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Neueste Umfrage unter Ökonomen Bruttoinlandsprodukt soll in 2024 nur noch um 0,1 % wachsen

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll im Gesamtjahr 2024 nur um 0,1 % wachsen, so das aktuelle Umfrageergebnis unter Ökonomen.

Deutschland-Flagge
Deutschland-Flagge. Foto: GaiaLove-Freepik.com

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt derzeit spürbar an, ebenso wie die Zahl der Insolvenzen. Laut ifo-Institut schlittert die Autoindustrie aktuell noch weiter in die Krise, und die Lage in der Chemieindustrie soll sich deutlich verschlechtert haben. Darf man bei diesen Faktoren davon ausgehen, dass die gesamte Wirtschaftsleistung – das Bruttoinlandsprodukt – in diesem Jahr eine ziemlich schwache Leistung abliefern wird? Aber aktuell wird immer noch ein minimaler Anstieg erwartet.

Nach der überraschenden Schrumpfung der Wirtschaft im zweiten Quartal wird es in Deutschland in diesem Jahr kaum noch Wachstum geben, so die Einschätzung von Ökonomen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im Jahr 2024 um 0,1 % steigen, gegenüber einer vorherigen Prognose von 0,2 %, so der Median der monatlichen Bloomberg-Umfrage. Auch für 2025 haben die Analysten ihre Prognosen um den gleichen Betrag auf 1,1 % gesenkt.

Die negative Einschätzung folgt auf Daten, die zeigten, dass die industriellen Probleme das Wachstum in Deutschland weiterhin bremsen und die größte europäische Volkswirtschaft in den drei Monaten bis Juni unerwartet schrumpfen ließen. Zwar zeigten die Berichte der vergangenen Woche, dass die Auftragseingänge in den Fabriken und die Industrieproduktion am Ende dieses Zeitraums gestiegen sind, doch reicht dieser Aufschwung noch nicht aus, um den bisherigen Rückstand aufzuholen.

Grafik zeigt Ergebnisse einer Ökonomen-Umfrage für das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland

Die Exporte sind im Juni immer noch nicht gestiegen, was die Herausforderungen unterstreicht, denen sich die verarbeitende Industrie gegenübersieht, die früher ein wichtiger Motor des deutschen Wirtschaftswachstums war. Nach Recherchen von Bloomberg Economics könnte die Hälfte des Rückgangs der Industrietätigkeit in Deutschland strukturell bedingt sein.

Die Analysten gehen nach wie vor davon aus, dass der Aufschwung beim beim Bruttoinlandsprodukt mit Verzögerung einsetzt und sich bis 2026 fortsetzt. Die Prognose der Ökonomen von 0,1 % BIP-Wachstum stimmt mit der Vorhersage der Europäischen Kommission für 2024 überein. Der Internationale Währungsfonds, die Bundesbank und die OECD gehen von einem etwas schnelleren Wachstum aus. In ihrem jüngsten Monatsbericht warnte die Deutsche Bundesbank noch, dass „die Nachfrageschwäche noch nicht vollständig überwunden ist“ und dass „die Industriekonjunktur nur langsam anziehen dürfte“.

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

  1. Inwiefern ein Bundeshaushalt 2024-Nachtragshaushalt erforderlich wird, sowie die weitere Entwicklung in Sachen Bundeshaushalt 2025-Beratungen bleiben abzuwarten.

  2. SPD und die Grünen machen eine Politik gegen 75 % der Bevölkerung. Eine derart verengte Klientelpolitik hat es bisher nicht gegeben. Mit 10% Zustimmung gehen die Grünen 90% der Bevölkerung an den Geldbeutel und auf die Nerven. Ein altgriechisches Sprichwort sagt: wen die Götter vernichten wollen, den lassen sie dem Irrsinn anheim fallen. Letzteres ist bereits an der Ampelregierung zu bestaunen, den Rest erledigen die Wähler.

  3. nein! doch! ohhhh!

    in der besten aller derzeit noch immer eingepreisten welten, wäre das mickrige wachstum vielleicht noch möglich. mal sehen ob die amis um eine rezession oder stagflation herum kommen. u.a. das ist schon mal unbedingte voraussetzung dafür.

    es gibt ein paar faktoren da draussen, die mich seit min. 1,5 jahren daran zweifeln lassen. ich gehe somit weiterhin von einer zumindest technischen rezession (auch insb. in deutschland) aus. die prognosen wurden über zumindest das letzte halbe jahr immer weiter nach unten revidiert. vor einiger zeit war das prognostizierte wachstum 2024 jedenfalls noch mal eben 300% höher.(https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/deutschland-prognose-der-bundesbank-sinkende-inflation-aber-noch-keine-entwarnung-920336)

  4. Mich würde interessieren was 2025 anders als 2024 sein wird, damit die Wirtschaft um 1,2% wächst? Eine andere Wirtschaftspolitik der Regierung ist es jedenfalls nicht.

  5. Einfach mal bei Google eingeben:
    Jobabbau oder
    Stellenabbau
    Da gibt es dann viel zu lesen.
    Mal sehen was der deutsche Wirtschaftsminister seinen Bürgern darüber erzählen wird, warum gerade in Deutschland das Wirtschaftswachstum nun praktisch bei Null ist.
    Wie bei den Sozialisten üblich, wird zuerst auf den politischen Gegner gezeigt.
    Keine Rede von den etwa 16.000 Sanktionen gegen Russland, abgeschaltete AKWs, verfehlte Energiepolitik, Klimawahn, Bürokratieorgien, Millionen von „Facharbeitern“ die eigentlich gar nicht in Deutschland sein dürften, usw.
    Mal sehen wieviel Arbeitslose und Kurzarbeiter bis zu den Bundestagswahlen noch hinzu kommen werden, nachdem das bald sicherlich von Habeck abgegebene Versprechen auf ein Jobwunder 2025 doch nicht eingetreten ist.
    Wenn die eingereisten Facharbeiter sich beeilen, dann können alle bis 2020 eingereisten Facharbeiter, bis zu den Bundestagswahlen einen deutschen Pass besitzen, um eine Wahlbenachrichtigung bekommen zu können.
    Was wählen diese neuen Bundesbürger dann?
    Ich denke, sie werden eine Partei wählen, die alle illegal in Deutschland lebenden Ausländer ausweisen wird.
    Auch ein z. B. gebürtiger Syrer, der in Deutschland nicht kriminell geworden ist, einen Arbeitsplatz sucht oder schon gefunden hat, will weder seine kriminellen Landsleute im Deutschland haben, noch kriminell gewordene Ausländer, die nicht seine Landsleute sind. Daher sollte die Passausgabe beschleunigt werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  6. Das liest sich richtig schlimm! Aber im Ernst, wenn ich auf ein Jahr voraus auf 1 Stelle hinter dem Komma eine Aussage zum Aufschwung oder Abschwung gebe ist das so zielgenau wie meine Aussage, das es am 12. August 2025 23 Grad Celsius in Frankfurt sein werden. Und selbst wenn ich monatlich nachträglich meine Aussage anpasse, werde ich erst am 12. August 2025 wissen, ob es auch stimmt, worauf ich mich festgenagelt habe. Solche Schätzungen im Voraus sind nicht nur in diesem konkreten Fall mit ganz viel Kaffeesatzleserei verbunden. Darauf eine verlässliche Investition abzustellen ist leichtsinnig.

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