Immobilien

Aareal Bank verachtfacht Kreditrückstellungen wegen US-Gewerbeimmobilien

US-Gewerbeimmobilien bereiten der Aareal Bank Probleme. Sie hat ihre Rückstellungen für Kreditausfälle verachtfacht.

Die Krise bei Gewerbeimmobilien zeigt sich immer klarer in den Quartalszahlen von Banken. Je mehr faule Kredite, je größer die Gefahr von Kreditausfällen, desto mehr Rückstellungen müssen gebildet werden. So sieht man es heut ebei der deutschen Aareal Bank. Der Betrag, den die Bank für gefährdete Kredite zurückgelegt hat, ist im vierten Quartal sprunghaft angestiegen, da sich die Bank auf eine Verschlechterung der Immobilienmärkte eingestellt hat.

Die Rückstellungen für Kreditausfälle beliefen sich bei der Aareal Bank im letzten Quartal des vergangenen Jahres laut Bloomberg auf 179 Millionen Euro und lagen damit um das Achtfache über den 22 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums, so teilte die Aareal Bank heute früh in einer Erklärung mit. Dies sei zum Teil auf „erhebliche Risikovorsorge für US-Büroimmobilienfinanzierungen“ zurückzuführen, hieß es.

„Der US-Büroimmobilienmarkt erwies sich gegen Ende des Jahres als schwieriger als ursprünglich erwartet“, so die Aareal Bank in ihrer Mitteilung. Die Bank fügte hinzu, dass sie auch Risikovorsorge für den geplanten „signifikanten Abbau“ notleidender US-Bürokredite in Höhe von rund 500 Millionen Euro gebildet hat, der bereits im laufenden Quartal beginnen könnte.

Kreditrückstellungen der Aareal Bank steigen kräftig an

Das Engagement der Aareal Bank in US-Gewerbeimmobilien steht seit Anfang des Monats im Fokus der Anleger, nachdem mehrere andere Banken mit großen Kreditvolumina in diesem Sektor ihre Risikovorsorge massiv aufgestockt haben. Die deutsche Bank hat seitdem eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit hinnehmen müssen, und einige ihrer Anleihen sind stark gefallen.

Das Volumen der als notleidend eingestuften Bürokredite belief sich Ende letzten Jahres auf 8,5 Milliarden Euro, wovon 36 % auf die USA entfielen, so teilte es die Aareal Bank heute mit. Ihr gesamtes CRE-Portfolio belief sich auf 32,5 Milliarden Euro. Die Bank, hinter der Investoren wie Advent International und Centerbridge Partners stehen, geht davon aus, dass das Umfeld auf dem US-Büroimmobilienmarkt in diesem Jahr schwierig bleiben wird“, heißt es in der Mitteilung. Dennoch rechnet das Unternehmen damit, dass sich das Betriebsergebnis der Gruppe von 149 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf mindestens 300 Millionen Euro mehr als verdoppeln wird.

Ein großer Teil des Anstiegs dürfte von der Aareal-Einheit Aareon kommen, die im vergangenen Jahr aufgrund von Investitionen in Höhe von 96 Millionen Euro einen Betriebsverlust verzeichnete. Diese werden sich nicht wiederholen und das Ergebnis der Aareal wesentlich verbessern. Die Immobilienmärkte wurden durch den raschen Anstieg der Zinssätze erschüttert, der die Eigentümer mit steigenden Kreditkosten und sinkenden Bewertungen konfrontierte. US-Bürogebäude wurden besonders hart getroffen, da die Arbeitnehmer nur langsam in die Büros zurückkehren, so dass einige Eigentümer Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu bedienen.

FMW/Bloomberg



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