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Bauern: Wie die EU die Zerstörung der Landwirtschaft betreibt

Der Bauern-Aufstand kommt auch nach Deutschland!

Bauern EU Proteste

In vielen Teilen Europas gehen die Bauern auf die Straße – denn die EU, so die Klage der Landwirte, zerstöre die Landwirtschaft. Das gilt vor allem für die Niederlande, wo ca. ein Drittel der Bauern ihre Existenz verlieren könnten, weil das oberste niederländische Gericht eine Richtlinie der EU durchsetzt. Diese Richtlinie verlangt, dass der Anteil an Stickstoff an den Boden deutlich verringert wird – das bedeutet, dass die Bauern weniger düngen können.

So zerstört die EU die Landwirtschaft – warum Bauern protestieren

Wenn aber die Bauern weniger düngen, dann fällt der Ertrag geringer aus. Das gilt auch und vor allem für Weizen – denn damit der Weizen für den menschlichen Verzehr zugelassen ist, muß er Qualitäts-Standards erfüllen. Das aber gelingt nur mit dem Einsatz von Dünger, der wiederum Stickstoff enthält. Ohnehin ist Dünger Mangelware, weil dieser Dünger bisher vor allem aus Russland und Belarus bezogen worden ist.

Insgesamt, so ist geplant, 10% der derzeit bestehenden europäischen Fläche für die Landwirtschaft still zu leegen. Und das in Zeiten, in der auch die Nahrung nicht mehr sicher ist (geschweige denn die Energie)!

Faktisch bedeutet das: die Preise für Nahrungsmittel werden weiter steigen. Damit wird dann auch die Inflation weiter steigen.

In den Niederlanden droht der Konflikt zwischen Bauern und Polizei zu eskalieren – ein Video zeigt, wie die Polizei ohne Not auf den Traktor eines 16-jährigen Bauern schießt – und ihn nur knapp verfehlt (siehe unten). Erstaunlich, dass hierzulande die Medien diese Ereignisse kaum reflektieren, zumal es um das Essentiellste überhaupt geht: um das „Fressen“ (das laut Berthold Brechts Dreigroschenoper ja vor der Moral kommt).

Ideologische Politik

All das ist eine Folge ideologischer Politik – inzwischen vor allem auf EU-Ebene. Nachdem also bei zahlreichen deutschen Städten schon die Planungen laufen, dass ältere und ärmere Menschen im Herbst und Winter in Massenunterkünfte untergebracht werden sollen, damit sie nicht erfrieren (falls Putin das Gas abstellt), droht nun die nächste Krise – wenn die Bauern keine Lust mehr haben, sich das bieten zu lassen. Dabei arbeiten unsere Bauern ohnehin aufgrund des höheren Standards deutlich nachhaltiger als ihre Kollegen in jenen Ländern, die praktische keine Umwelt-Standards haben.

Aber vor allem in der EU dominiert Ideologie – und auch die deutschen Bauern dürften sich das nicht länger gefallen lassen:



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16 Kommentare

  1. „ein Video zeigt, wie die Polizei ohne Not auf den Traktor eines 16-jährigen Bauern schießt – und ihn nur knapp verfehlt“

    Aha, repressiver Staat, was ? Die Videoszenen, in denen die Bauern vorbeifahrende Polizieautos mit Vorschlaghämmern angreifen, kann man übrigens im heute Journal 19:00 vom 07.07 sehen. Und den Traktor, der ein Polizeiauto ins Visier nimmt auch….

    1. Auch wenn ich Gewalt verurteile. Es geht hier um die Existenz der Bauern und auch um unsere eigene. Wir werden das erst später merken aber wir werden es merken. Übrigens der Polizist der sicher eine Kurzschlussreaktion gehabt hat, hat ja nicht auf einen Menschen geschossen der ihn bedroht hat wie die Menschen die man im heute Journal gezeigt hat. Hat man dort auch die V Leute gezeigt die dann im Polizeiwagen abgehauen sind nachdem sie stunk gemacht haben?

