Immobilien

Weihnachtsgeschenk für Häuslebauer Bauzinsen fallen satte 0,70 Prozentpunkte in nur 7 Wochen

In nur 7 Wochen sinken die Bauzinsen in Deutschland um enorme 0,70 Prozentpunkte. Können Häuslebauer bald noch billiger finanzieren?

Miniatur-Haus in Händen
Foto: Chandlervid85-Freepik.com

In den letzten sieben Wochen sinken die Bauzinsen in Deutschland um satte 0,70 Prozentpunkte. Genauer gesagt geht es um Darlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung. Laut dem Anbieter Interhyp sinken sie von 4,23 % auf aktuell 3,53 %. Alleine seit unserem Bericht aus letzter Woche ist es ein weiterer Rückgang um 0,14 Prozentpunkte. Der folgende Chart reicht ein halbes Jahr zurück. Ein Weihnachtsgeschenk für Häuslebauer, sozusagen. Wer bauen will, kann jetzt schon mal viel Zinsen sparen im Vergleich zum Stand im Oktober. Aber wer glaubt, dass die Bauzinsen in den nächsten Monaten weiter sinken werden, weil die EZB-Zinswende gen Süden ansteht, könnte im Sinne enormer weiterer Zinsersparnisse auch auf die Überlegung kommen, noch ein paar Monate zu warten mit einer Hausfinanzierung?

Grafik zeigt Entwicklung der Bauzinsen seit Juni

Dieser folgende TradingView Chart zeigt (ebenfalls seit Juni) die Entwicklung der Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen. In den letzten sieben Wochen fiel die Rendite von 2,83 % auf aktuell 1,95 %, ein enormer Absturz! Die Rendite gibt sozusagen die Richtung vor für die Bauzinsen in Deutschland. Die Märkte erwarten schon im Frühjahr 2024 Zinssenkungen der EZB, und so fallen jetzt schon mal die Anleiherenditen spürbar. Umgekehrt war es zum Anfang der Zinserhöhungen. Bereits ab Januar 2022 stiegen Anleiherenditen und Bauzinsen spürbar, obwohl die EZB die Zinsen erst ab Juli 2022 begann anzuheben – man nahm die Entwicklung bei der EZB vorweg, so wie jetzt auch. Es war eine schnelle und kräftige Zinserhöhungsphase von Juli 2022 bis September 2023  – der Leitzins steig von 0 % auf 4,5 %, der Einlagensatz für Banken bei der EZB stieg von -0,5 % auf +4,0 %.

Grafik zeigt Entwicklung der deutschen Anleiherenditen in den letzten sechs Monaten



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6 Kommentare

  1. Eine Teuerung die nicht wieder verschwindet in Kombination mit zusätzlichen Belastungen durch die Politik. Klar, jetzt steigen die Immobilienpreise wieder, weil man hier soviel Rechtssicherheit hat und die Arbeitgeber riesige Gehaltssteigerungen offeriert haben. Das sind Kombinationen die Leistungsbereitschaft und Arbeitswilligkeit untergräbt weil es für die Arbeitnehmer ein Nullsummenspiel ist. In meinem Weltbild muss man schon viel Mut haben in so einem fremdgesteuerten Umfeld eine Schuldenlast über jahrzehnte aufzunehmen.

  2. Wer in den letzten Jahren bei Hypozinsen unter Null Prozent nicht gebaut oder geplant hat wird jetzt nicht bauen , obwohl die Zinsen von 4,3% auf 3,5% gefallen sind.Die Unterschicht wird nicht bauen können, die Mittelschicht wird vom Staat masakriert und die Reichen werden bessere Zeiten abwarten oder auf Notverkäufe der Tiefzins- Opfer spekulieren.
    Als Vermieter sind auch hohe Baukosten und 3,5% Zinskosten total uninteressant.Der Staat muss es machen, man muss zweistellige Aktiengewinne von Aktien und Kryptos verbieten und Immobilien – Anlegern eine Rendite von 2 bis 3% zugestehen ohne sie als Gauner zu betrachten.Für alle die es noch nicht gemerkt haben, die Wohnungsmisère ist ein Produkt des einmaligen Tiefzinsprojektes der Notenbanken. Aber gerade jetzt möchte man wieder mehr von dieser heilbringenden Medizin.

