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Analyse von Goldman Sachs Aktien: US-Haushalte verkaufen 2023 im Volumen von 750 Milliarden

Anstieg der Zinsen schafft Konkurrenz für Aktien

Aktien Goldman Sachs US-Haushalte

Mit dem starken Anstieg der Zinsen in den USA gibt es wieder eine attraktive Alternative zu Aktien – daher erwartet Goldman Sachs, dass US-Haushalte in diesem Jahr US-Papiere im Volumen von 750 Milliarden Dollar verkaufen werden.

Es ist die Ursache für die aktuelle Bankenkrise: Anleger finden bei US-Staatsanleihen inzwischen wieder hohe (und vermeintlich sichere) Renditen und ziehen daher Gelder von ihren niedrig verzinsten Bank-Konten ab, um sie am Geldmarkt zu investieren. Unter diesem Abfluss von Liquidität leiden vor allem regionale US-Banken – aber es dürfte auch einen Gegewnwind für Aktien darstellen.

Goldman Sachs: US-Haushalte verkaufen Aktien im Volumen von 750 Milliarden Dollar

Amerikanische Haushalte werden in diesem Jahr Aktien im Wert von 750 Milliarden Dollar verkaufen. Dies ist der erste jährliche Nachfragerückgang seit 2018, dank höherer Anleiherenditen und geringerer Ersparnisse, so die Strategen der Goldman Sachs Group Inc.

Die Haushalte werden stattdessen ihre Allokation in Kredit- und Geldmarktanlagen erhöhen, so das Team um Cormac Conners in einer Mitteilung, was ein Ende des jahrelangen Glaubens an TINA – dass es keine Alternative zu Aktien gibt – bedeutet.

In der Ära der ultralockeren Geldpolitik seit der globalen Finanzkrise waren die US-Haushalte die Hauptkäufer von Aktien. „Dieser Trend verlangsamte sich im vergangenen Jahr erheblich“, als die US-Notenbank Federal Reserve begann, die Geldpolitik zu straffen, obwohl die Haushalte immer noch 38% des gesamten US-Aktienmarktes direkt besaßen, so Conners unter Berufung auf Fed-Daten.

In diesem Jahr würden die Haushalte selbst dann, wenn der jüngste Rückgang der Marktrenditen bis zum Jahresende anhält oder sich noch verstärkt, „Nettoverkäufer von Aktien sein“, schrieb er in einer Notiz vom 22. März.

Goldman Sachs Aktien

Anleger bevorzugen festverzinsliche Wertpapiere

Die Anleger in den USA haben sich in diesem Jahr in Wetten auf höhere und Zins-Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren gestürzt, da die Fed versucht, die steigende Inflation einzudämmen, was die Anleiherenditen in die Höhe treibt und die Volatilität bei Aktien an der Wall Street anheizt.

US-Aktienfonds und börsengehandelte Fonds verzeichneten in diesem Jahr Abflüsse in Höhe von 51 Milliarden Dollar, während Rentenfonds 137 Milliarden Dollar erhielten, so Goldman unter Berufung auf Hochfrequenzdaten.

Goldmans Schätzung für Aktien-Verkäufe durch private Haushalte basiert auf einer Analyse der Aktien-Nachfrage unter Berücksichtigung der 10-jährigen Treasury-Rendite und der persönlichen Ersparnisse. In einem positiven Szenario mit niedrigeren Renditen und einer höher als erwarteten Sparquote könnten sich die Verkäufe auf bis zu 400 Milliarden Dollar belaufen, während in einem negativen Szenario 1,1 Billionen Dollar abgestoßen werden könnten, schrieb Conners.

Er erwartet nun, dass ausländische Investoren und Unternehmen Nettokäufer von Aktien im Wert von 550 Milliarden Dollar bzw. 350 Milliarden Dollar sein werden. Auch Pensionsfonds werden seiner Meinung nach netto 200 Milliarden Dollar kaufen.

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Dieser Artikel von Goldman Sachs ist wohl eine Lachnummer. Bei fast jeder Konjunkturprognose danebenliegen, aber wissen wollen, wie viel an Aktienvolumen die Anleger 2023 verkaufen wollen. Da winkt wohl die eigene Positionierung. Aber den Bären gefällt es.

  2. Herr Fugmann welche amerikanische Haushalte können 750 Milliarden Dollar bewegen?
    Was ist mit den steigenden Kreditkartenschulden, wie passt dies zusammen?
    Schulden haben und hohe Summen bewegen ist sicher nicht die Masche der Privatleute.
    Oder wird wieder ein kleiner wohlbetuchter Prozentsatz der Privathaushalte als die große Masse verkauft?

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