Die Aktienmärkte sind mit Verlusten in den saisonal schlechten Börsenmonat September gestartet. Der Dax ist am Dienstag zwar erneut auf ein Rekordhoch angestiegen, doch kurz vor der 19.000er Marke hat den Anlegern der Mut verlassen. Ausgehend von der neuen Bestmarke bei 18.990 Punkten fiel der deutsche Leitindex bis auf ein Tagestief von 18.728 Punkten zurück, ehe er bei 18.747 Punkten den Handel beendete. Unter dem Strich stand ein Minus von 183 Punkten (0,97%) zu Buche. Die schwachen US-Börsen haben die Korrektur der deutschen Aktien im nachbörslichen Handel noch weiter nach beschleunigt. Dabei rutschte der Dax auf ein außerbörsliches Tief von 18.558 Punkten.
Nach der steilen Rallye von rund 2.000 Punkten bzw. 11,5 % in nur vier Wochen war dies der erste nennenswerte Rückschlag. Belastet wurde das deutsche Börsenbarometer von starken Kursverlusten an der Wall Street, wo schwache Konjunkturdaten die Stimmung nach dem langen Wochenende verhagelten. Anleger nahmen im Vorfeld wichtiger Arbeitsmarktdaten wahrscheinlich auch ein paar Gewinne mit. Denn die jüngste Rallye muss sich nun einem Realitätscheck unterziehen.
Konjunktur im Fokus
Am Freitag steht mit dem Arbeitsmarktbericht ein wichtiges Ereignis auf der Agenda, das neue Hinweise zur US-Konjunktur und der Zinspolitik der Fed geben könnte. Der Rücksetzer im Dax kam zu einem Zeitpunkt, wo man sich fragen musste, ob die Rallye nicht ein wenig zu weit gelaufen war. Deutschlands Wirtschaft ist geschrumpft, die Industrie befindet sich in einer Rezession, die Automobilbranche rutscht immer tiefer in die Krise, der größte Handelspartner China ist angeschlagen und die zutiefst unpopuläre Regierung ist auf Irrwegen.
Eigentlich sollte das Gegenwind für die deutschen Aktienmärkte bedeuten, doch die Aktien sind immer weiter gestiegen. Dadurch ist die Diskrepanz zwischen Dax und fundamentaler Lage zuletzt immer eklatanter geworden. Eine Korrektur würde der überhitzten Dax-Rallye guttun, bevor womöglich die nächste Aufwärtswelle ihren Anfang nimmt. Immerhin haben Privatanleger Absicherungspositionen gegen fallende Kurse im Dax deutlich hochgefahren, was im Falle einer stärkeren Korrektur für ein Sicherheitsnetz sorgen könnte.
Dax: Korrektur nach dem Rekordhoch
Long: Der gestrige Rücksetzer ausgehend von einem neuen Rekordhoch war ziemlich dynamisch. Dabei riss der Dax auch wichtige Unterstützungen. Es wird sicherlich zu einer Gegenbewegung kommen, doch man muss schauen, von welchem Level aus. Eine erste potenzielle Unterstützung befindet sich um 18.554, knapp darunter bei 18.495/481 (EMA200) liegt eine weitere. An einer dieser Marken könnte es schließlich zu einer Erholung kommen, die den Index in Richtung 18.652/674 bringen könnte. Überwindet er diese Hürde, dann rückt das gestrige Gap 18.747 ins Visier.
Short: Im Stundenchart ist der Dax nach dem kräftigen Rücksetzer schon wieder in den überverkauften Bereich abgerutscht. Händler sollten heute vor allem den Bereich um 18.510/480 im Auge behalten. Kommt es an dieser Stelle zu einer Stabilisierung, so sind Erholungen möglich. Sollte der Index per Stundenschluss unter die EMA200 bei 18.481 fallen, könnte er seine Abwärtsbewegung bis 18.423 und 18.391 (S3) fortsetzen. Im übergeordneten Bild ist jedoch die 18.350 entscheidend. Darüber bleibt die Dax-Ampel auf Grün.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
18.554/559 – Tagestief 26.08. / Pivot S2
18.519 – Tagestief 23.08.
18.495 – Horizontale
18.481 – EMA200 (H1)
18.391 – Pivot S3
Dax Widerstände (WS):
18.652/674 – Horizontale
18.747 – Gap 03.09.
18.780 – Horizontale
18.822 – Pivot Punkt
18.938 – Tageshoch 02.09.
18.960 – WS-Zone
18.990 – Rekordhoch 03.09.
19.000 – Psycho Marke
19.145 – 127,2% Extension
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