Europa

7 % Anstieg im Monatsvergleich Auftragseingänge der Industrie: Überraschende Stärke dank Großaufträgen

Die Auftragseingänge der Industrie legen überraschend stark zu. Ohne Großaufträge gäbe es ein Minus! Hier dazu Details und Expertenaussagen.

Industriebetriebe

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie zeigen sich aktuell überraschend stark. Aber wie kann das sein? Denn aus dem Maschinenbau und anderen Bereichen der Wirtschaft gibt es derzeit deutliche negative Nachrichten! Aber schauen wir auf die Details. Heute früh meldet das Statistische Bundesamt, dass die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Monat Juni im Jahresvergleich um 3 % gestiegen sind. Und im Monatsvergleich zu Mai sind sie sogar um 7 % gestiegen. So ein unglaubliches Wachstum in nur einem Monat, das muss Gründe haben!

Aufklärung bringt die folgende Erläuterung der Stastistiker über die Auftragseingänge – entscheidende Teile haben wir fett markiert: Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb der Auftragseingang von April bis Juni nahezu unverändert (+0,2 % zu den vorigen drei Monaten). Durch die beiden deutlichen Anstiege in den Monaten Mai und Juni ist der Auftragseinbruch im März (-10,9 %) also ausgeglichen worden. Die Gesamtentwicklung der Auftragseingänge war im Juni 2023 stark geprägt von Großaufträgen in mehreren Bereichen. Der Auftragseingang ohne Großaufträge ging im Juni 2023 um 2,6 % gegenüber dem Vormonat zurück.

Hier dazu auch der aktuelle Kommentar von Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank:

Hier dazu ergänzend die aktuelle Headline-Aussage aus dem Team der Commerzbank-Ökonomen: Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im Juni vollkommen unerwartet sehr deutlich um 7% gestiegen. Allerdings ist dies alleine auf ungewöhnlich umfangreiche Großaufträge zurückzuführen, sodass sich dieser Anstieg wohl kaum als nachhaltig erweisen wird. Ohne Großaufträge waren die Orders sogar um 2,6% niedriger als im Vormonat. Darum ändern die heutigen Zahlen nichts an dem ungünstigen Ausblick für das zweite Halbjahr, zumal immer mehr Unternehmen ihren Auftragsbestand als zu niedrig beurteilen.

Hier die Detailaussagen der Statistiker: Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind in den Wirtschaftsbereichen größtenteils positive Entwicklungen zu erkennen. Einen besonders starken positiven Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatten der Maschinenbau (saison- und kalenderbereinigt +5,1 % zum Vormonat) und der sonstige Fahrzeugbau (+89,2 %). Der starke Anstieg im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus ist auf einen Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau zurückzuführen. Deutlich negativ entwickelten sich hingegen die Aufträge in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-7,3 %).

Im Bereich der Investitionsgüter stieg der Auftragseingang um 9,9 % gegenüber dem Vormonat. Bei den Vorleistungsgütern ergab sich ein Anstieg um 2,0 %, bei den Konsumgütern um 7,7 %. Die Auslandsaufträge stiegen um 13,5 %. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 27,2 % zu – auch hier war der Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau ausschlaggebend für den Anstieg. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone nahmen um 5,0 % zu, die Inlandsaufträge gingen um 2,0 % zurück.



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12 Kommentare

  1. ciao peppone!

    ja. nicht erstaunlich. aber irgendwie müssen ja die Panzer und Munition wieder ersetzt werden, die in der Ukraine gerade täglich unter Einsatz von vielen Menschenopfern be-„nutzt“ werden. Sahra legt hier den Finger in die Wunde der demokratischen Parteien.
    Nur wer bezahlt die Rechnung? – der Staat (EU, BRD). Also wird das ganze auf Pump finanziert. Damit damit ist das Wirtschaftswachstum nur „geliehen“ und nicht nachhaltig.

    Wie lange geht das noch so, bis die BRD ihr angemesseneres Rating CCC erhält?