  3. Wer hat denn dann in den vergangenen Jahrzehnten gebaut als die Zinsen bei 7% (bei so viel bin ich eingestiegen) oder sogar bei 9,5% lagen ? Und jetzt soll es bei 3,5% nicht gehen ? Was für Ansprüche werden hier gestellt ? Es kann doch nicht jeder ein Haus haben. Da sind auch die Grünen dagegen, weil das Zersiedelung bedeutet. Jedes Kind 1 Zimmer, klar ist das schön, aber … Bei 2 Kindern geht das noch.

    Was zahlt man in anderen Branchen bei Investitionen für Zinsen ? Die liegen höher.

    1. Wie war denn bei Ihnen das Verhältnis von Jahresbruttogehalt zum Anschaffungspreis der Immo?

  4. Bei den Anschaffungspreisen für Immobilien, ist es selbst für die mittlere Oberschicht sehr schwer geworden eine Immobilie zu finanzieren. Ein Einfamilienhaus mit Garten liegt im Rhein Main Gebiet bei locker 1Mio zzgl. Kaufnebenkosten. Wenn ich jetzt von 3,5 Prozent ausgehe und wir mal annehmen dass die kaufen Person etwas angespart hat und somit 850k finanziert, macht das monatlich 2,5k Zinsen und bei 1 Prozent Tilgung was ich niemandem empfehle eine monatliche Belastung von 3,2k. wenn ich da dann noch die jährlich anfallenden Kosten wie Gebäudeversicherung Grundsteuer, jährliche Wartung etc. reinrechne, bei locker 4k im Monat raus. heisst mit einem Nettoeinkommen von 6-7k gehen mehr als die Hälfte des Einkommens für das Wohnen drauf und da sind noch keine Nebenkosten wie Wasser Strom etc. reingerechnet. Erst bei Zinsen um die 1 Prozent wird es für viele wieder erschwinglich. Das Problem sind nicht nur die gestiegenen Baukosten. vorallem gestiegen sind die Grundstückspreise. Ich rede hier nicht von den privaten Grundstücken. Mein Vater zb. hatte Mitte der 90er für ein städtisches Grundstück einen Quadratmeter Preis von 27 Euro gezahlt. Heute will die Stadt für einen Quadratmeter 180 Euro. 300 Meter luftlinie entfernt. heisst die Preise sind um mehr als das sechsfache gestiegen. Die Löhne allerdings haben sich in dem selben Zeitraum knapp verdoppelt. heisst also ich muss heute das dreifache für grund und Boden zahlen. da fängt es ja schon an. die Grunderwerbsteuer ist seitdem auch gestiegen.

    1. @Ozzy

      Wer seriös finanziert, sollte ein Eigenkapital von mindestens 25 % mitbringen. Darunter wird es ohnehin schwer, eine Bank zu finden, die ein Millionenprojekt finanziert.

      Mindestens 800 EUR pro Monat für Gebäudeversicherung, Grundsteuer, jährliche Wartung etc., soll das ein Witz sein? Wir geben für unser 20 Jahre altes Haus maximal 120 EUR dafür aus, und zwar inkl. Wasser und Abwasser.
      Und damit Sie nicht meinen, wir leben in einer sonderlich günstigen Region: Die Grundstückspreise liegen zwischen 550 und 850 EUR/qm.

      Die monatliche Belastung dürfte also eher bei 3.000 EUR p.m. liegen zzgl. Heizkosten und Strom.
      Bei 2 % Tilgung wären es etwa 3.600 EUR p.m. zzgl. Heizkosten und Strom.
      Das sollte bei einem Nettohaushaltseinkommen von 6.500 EUR doch zu stemmen sein…

      Alternativ kann man natürlich auch ein Haus im Rhein-Main-Gebiet für 2.000 bis 4.000 EUR mieten zzgl. Heizkosten und Strom 😉
      https://www.immobilienscout24.de/Suche/de/hessen/main-taunus-kreis/haus-mieten
      https://www.immobilo.de/mieten/haus/main-taunus-kreis

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