuan-Bestände reduzieren. Die staatseigenen Banken Chinas haben den Yuan gestützt, indem sie Dollar verkauften, als der Yuan auf etwa 7.2605 US-Dollar fiel. Der Onshore-Yuan wurde mit 7,2607 pro US-Dollar kaum verändert notiert, während ihr Offshore-Pendant um 0,1% auf 7,2860 stieg.

Gleichzeitig wertete der Yuan auch gegenüber den Rubel ab. Die Abwertung des Yuan gegenüber dem russischen Rubel ist ein direktes Ergebnis der verstärkten wirtschaftlichen Bindungen zwischen Russland und China als Reaktion auf die westlichen Sanktionen. Russlands Entscheidung, den Handel mit dem US-Dollar und Euro einzustellen und sich auf den Yuan als Zahlungsmittel zu konzentrieren, hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Rubel im bilateralen Handel geführt. Dies hat paradoxerweise den Wert des Rubels im Verhältnis zum Yuan gestärkt, trotz der globalen Sanktionen gegen Russland.

Die chinesische Notenbank hat Maßnahmen ergriffen, um den Rückgang des Yuan zu steuern und Stabilität über schnelle Abwertungen zu bevorzugen. Der Gouverneur der PBOC, Pan Gongsheng, hat betont, dass das Momentum des Dollars nachlasse, was dem Yuan Stabilität verleihe und den Spielraum für Chinas Geldpolitik erweitern werde. Chinas Notenbank sendet ein Signal, dass sie weiterhin eine starke Kontrolle über den Yuan behalten und einen stärkeren Rückgang oder spekulativen Druck gegen die Währung verhindern will.

Devisenabflüsse: Kapitalflucht aus China beschleunigt sich

Die Abwertung des Yuan macht zwar Exporte aus China auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger, doch sie führt auch zu konkreten wirtschaftlichen Herausforderungen. Die direkten ausländischen Investitionen in China sind von Januar bis April um fast 28% im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Analysten von Goldman Sachs schätzen, dass die Devisenabflüsse im April auf 86 Milliarden Dollar angestiegen sind, gegenüber einem Abfluss von 39 Milliarden Dollar im März.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass ein schwächerer Yuan Investoren dazu veranlasst, ihr Kapital aus China abzuziehen, was die finanzielle Stabilität des Landes gefährdet und das Risiko von Inflation erhöht, da importierte Waren teurer werden. Diese Entwicklungen stellen die People’s Bank of China vor die schwierige Aufgabe, die langfristige Stabilität der Wirtschaft zu sichern und gleichzeitig auf die Marktvolatilität zu reagieren.



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1 Kommentar

  1. Was passiert, wenn die USA in eine Rezession rutschen?

    Heißt das, dass eine Zeit anbricht, wo vor allem die Rohstoffländer währungstechnisch gut dastehen werden?

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