Der VIX misst die Volatilität (Schwankungsintensität) im S&P 500-Index (hier eine genauere Erklärung). Allgemein sagt man: Je höher der VIX notiert, je höher die Schwankungsintensität ist, desto nervöser sind die Aktienmärkte. Und in den Charts sieht man: Bei höherer Volatilität sieht man oft stark fallende Kurse. Und jetzt aktuell sieht man seit Wochen kräftig steigende Aktienmärkte. Und der VIX notiert fast auf einem 4-Jahrestief, nämlich auf dem tiefsten Indexniveau seit Januar 2020.
Aktienmärkte steigen kräftig, VIX fällt
Im obigen TradingView Chart sehen wir seit Anfang Oktober, wie der VIX (blaue Linie) in den letzten vier Wochen deutlich gefallen ist von 21,75 auf 12,46 Indexpunkte, während der S&P 500 (orange) im selben Zeitraum von 4.110 auf 4.555 Punkte kräftig gestiegen ist. Dies korrespondiert auch gut mit der jüngsten Meldung der Bank of America vom Freitag über zuletzt enorm hohe Geldzuflüsse in Aktienfonds, die höchsten Zuflüsse seit fast zwei Jahren.
Man kann diesen niedrigen VIX und gleichzeitig massiv steigende Aktienmärkte ruhig als Alarmzeichen sehen. Viel zu gute Laune bei den Anlegern, jeder rennt in die Märkte aus Angst, Gewinne verpassen zu können (FOMO oder Fear of Missing Out). Nur ab einem bestimmten Punkt knickt die Euphorie plötzlich ab, die Aktienkurse fallen, der VIX springt hoch. Natürlich kann der VIX erst einmal noch weiter fallen, die Euphorie weiter ansteigen. Aber man sollte zumindest dieses Alarmzeichen zur Kenntnis nehmen, dass die Risiken für plötzliche Markteinbrüche zunehmen!
Langfristvergleich
Im folgenden Chart sieht man den selben Vergleich in einem viel größeren Zeitraum, nämlich seit März 2019. Wir sehen, wie die Volatilität der Aktienmärkte seit Sommer 2022 zurückgeht (als die Zinssenkungen der Notenbanken begannen). Seitdem steigen S&P 500 und Co spürbar an.
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