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Boeing mit staatlicher Schützenhilfe beim 737 Max-Problem?

Tja, wie kann Boeing sich vor einer Lawine von Schadenersatzansprüchen retten? Wie kann man die Fluggäste massenhaft wieder davon überzeugen, dass sie sicher mit der Boeing 737 Max fliegen können nach zwei Abstürzen in den letzten Monaten? Die Untersuchungen laufen immer noch. Kommt da (sicher rein zufällig?) von staatlicher Seite Schützenhilfe? Laut US-Medienberichten sollen Mitarbeiter der US-Flugaufsichtsbehörde „FAA“ der Meinung sein, dass möglicherweise Vogelschlag den Absturz in Äthiopien verursacht haben soll.

Das würde Boeing natürlich von A-Z entlasten. Und noch genauer: Der Vogelschlag soll die fehlerhaften Sensordaten verursacht haben. Ähhh? Wirklich? Wir bei FMW sind keine Flugzeugexperten. Aber wie können Vögel vor dem Flugzeug, oder Vögel die gerade ins Triebwerk fliegen, die Höhenanzeige des Flugzeugs beeinflussen? Haben die Vögel den Sensor abgerissen? Aber gut. Diese Vermutung der FAA steht im Raum. Verfestigt sich solch eine „Vermutung“, könnte Boeing natürlich irgendwann zur Aussage kommen, dass am Absturz einfach nur die höhere Gewalt (beziehungsweise die bösen Vögel) schulden gewesen seien. Tja, und daher eben kein Schadenersatz? Aber dafür ist es natürlich noch viel zu früh.

Gäbe es bei einem Airbus-Absturz auf US-Boden eine ebenso unterstützende Aussage der FAA? Gut, noch sind es Berichte. Die Boeing-Aktie stieg in der Vorbörse um 3%, und jetzt im laufenden Handel liegt sie mit 1,3% im Plus. Also scheint die Euphorie der Börsianer begrenzt zu sein, ob das nun wirklich schon die Wende für Boeing ist.

Boeing 737 Max
Boeing 737 MAX Roll-out im December 2015 mit der ersten 737 MAX 8. Foto: Aka The Beav CC BY 2.0



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5 Kommentare

  1. Moin, moin,

    es ist doch alles ganz einfach. Ist ein US-Amerikanisches Unternehmen in Not, dann kommt die US-Regierung zu Hilfe. Ist ein BRD Unternehmen in Not, dann gibt es noch Prügel aus Berlin. Kompliziert?
    Jetzt die Steigerungsform. Wäre VW ein US-Amerikanisches Unternehmen, hätte es kein Dieselskandal gegeben, wegen der Arbeitsplätze. Da es aber ein BRD Unternehmen ist, wird es planmäßig in Ruin geklagt. Hierzu auch Bayer, Dt. Bank, Wirecard etc. Wo immer möglich wird gegen Wettbewerber US-Amerikanischer Unternehmen angegangen.
    Soviel zu unserer „Partnerschaft“ mit den USA.

  2. Warum wäre Boeing aus allem raus? Bleibt immer noch die Tatsache, dass die Ausbildung fehler-/lückenhaft war, MCAS nur auf einen AOA-Sensor zugegriffen hat und in der Lage war die Trimmung bis auuf Anschlag zu verstellen. Die AOA-Sensoren sind drehbare Fähnchen die vorne seitlich unter dem Cockpit hervor stehen. Diese können sicherlich auch durch aufprallende Vögel beschädigt werden.

    1. Ganz einfach Martin2021. Der Fokus verlagert sich komplett.
      Dadurch werden die Vorwürfe gegen Boeing verschleiert und der „Normalbürger“
      entsprechend beeinflusst.

  3. Am schwierigsten ist es, gegen gefesseltes „sicheres“ wissen zu kämpfen.
    Als techniker kenne ich das sehr gut. Irgend jemanden sagt als erste was und das ist Fakt und brennt sich in den Köpfen rein.
    Ich weiß nicht ob es Vögel oder nur ein Vogel gab, aber:
    Wenn der 737 Max nur ein sensor füre eine gewisse Funktion hat und wenn dieser Sensor vom Vogel getroffen wurde und deswegen nicht mehr korrekt funktionierte, dann kann das durchaus eine tatsächliche Ursache sein.
    Was mir dabei stört ist fehlender Redundanz (ein zweiter Sensor der überprüft und ggfs übernimmt), selbsterkennung des Sensors „ich bin nicht mehr zuverlässig “ mit Abschaltung und Zwang zur manuellen Bedienung, der dann normal funktioniert weil das Fehlsignal vom Sensor und der darausfolgende Steuerung ausgeschaltet wurden.
    War aber nicht. Damit ist Boeing für mich bis zum Hals in der Misere weil Redundanz und Überwachung in der Flugzeugen üblich sind, bestimmt auch vorgeschrieben.
    Redundanz-Sensor vom zweiten Vogel kaputt?
    Hmm ja, theoretisch auch möglich. Dann Systemabschaltung und manuelle Steuerung.
    Hat mir ein Kollegentechniker in der Flugzeugwartung erklärt. Fazit: das stinkt da ordentlich.

    1. @Jan, dann gibt es ja noch den zweiten Absturz, für den die schrägen Vögel noch keinen Spatzen als Verursacher festgestellt haben. Da war es dann vielleicht eine Fledermaus?
      Wie Sie schreiben, da stinkt es ordentlich und ist keiner weiteren Diskussion wert.
      Außer wir wollen das Thema ebenso inflationär tot diskutieren und ins Gegenteil pervertieren, wie den Dieselskandal, für den jetzt am Ende die unschuldigen Opfer (Käufer) die Rechnung bezahlen.

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