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Heute wohl offizielle Bekanntgabe Biden wird Fed-Vize Brainard als Top-Beraterin nominieren

Brainard Fed Biden

Seit langem pfeiffen es die Spatzen von den Dächern, nun scheint es sich zu realisieren: US-Präsident Biden wird die derzeitige Vize-Chefin der US-Notenbank Fed, Lael Brainard, als Chefberaterin des Weißen Hauses für Wirtschaftsfragen nominieren. Brainard wurde von Biden im November 2021 zur Vize-Chefin ernannt und soll nach nur 15 Monaten also den Postenn wechseln. Ähnlich wie Brainard hatten zuvor bereits Ben Bernanke und Janet Yllen ihre Posten in der Fed verlassen, um den Job als ökonomischer Top-Berater im Weissen Haus einzunehmen.

Biden nominiert Brainard – wer ersetzt sie bei der Fed?

Präsident Joe Biden hat beschlossen, die stellvertretende Vorsitzende der Fed, Lael Brainard, zu seiner obersten Wirtschaftsberaterin zu ernennen. Das soll bereits am heutigen Dienstag bekannt gegeben werden, wie Bloomberg berichtet.

Darüber hinaus wird Jared Bernstein, ein Mitglied des Council of Economic Advisers, als wahrscheinlicher Nachfolger von Cecilia Rouse, die ihr Amt niederlegt, zum Vorsitzenden des Council of Economic Advisers ernannt.

Die Wahl von Brainard als Nachfolgerin des scheidenden NEC-Direktors Brian Deese durch den Präsidenten macht sie neben einer anderen hochrangigen ehemaligen Fed-Beamtin, der Finanzministerin Janet Yellen, zu einer entscheidenden Akteurin in der Wirtschaftspolitik. All das in Zeiten eines anhaltenden Kampfes gegen die Inflation, während sich Biden auf eine wahrscheinliche Wiederwahlkampagne vorbereitet.

Swohl Brainard als auch Yellen werden eine herausragende Rolle spielen, wenn sich die Regierung auf die Umsetzung von Gesetzen wie dem Inflation Reduction Act konzentriert, der in den ersten beiden Jahren der Amtszeit des Präsidenten verabschiedet wurde.

Brainards Wechsel ins Weiße Haus schafft auch eine Lücke in der Zentralbank Fed, die darüber nachdenkt, wann die aggressivste Zinserhöhungskampagne seit vier Jahrzehnten unterbrochen werden sollte.

Das Weiße Haus lehnte es ab, den bevorstehenden Schritt am Montagabend zu kommentieren. Ein Sprecher der Fed lehnte es ebenfalls ab, einen Kommentar abzugeben. Brainard selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Den Personen wurde Anonymität gewährt, um die Entscheidung zu besprechen, da Biden sie noch nicht offiziell angekündigt hat. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe könnte sich jedoch auch  auf einen späteren Zeitpunkt in der Woche verschieben.

Brainard gilt als eine der eher dovishen Mitglieder der Fed. Die Zentralbank ist zwar fest entschlossen, die Zinsen weiter anzuheben, um die Inflation zu bekämpfen. Doch deutete vor allem Fed-Chef Powell kürzlich an, dass dieses Ziel ohne allzu große Schäden für die Beschäftigung erreicht werden könnte.

Es ist nicht klar, wen Biden als ihren Nachfolger in der Fed nominieren wird und wann er diese Entscheidung treffen wird.

Brainard: Eher dem linken Flügel der Demokratischen Partei zugeneigt und ziemlich dovish

Brainard gilt als Vordenkerin in Sachen progressiver Politik – sie gehört also dem eher linksorientierten Flügel der Demokratischen Partei an, der Biden latent skeptisch gegenübersteht. Sie war bereits in der Vergangenheit Kandidatin für andere wichtige Ämter, unter anderem für das Finanzministerium und den Vorsitz der Fed.

Deese kündigte am 2. Februar an, dass er das Weiße Haus verlassen wolle. Es wird erwartet, dass er dies noch in diesem Monat tut. „Er hat dazu beigetragen, meine wirtschaftliche Vision in die Realität umzusetzen und den Übergang unserer historischen wirtschaftlichen Erholung zu einem stetigen und stabilen Wachstum zu bewältigen“, sagte Biden in einer Erklärung.

Brainard hat das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden seit Mai 2022 inne, nachdem das Nominierungsverfahren und die Bestätigungsabstimmung im Senat relativ reibungslos verliefen und von sieben Republikanern unterstützt wurden.

Rouse beabsichtigt, in den akademischen Bereich zurückzukehren.

Brainard wurde 2014 von Präsident Barack Obama als Fed-Gouverneurin nominiert. Unter Präsident Bill Clinton war sie stellvertretende Direktorin des NEC und arbeitete während seiner Amtszeit auch im Finanzministerium.

Zwischen 2001 und 2009 war sie zunächst Senior Fellow und dann Vizepräsidentin der Brookings Institution in Washington. In den frühen 1990er Jahren lehrte sie angewandte Wirtschaftswissenschaften am Massachusetts Institute of Technology.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Bernanke und Yellen haben ihre Posten bei der Fed aber nicht verlassen um danach ins Weiße Haus zu gehen. Sie waren zuvor dort. Bei Yellen könnte man das so sehen da sie ja Finanzministerin ist, aber Bernanke ging nach seinem Ausscheiden bei der Fed zur Brookings Institution.

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