      1. Ich finde es immer komisch, dass fast alle Leute Gewalt ablehnen, wenn aber das „richtige “ Gut bedroht ist, viele Gewalt plötzlich aber tolerieren. Siehe BLM-Proteste. Ich bezweifle nicht, dass die Gründe der Bauern für die Proteste legitim sind, aber trotzdem hat man bei allem Ärger auch die Rechte des anderen (zB Recht des Polizisten auf Unversehrtheit; Recht des Staates, dass sein Eigentum nicht beschädigt wird) zu achten.
        Außerdem wäre ich vorsichtig bei diesen Berichten über den Polizeieinsatz in NL. Der wird sicherlich von vielen Seiten missbraucht und viele lassen sicher (ihnen nicht passende) relevante Details weg.
        Dass der Polizist eine Kurzschlusshandlung gemacht hat, glaube ich eher nicht. Polizisten können sich heute fast keine Fehler mehr leisten. Ich vermute eher, der Schütze wusste, was er tut und hatte auch seine (zumindest subjektiv) rechtlich gedeckten Gründe. Wer dabei war, möge mich hier jedoch korrigieren.
        Zum Thema jedoch: in einem anderen Interview von Marc FRIEDRICH mit einem (ich vermute Groß) – Landwirt meinte dieser auch, dass die Grundintentionen der EU an sich gut sind. Und Grundwasser ist ein wichtiges Gut und sollte von Nitraten und Nitriten frei sein. Meines Wissens können Babys am Konsum von schwer nitritbelastetem Wasser zB sterben. In weiterer Folge werden diese an sich guten Absichten der EU jedoch durch Richtlinien und andere auf diese aufbauenden Richtlinien immer schwerer erkennbar und verzerrter. Dahingehend wäre es interessant, was tatsächlich in diesem Gesetzt in NL steht, um das objektiv beurteilen zu können.
        Trotzdem steckt sicherlich hinter vielen dieser Bestrebungen Ideologie. Da wird die geregelte und unter sicherlich hohen Standards betriebene Landwirtschaft in der EU abgebaut, um die Versorgungslücken dann mit Produkten aus Ländern mit fragwürdigen Standards zu ersetzen. Irgendwie ähnlich zur Energiewende, wo ja auch plötzlich das Gas aus Qatar so (moralisch) sauber ist.
        Deswegen lehne ich persönlich fast jede Ideologie ab. Einfach, weil sie oft nur (oft in einer anderen Zeit entstandene) Standardantworten bietet und eine objektive Problemsuche bzw Lösungsansätze unterbindet. Leider ist unsere Welt heute aber das viel zu kompliziert gestrickt…

        1. Red nicht. Der Polizist ist durchgedreht. Er bekommt vom nl staat gesagt „der Bauer ist böse“ immer wieder. Krankes systeem. Hat unter Adolf keine gemerkt. Merkt jetzt kaum jemand.

    2. Der fragliche Traktor auf den geschossen worden ist, hat keinerlei erkennbares „Angriffsverhalten“ an den Tag gelegt. Der Schuss blieb genau in der etwa sieben Centimeter breiten Stahlfassung stecken, in die das Glas des Führerhauses eingesetzt ist. Auf Kopfhöhe. Der junge Fahrer hatte großes Glück, der Polizist auch.

      Die Berichterstattung bei uns dazu war unterirdisch. Anstatt das eigentliche Geschehen zu zeigen, schreibt man von „Warnschüssen“ und verknüpft die Nachricht mit ganz anderen Ereignissen („Traktorangriff“), um zu suggerieren, dass es nachvollziehbare Gründe gab.

  2. Hm, der ursprüngliche Aufhänger ist ja noch „irgendwie“ nachvollziehbar, die Ausführung dagegen gar nicht mehr! Mir schwirren da zwei Sachen durch den Kopf „Stufenspiel“ …. „Schaffung von Freiflächen für Windparks“ … die Zukunft wird’s zeigen.

  3. Ich denke, die Masse wird erst wach werden, wenn die Wohnungen kalt werden, die Firma und die Arbeitsstelle weg sind, Nahrungsmittelengpässe auftreten, und Corona in den Wärmestuben wütet.
    Den Rest wird die Inflation und der immer wertlos werdende Euro besorgen.
    Alles das hatte ich hier schon vor etwa 9 Monaten geschrieben.
    Nur so eine Nebensache:
    Wer benutzt dann noch einen Aufzug, wenn doch mal Strom da ist?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut
      Wer benutzt dann noch einen Aufzug, wenn doch mal Strom da ist?

      Die faulen, degenerierten Säcke natürlich, die nach 20 Stufen im Treppenhaus atemlos kollabieren. Die Hochleistungstierchen, die in Schlips und maßgeschneidertem Zwirn gekleidet mit Geld seit jeher gegen die Widrigkeiten der physikalischen Welt ankämpfen.

  4. Tristate City – die Drei-Staaten Stadt
    https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=613128
    Quelle: https://www.vno-ncw.nl/forum/%E2%80%98nederland-waar-ligt-dat%E2%80%99

    Eine Gruppe institutioneller Investoren in den Niederlanden hat sich zusammengeschlossen, um die Niederlande sowie Teile Belgiens und Deutschlands als ein einziges Städtenetz mit dem Namen Tristate City zu präsentieren.

    Das Projekt, das vom niederländischen Arbeitgeberverband VNO-NCW unterstützt wird, sieht in der Region mit ihren 30 Millionen Einwohnern ein „nachhaltiges städtisches Kraftzentrum“.
    Zu den Unterstützern des Projekts gehören Immobilienentwickler und Pensionsfonds sowie die Wirtschaftsbehörde von Utrecht.
    Nach Ansicht der Organisation sind die niederländischen Städte zu klein, um in der so genannten „Schlacht der Städte“, in der die Megastädte um Investitionen und Talente konkurrieren, mithalten zu können.

