Einige Börsianer sehen nach der seit zwei Tagen vorhandenen Schwäche der Aktienmärkte den Auftakt zu weiter fallenden Kursen. Andere klammern sich womöglich heute Nachmittag an eine neue Hoffnung, die morgen ab 14:30 Uhr deutscher Zeit verstärkt werden könnte.
Zu den Fakten: Heute um 14:30 Uhr wurden die Daten für das US-Bruttoinlandsprodukt gemeldet – es steigt annualisiert nur um +1,3 Prozent und damit weniger als erwartet (Prognose war +1,5%; erste Veröffentlichung war +1,6% – das war damals eine starke Abweichung der Erwartung von +2,5%). Der Preisindex des US-BIP (BIP-Deflator) legt um +3,3 Prozent zu im Quartalsvergleich (Prognose war +3,4 Prozent). Schwächere Wirtschaftsdaten sind in diesem Fall womöglich positiv für die Aktienmärkte zu werten, denn: Damit steigen die Hoffnungen, dass sie US-Notenbank die Zinsen doch früher als erwartet senken könnte. Jedes Signal in diese Richtung wäre für Aktienanleger ein Hoffnungsschimmer.
Und da wären wir auch schon beim Ausblick: Morgen um 14:30 Uhr deutscher Zeit werden in den USA die PCE-Preisdaten (Personal consumption expenditures) veröffentlicht, bei denen man sehen kann, wie stark die Preise für Waren und Dienstleistungen für die Verbraucher ansteigen. Diese PCE-Preisdaten werden von der Federal Reserve sehr genau beobachtet, wenn es um die Beurteilung geht, wie lange noch hohe Zinsen notwendig sind im Kampf gegen die Inflation. Für die Aktienmärkte ist dieses morgige Event von großer Bedeutung. Fallen die PCE-Daten auch schwächer aus als erwartet, könnte die Erwartung der Märkte an frühe Zinssenkungen zunehmen, was die Aktienkurse wieder hoch pushen könnte.
Käme es so, wäre möglicherweise auch der beginnende Krisenmodus wieder beendet, in dem sich die US-Aktienmärkte in dieser Woche befinden? Denn steigende Anleiherenditen belasteten diese Woche bislang die Aktienmärkte. Schwäche PCE-Preisdaten könnten die Renditen wieder fallen lassen. Heute sehen wir jedenfalls seit 14:30 Uhr, dass die schwächeren BIP-Daten die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen von 4,60 % auf 4,56 % gedrückt haben.
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