    Grüße
    Ludger

  2. Sie bekommen von mir ein CCC Rating für diesen realitätsverdrehenden Kommentar.

    1. Danke Florian für die Reaktion!

      Nur aufrichtiger von dir wäre es, wenn du in deiner Unterstellung belegen würdest was ich so deiner Meinung nach alles verdrehe.

      Ansonsten sind deine Anschuldigung nur Mobbing!

      Ich bin gespannt…

      Salute
      Ludger

    2. Salute Florian,

      bitte, wenn Sie mich schon der Verdrehung beschuldigen, dann bitte belegen Sie Ihre Behauptung, ansonsten diffamieren Sie nur.

      Oder wollen Sie mich nur mobben, weil Sie nicht meiner Meinung sind.

      Ich bin gespannt…

      Ciao

      Ludger

  3. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Großaufträge hauptsächlich aus Staatsaufträgen resultieren und somit durch Schulden finanziert werden. Tolles Ergebnis! Diesen Anstieg kann man getrost in die Tonne drücken. Das gleiche gilt für Investitionen wie Intel, die vom Staat subventioniert werden. Den rot-grünen Kommunisten steht das Wasser bis zum Hals und versuchen mit allen Mittel den bevorstehenden Aderlass des Wirtschaftsstandort zu kaschieren.

    1. @Zimmermann

      Würden Sie einmal aus Ihrer vernebelten Hassblase herausschauen und etwas recherchieren statt sich nur ziemlich sicher zu sein, dann würden Sie auf folgende Fakten stoßen: Die Bestellungen aus dem Inland gaben im Juni gegen den Trend um 2,0% zum Vormonat nach, während die Auslandsnachfrage um 13,5% zulegte. Aus der Eurozone waren es 27,2%.
      Also nix mit Staatsaufträgen aus Deutschland.
      Wobei das im Falle des aktuellen russischen Wirtschaftswunders auch niemanden stört, im Gegenteil wird die robuste (Kriegs)Wirtschaft des Zaren allgegenwärtig im Forum bejubelt. So, jetzt musste ich auch einmal einen der allseits beliebten Whataboutismen loswerden 😉

      Dieses Kommunisten- und Vertuschungsgesabber der letzten Tage und Wochen nervt langsam, auch wenn es in seiner Lächerlichkeit durchaus auch amüsant ist.

      1. @Michael
        Er müsste noch nicht einmal recherchieren, ein kurzer Blick auf die Grafik im Artikel würde schon reichen.
        Doch anscheinend geht es nur darum, diskreditierende Wutreden abzusondern.

        1. Na aber wenn der @Michael das sagt dann ist es doch super. Es geht bergauf mit Deutschland.

          Und was sagt der Chef des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials, Dominik von Achten,
          Zitat :
          „Die Lage der Industrie ist zum Teil dramatisch“, sagte Achten im SPIEGEL-Interview. Die Industrie brauche eine Perspektive, wie die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien und zu wettbewerbsfähigen Preisen gesichert werden solle. „Die Politik muss aufpassen, dass sie die Schraube nicht überdreht“, so Achten. »Sie kann nicht den Spitzenausgleich bei der Stromsteuer abschaffen und gleichzeitig einen Industriestrompreis ablehnen, das funktioniert nicht.“

          Der Chef von Lanxess (Chemie) plant 2 Werke am Standort Krefeld zu schließen. Hexan-Oxidationen seien besonders energieintensiv. Ebenso Chromdioxid Produktion Kunden würden sich zurückziehen. „Die De-Industrialisierung beginnt“ sagt er. (so wie es voraussehbar war, sag ich )

          Gell, die spinnen doch haben keine Ahnung verbreiten nur Panik. Verstört die armen Grünen die doch so an ihre Energiewende und Habeck glauben.

          Was bedeuten aber dagegen Großaufträge ? Kommen dann wieder Großaufträge in 2 Monaten oder wars das ? Wichtig sind die beständigen Aufträge, sprich Tagesgeschäft.
          @Michael wirft wieder die beliebten Nebelkerzen und whataboutismen.
          Er liebt es auch andere runter zu putzen, mit seinen Verdrehungen. Aber von dieser Sorte gibt es hier mehrere.

