Europa

Arbeitsmarkt immer robuster – Ukraine-Krieg ändert nichts am Trend

Der Ukraine-Krieg ist am deutschen Arbeitsmarkt nicht zu spüren. Die Arbeitslosigkeit sinkt immer weiter ab. Hier die Zahlen.

Eingang zu einem Gebäude der Bundesagentur für Arbeit

Arbeitskräfte sind knapp. Man frage nur mal ganz normale Industriebetriebe oder Gastronomen. Man findet kaum oder gar keine Arbeitskräfte mehr. Der Demografiewandel schlägt wohl mit voller Wucht zu. Und natürlich hilft derzeit das Auslaufen der Corona-Maßnahmen. Deutlich mehr Nachfrage nach Arbeitskräften dürfte daher vor allem in der Gastronomie und anderen Dienstleistungsbranchen bestehen. Der Ukraine-Krieg ändert daran nichts. Die Exporte der deutschen Industrie nach Russland sind derart gering, dass Sanktionen am Arbeitsmarkt offenkundig nicht spürbar sind. Dies sieht man an den heutigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für den Monat April. Die offizielle Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt nämlich von März auf April von 2,36 auf 2,31 Millionen Personen – die Arbeitslosenquote sinkt von 5,1 Prozent auf 5,0 Prozent – im Februar (also vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs) lag die Quote noch bei 5,3 Prozent. Verglichen mit April 2021 sind es aktuell 462.025 weniger Arbeitslose.

Statement zur Lage am Arbeitsmarkt

„Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Allerdings wird die Entwicklung durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst“, so sagt es die heutige Headline-Aussage der Bundesagentur für Arbeit. Schaut man auf die Gesamtstatistik, zeigt sich aber keine Abbremsung am deutschen Arbeitsmarkt. Hier weitere Details, die darauf hindeuten. Im Wortlaut aus dem heutigen Bericht der Agentur:

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im April weiter auf hohem Niveau. So waren 852.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 223.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 10.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im April 2022 um 2 auf 138 Punkte.

715.000 Personen erhielten im April 2022 Arbeitslosengeld, 212.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im April bei 3.563.000. Gegenüber April 2021 war dies ein Rückgang von 359.000 Personen. 6,6 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Grafik zeigt Details zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt



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