    Die Befürworter des Projekts sind der Meinung, dass die Behandlung der Niederlande als urbanisiertes Delta mit 17 Millionen Einwohnern einen sehr starken Akteur in diesem „Kampf der Giganten“ schafft.

    Quelle: https://www.dutchnews.nl/news/2017/10/dutch-investors-launch-new-marketing-programme-fo

    Es geht mal wieder um Milliarden-Geschäfte und da muß weg, was stört.
    Und Landwirtschaft ist Flächenwirtschaft und Flächen werden für die neue Projekt-Gigantomie nun einmal benötigt.
    Also treibt man die Bauern in die Pleite, doch das darf man so nicht laut sagen.
    Also schaltet man die scheinheilige Naturliebe davor, die Maskerade die mittlerweile für jede Schweinerei herangezogen werden kann.

    In einem Interview mit dem Organisator und Vorsitzenden Bart-Jan Oplaat von NVP äußerte er seine Besorgnis über die Zukunft der Landwirte. Darin erwähnt er auch Tristate City, einen Plan für eine Superstadt neuen Typs, in der die Niederlande, Brüssel, Antwerpen und das Ruhrgebiet gemeinsam zur neuen Hauptstadt Europas werden sollen.
    Zusammen werden dort etwa 40 Millionen Menschen leben müssen, und für die Bauern ist dort kein Platz mehr. Dies ist nur möglich, indem die Bauern ihr Land für die Festung dieser Millionen zusätzlicher Einwohner aufgeben.

    Quelle: https://indepen.nl/is-tristate-city-de-reden-van-onteigening-van-de-boeren/

    1. Tristate City. Wenn’s stimmt.
      Ja genau, das brauchen wir.
      Weg mit der Landwirtschaft.
      Wir müssen mit ALLER GEWALT mit jeder MEGACITY oder MOLOCHS der Welt mithalten.
      ÜBRIGENS……..Die Natur, da gehören wir dazu, macht mehr.
      Das WORT SYMBIOSE ist ein grosser Vorgang, sollte man sich eine Scheibe davon abschneiden.
      Die Natur wird uns überwinden, wie alles in den letzten 100ten Millionen von Jahren.
      Aber da sind ja noch die
      BEZOSE und MUSKESE, die uns in den Weltraum schießen……………………

  5. Ihr Bericht ist falsch !
    Niederlande ist überdüngt, weil sie die Gülle auf die Felder fahren und das Nitrat im Trinkwasser ist zu hoch!
    Dies ist auch in Norddeutschland der Fall!

    Sie müssten schreiben: die Landwirtschaft vergiftet unser Trinkwasser !

    1. Ein Glück daß sie wissen welches der WAHRE Grund dieser vollkommen irren Maßnahmenpolitik ist.
      Jeder Bauer hat nur zwei Bestreben:
      – ihr Trinkwasser zu vergiften
      – sie mit ungesundem Fleisch und noch schädlicherer Milch zu vergiften
      Sie sollten, sofern sie Konsequenz auch leben und nicht nur propagieren, ab jetzt ihre Lebensmittel ausschließlich im Bio Feinkostladen erwerben. Diese werden garantiert auf nitratarmen Böden angebaut. Wie? diese sind ihnen zu teuer?
      Warten sie ab, bald werden sie diese Preise auch bei Aldi und Lidl sehen und der Nitratgehalt in ihrem Trinkwasser wird ihr geringstes Problem sein.
      Wer hat die Bauern zu immer größeren Ställen gedrängt?
      Wer vergab landwirtschaftliche Kredite nur für MEHR, NOCH MEHR, GRÖßER?
      Wer hat in den vergangenen Jahrzehnten die kleinbäuerlichen Strukturen zerstört?

      „Man kann die Realität ignorieren, jedoch nicht die Folgen der ignorierten Realität“

    2. Es wurden nur die Höchstwerte weitergeleitet, woraufhin die Regierung die Maßnahmen der EU angesetzt hat. Es müssen aber alle Werte verglichen werden, um einen kompletten Spiegel der Nitratwerte zu erhalten.

      1. @ Anton Hofer

        die EU-Bürokratie selbst hat sogar darauf hingewiesen, dass Deutschland gar kein angemessenes Messystem hat. Da kann es sein, dass etliche Landwirte aufgeben müssen, weil 50Km entfernt ein paar Kleingärtner den Kampf um die schönsten Geranien geführt haben.

        Abgesehen davon: irgendwo muss das Essen herkommen, und wenn es dann aus fernen Ländern mit zumeist weniger Umweltauflagen kommt, ist das für die globale Bilanz ganz sicher sehr schlecht.

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