          1. @ottonorma

            Der @Michael sagt eigentlich nur, dass die Großaufträge nicht hauptsächlich aus Staatsaufträgen resultieren und somit nicht durch Schulden finanziert werden. Der @Michael sagt weiterhin, dass dies eigentlich leicht zur recherchieren und somit viel aussagekräftiger und näher an der Wahrheit wäre, als sich nur ziemlich sicher zu sein und aufgrund eines diffusen Glaubens gleich alles in die Tonne zu treten.

            Bei Großaufträgen kommt es immer darauf an, wie groß sie sind. Anfang 2022 erhielten wir einen für unsere Verhältnisse großen Auftrag, der uns in die Lage versetzte, einen rein hypothetischen Einbruch des so wichtigen Tagesgeschäfts auf Null für einen Zeitraum von 18 Monaten überbrücken zu können. Weder Chef, noch Mitarbeiter waren so dämlich, diesen großen Auftrag kleinzureden, nur um die gemütlich-depressive Jammerblase länger aufrecht zu erhalten und weinerlich nach Subventionen zu betteln.

            Und klar jammert Heidelberg herum. Das taten sie auch schon, als es Erdgas noch für lau gab und die Baupreise trotzdem längst ihre Reise Richtung Mond angetreten hatten. Jammern und Wehklagen ist der Industrie schließlich systemimmanent, im Gegensatz zu vernünftigem nachhaltigen Wirtschaften, sinnvollen Investitionen in wirtschaftlich guten Zeiten und Rücklagenbildung aus jahrzehntelangen Rekordgewinnen.

            Wenn Ihnen die Ablehnung eines Industriestrompreises nicht behagt, sollten Sie mehr die FDP und weniger die Grünen adressieren.

            Und was Whataboutismen angeht, benutzt der @Michael die so gut wie nie und wenn, dann als ironisches oder sarkastisches Stilmittel, was er im Folgesatz sofort offenlegt und mit Zwinkersmiley nochmal grafisch für diejenigen verdeutlicht, die auf etwas längeren Leitungen sitzen und schwerer von Begriff sind 😉

            Von Verdrehungen und Nebelkerzen – wie etwa themenfremdes Gefasel von Habeck und Energiewende oder dass es mit der deutschen Wirtschaft bergauf gehe – kann der @Michael neben harten Fakten zu Inlands- und Auslandsnachfrage in seinem ersten Kommentar bisher noch nicht die geringste Spur entdecken. Kein Wunder, da sich ihm im dichten Nebel Ihrer wirren Antworten alles im Kopf zu drehen beginnt 😵‍💫

          2. @ottonorma:
            Ist zwar out of context, aber hatten Sie nicht neulich noch erzaehlt, in Suedamerika wuerden neue Kaelterekorde erreicht? Scheint irgendwas falsch mit den Thermomenter zu sein. Die zeigen ploetzlich eine Hitzewelle an. Mitten im Winder. Die muessen kaputt sein….
            https://weather.com/news/weather/video/triple-digit-winter-heat-stuns-south-america

          3. @Horst Schlemmer
            Kein Problem, schließlich ist @ottonorma ständig out of context und off-topic mit seinen historischen Exkursen, seiner pauschalen Medienschelte und seinen ständigen Whataboutismen 😄

  4. Hallo Florian,

    anbei für dich zur Info: Morgen findet der Friedensgipfel in Dschidda, Saudi Arabien statt:

    Quelle vom 29.07.23: Den der Spiegel vor 6 Tagen zitiert:
    https://www.wsj.com/articles/saudi-arabia-to-host-ukraine-peace-talks-as-part-of-western-effort-to-woo-global-south-244f03f0
    Quelle vom 04.08.23 des deutschen staatlichen Rundfunk:
    https://www.dw.com/de/was-steckt-hinter-saudi-arabiens-friedensinitiative/a-66410045

    Hoffentlich kommt doch mehr heraus, als gedacht…
    Es wäre gut für die Menschen!

    Gruß
    Ludger

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