Immobilien

Baufinanzierungen: Wende am Immobilienmarkt?

Aussagen der Bundesbank basierend auf jüngsten Bankumfragen zeigen weiterhin wacklige Aussichten beim Volumen der Baufinanzierungen.

Baustelle

Wie Daten aus Februar zeigten, sinkt laut Barkow Consulting der Bestand an Baufinanzierungen in Deutschland erstmals seit 7 Jahren, nachdem das Neugeschäft bei Baufinanzierungen bereits seit Monaten dramatisch einbrach. Diese Woche veröffentlichte Daten der Bundesbank aus einer Bankenumfrage zeigen: Im Bereich der privaten Wohnungsbaukredite lockerten die Banken im ersten Quartal 2023 erstmals seit fünf Quartalen die Bedingungen insgesamt wieder. Die Anpassungen betrafen ausschließlich die Margen und wurden mit einem gestiegenen Wettbewerb begründet.

Wende am Immobilienmarkt beim Blick auf Baufinanzierungen?

Darf man nun nicht nur bei den Immobilienpreisen, sondern auch bei den Baufinanzierungen eine Wende für den deutschen Immobilienmarkt erwarten? Die Bundesbank schreibt weiter in ihrem Bank Lending Survey: Die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten ging zum dritten Mal in Folge beträchtlich zurück. Als wesentliche Gründe für diesen Rückgang gaben die Banken das gestiegene allgemeine Zinsniveau, die nach Einschätzung der Kreditnehmer deutlich verschlechterten Aussichten am Wohnimmobilienmarkt und das gesunkene Verbrauchervertrauen an. Die Kreditablehnungsquote nahm erneut zu, aber nicht so deutlich wie im Vorquartal.“

Und weiter schreibt die Bundesbank: „Für die kommenden drei Monate erwarten die Banken eine Stabilisierung der Nachfrage der Unternehmen. Bei privaten Wohnungsbaukrediten und bei Konsumenten- und sonstigen Krediten rechnen sie dagegen mit einem weiteren Nachfragerückgang, der nach Einschätzung der Banken jedoch schwächer ausfallen dürfte als im Anfangsquartal 2023.“

Erholung? Ansichtssache

Das Portal Finanz-Szene schreibt aktuell von einer „spektakulären Erholung“ bei Geschäft neuer Baufinanzierungen. Im März sei es laut Bundesbank-Daten gegenüber Februar ein Plus von 27 % auf 15,3 Milliarden Euro. Dazu unser Kommentar: Im März 2022 lag das Neuvolumen bei Baufinanzierungen noch bei 32 Milliarden Euro. Dass nach so dramatischen Einbrüchen des Neugeschäfts im Monatsvergleich auch wieder ein Anstieg erfolgt, muss noch nicht zwingend der Auftakt zur großen Trendwende sein. Es kann auch einfach nur eine Stabilisierung auf tiefem Niveau sein. Die Bundesbank-Aussagen (oben im Text fett markiert) lassen berechtigte Zweifel zu, dass nun die Erholung anläuft. Die Krise am Immobilienmarkt könnte mit Blick auf neue Baufinanzierungen noch andauern.

Auch eher zurückhaltend sieht es die Barkow Consulting in ihrer aktuellsten Veröffentlichung zu den März-Daten für die deutschen Baufinanzierungen. Die Daten für März 2023 würden „für jeden etwas bieten“. Die Optimisten würden sich auf ein monatliches Wachstum von 27 % konzentrieren, während die Pessimisten die Halbierung gegenüber 2022 beklagen würden. Bei Barkow glaubt man, dass es sich vorerst wohl um eine Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau handelt.



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