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Britisches Pfund im Aufwärtsrausch – hier drei Gründe

Jetzt bei 1,40 gegen den US-Dollar ist das britische Pfund auf vollen Touren dabei den Absturz seit dem Brexit-Votum vom Juni 2016 auszugleichen (von 1,48 ging es runter auf 1,20 im Januar 2017). Der größte Teil des Absturzes wäre...

FMW-Redaktion

Das britische Pfund ist seit Wochen in einem kräftigen Aufwärtsrausch. Auf den ersten Blick ist kaum ersichtlich, was da los ist. Wenn man sich erst einmal den Langfristchart anschaut, dann fällt auf: Jetzt bei 1,40 gegen den US-Dollar ist das britische Pfund auf vollen Touren dabei den Absturz seit dem Brexit-Votum vom Juni 2016 auszugleichen (von 1,48 ging es runter auf 1,20 im Januar 2017). Der größte Teil des Absturzes wäre somit schon fast wieder ausgeglichen.

Brexit

Was ist in Sachen Brexit zuletzt passiert? Lange sah es extrem aussichtslos aus rund um die Brexit-Verhandlungen. Die Briten wussten selbst nicht, was sie der EU in den Verhandlungen präsentieren sollten. Jüngst aber gab es große ruckartige Fortschritte, und nun darf man davon ausgehen, dass UK ab 2019 wohl doch relativ unproblematisch mit dem EU-Binnenmarkt handeln darf. Das hilft dem Pfund schon seit Wochen.

Zinsen

Durch das seit Juni 2016 lange Zeit schwächelnde Pfund weht auch bis heute noch über hohe Importpreise Inflation auf die Insel. Denn Importeure müssen in Dollar teurer einkaufen. Diese Inflation wird die Bank of England irgendwann mit steigenden Zinsen bekämpfen müssen. Man ist schon längst über der maximal erträglichen Inflationshöhe, wie allseits bekannt ist. Am 8. Februar steht die nächste Entscheidung der Notenbanker an, ob der Leitzins von 0,50% auf 0,75% steigt.

Dollar-Schwäche

Aufgrund des Government Shutdown in den USA und dessen tagelanger Ankündigung schwächelte der US-Dollar in den letzten Tagen deutlich, auch gegen das Pfund. Wenn man die Kursverläufe von Pfund vs Dollar vergleicht mit der Entwicklung gegen den Euro, dann war das Pfund gegen den Dollar deutlich stärker in der jüngsten Vergangenheit. Also kann man hier vor allem von einer Dollar-Schwäche sprechen, die das Pfund jüngst kräftig gepusht hat.

Es ist ein richtiges Momentum, wie Trader es nennen. Gute Gründe bestärken einen Trend, der sich irgendwann verselbständigt. Inzwischen ist das britische Pfund aber fast schon zu gut und zu weit gelaufen. Wer sich diesen Aufwärtstrend gegen den USD betrachtet, könnte jetzt schon an eine Gegenbewegung denken. In diesem Chart (seit Juni 2017) sieht man den Aufwärtstrend im britischen Pfund vs USD. Seit drei Wochen geht es aufwärts von 1,35 auf heute bis zu 1,40. Ist es Zeit für eine Gegenbewegung, sei es auch nur kurzfristig aus technischer Sicht? Noch ist der Markt im Aufwärtsrausch, aber zuletzt verlief sie doch schon extrem steil! Eine gewisse Korrektur wirkt doch recht wahrscheinlich, auch wenn man das nie vorhersagen kann!

In diesem folgenden Chart sieht man die große Bewegung im britischen Pfund (Chart seit Anfang 2015), abwärts ab Juni 2016 durch den Brexit-Vote, und danach die Gegenbewegung.



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