Europa

Rekordhoch beim IWH Insolvenztrend Zahl der Insolvenzen mit massivem Anstieg!

Deutschland sieht aktuell einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen. Beim IWH Insolvenztrend ist ein Rekordhoch seit 2016 erreicht worden.

Grafik zeigt Anstieg der Insolvenzen seit dem Jahr 2020

Die konjunkturelle Krise in Deutschland zeigt sich immer deutlicher. Die Zahl der Insolvenzen nimmt deutlich zu. Das zeigen heute veröffentlichte Daten für den Monat Februar. Beim IWH Insolvenztrend (Institut IW Halle) ist ein Rekord erreicht worden – wobei man bedenken muss, dass dieser Indikator erst seit dem Jahr 2016 erhoben wird. Er hat sich bislang als Vorlaufindikator zu den staatlichen Daten als zuverlässig erwiesen, und zeigt jetzt deutlich steigende Insolvenzzahlen.

Kräftig steigende Zahl der Insolvenzen

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland lag demnach im Februar bei 1.193 – der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Januar 2016. Dieser Wert liegt 11% über dem Vormonat, 43% höher als vor einem Jahr, und 28% über dem Februar-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Grafik zeigt die Entwicklung seit dem Jahr 2020.

Die bisherigen Höchstwerte seit 2016 wurden laut dem IW Halle in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz übertroffen. Einen besonders starken Anstieg gab es in Baden-Württemberg, wo die Zahl der Insolvenzen im Februar um ein Sechstel über dem bisherigen Höchstwert vom Dezember 2023 lag. Setzt man die Zahl der Insolvenzen der letzten drei Monate ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl, liegt die so berechnete Insolvenzquote jedoch in Berlin und Hamburg am höchsten, in den ostdeutschen Flächenländern am niedrigsten. Ein Grund für die hohe Betroffenheit bei den Stadtstaaten liegt laut IW Halle in der höheren Zahl an Startups in Ballungsräumen.

Einordnung

Ist das der große Zusammenbruch, vor dem einige Ökonomen seit Jahren warnen? Laut IW Halle nicht! Man erwarte zwar auch für die Monate März und April hohe Insolvenzzahlen. Doch sei die relativ hohe Zahl an Insolvenzen kein Ausdruck einer dramatischen Insolvenzwelle. Denn vor 20 Jahren lag die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften laut dem IW Halle mit bis zu 2.000 pro Monat deutlich höher als im Moment. FMW: Wenn man es in diese Relation mit einem Wert von vor 20 Jahren setzt, relativiert sich das natürlich. Dennoch ist die aktuelle Entwicklung ein Zeichen für die Verschlechterung der konjunkturellen Lage.

Und dass der Arbeitsmarkt immer noch so einen relativ geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt, dürfte vermutlich am Demografiewandel liegen. Arbeitnehmer, die arbeitslos werden, dürften in vielen Fällen relativ schnell andernorts eine neue Stelle finden. Die Frage ist nur: Ist der neue Job wirklich genau so hochwertig wie der vorherige, und gibt es spürbare Gehaltseinbußen? Wenn nämlich immer mehr Industrie abwandert, fallen auch immer mehr gut bezahlte Jobs weg.



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12 Kommentare

  1. Ja, wie Dr. Krall schon 2018 prognostiziert hat.
    Erst steigen die Zinsen, was die Zombies umbringt, und die reißen dann auch noch viele gesunde Betriebe mit in den Abgrund.
    Usw., usw.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Ein Grund mehr, die Kultur der zweiten Chance für (KI)-Start-ups zur wirtschaftspolitischen Agenda zu erklären.

  3. Ich erinnere mich noch an die Diskussion über Zombie-Unternehmen, die nur Dank negativen Zinsen noch leben.

  4. aber was, nur dumme russische putin propaganda, wer fällt den auf so etwas noch herein?

  5. Danke für das Elend an die inkompetenten linksgrünen Ideologen im Shithole Berlin.

  6. Moin, moin,

    stimmt, Dr. Krall hatte schon weit vorher immer wieder auf die Problematik der Zombie-Unternehmen hingewiesen. Aber er war nicht der einzige Rufer im Wald. Viele renommierte Wirtschaftsfachleute haben diese Themen und kausalen Zusammenhänge dargestellt und erläutert, nur in Berlin ist es noch nicht angekommen. Würde dort sowieso niemand verstehen (wollen). Die negativen Ergebnisse tragen alle in diesem Land, vom Hartzer über Rentner bis zum Beamten. Alle leben vom Überschuss den freie Unternehmen in diesem Land produzieren. Ohne diese Unternehmen ist Ende im Gelände. Einfach oder?

    1. Nun denke man sich die Zombie-Unternehmen weg. Die dort Beschäftigten könnten den ganzen Tag zuhause bleiben, bräuchten keine Autos, um ihre Aktentaschen mit den Bemmen ins Büro zu schaffen, müssten sich nicht kultgerecht kleiden und frisieren, bräuchten fürs Mitreden können keine Zeitungen lesen, keine Urlaubspläne schmieden. Womit würden die profitablen Unternehmen dann noch Gewinne machen?
      Wertschöpfung beginnt mit Bedürfnissen. Man braucht nichts anbieten, wo keine Nachfrage ist. Das Schuldgeldsystem wurde erfunden, um Kaufkraft zu generieren, damit das Angebot nicht verrottet. Was würden die Arbeitsneurotiker mit ihrem Tatendrang sonst anstellen? Daher lassen sie sich lieber ausbeuten und die Schulden Anderer abdienen, als dass sie sich der Selbstgenügsamkeit widmen. Es wäre ja auch nichts gewonnen, wenn sie aus Langeweile alles zerstören, um danach wieder bei von vorn anfangen zu dürfen.
      Die Zombies sind nicht das Problem, sondern Leute wie Krall, die den Fleißpelzen noch mehr einpeitschen, um einen Laden zu retten, der an seiner Übersättigung zu ersticken droht. Deshalb ist es in Berlin so schön.

  7. @asyoulike: (Zitat) „Die negativen Ergebnisse tragen alle in diesem Land, vom Hartzer über Rentner bis zum Beamten“. Ja stimmt, aber das scheint dort noch nicht angekommen zu sein. Nur das Interesse an neuen Forderungen zur Verteilung des kleiner werdenden Kuchens nimmt zu.

    1. Und die Politik kommt diesen Wünschen eilfertig nach. Vielleicht hilft es bei der nächsten Wahl?

  8. @Helmut, wenn Krall endlich recht bekommt hat der Dolomitendoktor kein Thema mehr, oder doch nicht, den Schönrednern wird die Arbeit nicht ausgehen.

    1. Wenn Krall endlich recht bekommt 😉
      Bis dahin lebt „der Dolomitendoktor“ längst nicht mehr und ruht in Frieden 1,5 Meter unter seinen Goldbarren.
      Doch was meinen Sie mit endlich? Sie scheinen sich ja förmlich auf den Untergang zu freuen…

  9. @ Michael
    Unzählige Europäer lassen sich vom Hund durch die Landschaft ziehen, sehen sich genötigt, des Geldes wegen tagtäglich einer nutzlosen Aufgabe nachzugehen oder Werteverfall zu betreiben, stopfen bei der Verfolgung ihrer Fernsehlieblinge notorisch irgendwelchen Schwachsinn in sich hinein, pegeln mit Prozenten die Promillegrenze oder pimpen sich mit Drogen zum Bioroboter. Welchen Untergang meinen sie, es geht doch kaum tiefer?

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