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Ersetzt generative KI viele Arbeitsplätze? ChatGPT könnte die Arbeitswelt durcheinander wirbeln

ChatGPT könnte die Arbeitswelt durcheinander wirbeln

ChatGPT wird bereits als ein Meilenstein der KI-Entwicklung angepriesen. Tech-Giganten wie Microsoft und Alphabet sind schon längst auf den Zug aufgesprungen. Microsoft verkündete zuletzt, dass man 10 Milliarden US-Dollar in das Forschungslabor Open AI investiert. Aber auch Alphabet, und weitere Tech-Konzerne wie Amazon und Meta konkurrieren um die Vorherrschaft im Bereich künstliche Intelligenz. Gleichzeitig machten viele Tech-Unternehmen ebenso Schlagzeilen mit Stellenstreichungen, da die schwächelnde Wirtschaft auf die Unternehmensgewinne drückt. Wenn sich die ChatGPT-Technologie durchsetzt, dann könnte dies erst der Beginn einer Entlassungswelle sein. Denn generative KI wie ChatGPT könnten einige Arbeitsplätze ersetzen, vor allem im Finanz-, Rechts- und Technologiesektor. Doch die Sorge vor dem Arbeitsplatzverlust ist noch gering, wie die Ergebnisse der jüngsten MLIV Pulse-Umfrage zeigen, die Bloomberg veröffentlicht hat.

KI und ChatGPT: Ergebnisse MLIV-Umfrage

Was an den Ergebnissen besonders auffällt: Mehr als zwei Drittel der 292 Befragten gaben an, dass sie ihre eigenen Arbeitsplätze in nächster Zeit nicht gefährdet sehen, selbst wenn sie überwiegend im Finanzsektor arbeiten.

Generative KI wie ChatGPT bedroht Arbeitsplätze. Microsoft baut Stellen ab

Künstliche Intelligenz wird in der einen oder anderen Form schon seit Jahrzehnten entwickelt. Doch in den letzten Monaten hat das wachsende Interesse an der sogenannten generativen KI – vor allem an den Produkten ChatGPT und DALL-E von OpenAI – die Begeisterung der Anleger geweckt, die glauben, dass sich damit auch enorme finanzielle Vorteile erzielen lassen.

Die Teilnehmer an der MLIV Pulse-Umfrage waren fast in zwei gleiche Hälften geteilt in der Frage, ob es sich lohnt, in diese Art von Technologien zu investieren. Die Mehrheit der Anleger gab an, keine künstliche Intelligenz professionell zu nutzen. Nur 12 % der Befragten gaben an, eine solche zu nutzen, und nur 27 % planten dies in Zukunft. Mehr als die Hälfte aller Befragten gab an, dass sie den Einsatz von KI zur Unterstützung ihrer Investitionen nicht einmal in Erwägung ziehen.

KI hat sich noch nicht in den Unternehmen durchgesetzt, aber am Markt

Der Markt setzt auf generative KI

Wie Bloomberg berichtet, stehen die Ergebnisse in krassem Gegensatz zum jüngsten Aufschwung des Marktes für Unternehmen, die mit fortgeschrittener KI zu tun haben, der zum Teil durch die weit verbreitete Bekanntheit von ChatGPT und die 10-Milliarden-Dollar-Investition von Microsoft Corp. in OpenAI, dem Entwickler der Technologie, angeheizt wurde. Unternehmen wie BuzzFeed Inc., C3.ai Inc., SoundHound AI Inc. und BigBear.ai Holdings Inc. gehören zu den Aktien, die allesamt massive Volumensprünge und schwindelerregende Kursschwankungen verzeichnet haben.

Unternehmen und Investoren befinden sich in einem Wettlauf um den ersten Platz bei Technologien, die aus einfachen Eingabeaufforderungen Medien wie Text und Bilder erstellen oder menschenähnliche Unterhaltungen über eine Vielzahl von Themen führen können – von der Frage, ob eine Katze einen Kampf mit einem Adler gewinnen würde, bis hin zu praktischen Überlegungen zum Weltgeschehen oder zu Schulprojekten. Microsoft konkurriert mit Unternehmen wie Alphabet Inc., Meta Platforms Inc. und Amazon.com Inc. in dem Bestreben, die intelligentesten KI-Tools für eine möglichst große Zahl von Menschen anzubieten.

Dennoch lässt das Versprechen von Tools wie ChatGPT einigen Anlegern Raum für Wünsche: Nur 49 % der Befragten gaben an, dass sie Aktien kaufen wollen, die mit solchen generativen KI-Tools arbeiten. Insgesamt gaben etwa 41 % aller Befragten an, dass sie beabsichtigen, ihr Engagement in Tech-Aktien im Allgemeinen zu erhöhen, während 38 % angaben, dass sie in den nächsten sechs Monaten ihr Engagement beibehalten werden.

Investitionen und Stellenabbau nehmen zu

Schon vor der aktuellen Welle des Interesses an KI war die Frage, ob intelligente Automatisierung mehr Möglichkeiten schafft als sie verdrängt, ein Thema von großem Interesse für Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen. In diesem Jahr werden viele der Unternehmen, die Stellen in einem noch nie dagewesenen Umfang abbauen, auch Milliarden in den Ausbau ihrer KI-Fähigkeiten investieren.

Im Januar kündigte Alphabet den Abbau von 12.000 Stellen weltweit an, doch gleichzeitig bezeichnete Chief Executive Officer Sundar Pichai KI als einen der wichtigsten Investitionsbereiche. In ähnlicher Weise kündigte Microsoft seine 10-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI an, nur wenige Tage nachdem man verkündet hatte, 10.000 Mitarbeiter zu entlassen. Beide Unternehmen beschreiten also einen ähnlichen Weg.

„Es stehen sehr interessante KI-Kriege zwischen den Technologieunternehmen bevor“, sagte Wendy Hall, Professorin für Informatik an der University of Southampton, gegenüber Bloomberg TV.

FMW/Bloomberg

A trader works on the floor of the New York Stock Exchange (NYSE) in New York, U.S., on Monday, Dec. 10, 2018. Photographer: Michael Nagle/Bloomberg


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2 Kommentare

  1. wir werdne einen sehr schnellen Strukturwandel erleben. Für uns Europaer wird es ausgesprochen hart werden, da wir um tiefgreifenden Strukturbrüchen immer schon erhebliche Probleme hatten. Ich denke nur an das Stichwort „Digitale Dividende“.

  2. „Denn generative KI wie ChatGPT könnten einige Arbeitsplätze ersetzen, vor allem im Finanz-, Rechts- und Technologiesektor“ (S. Jäger).

    Sehe ich weder im Finanzsektor (zu große finanzielle Risiken), noch in Rechtssektor (nicht rechtssicher) und in der Technologie, das ist halt ein weiter Begriff. ChatGPT kann sich aber in dem Mediensektor schnell durchsetzen, da dort nur wenige regulatorische Hinderungsgründe bestehen und das Risiko gering ist.

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