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China: Börsen im Aufwind, trotz Handelsstreit – Indexanpassungen könnten dies noch befeuern

Bekanntermaßen läuft seit gut einem Jahr ein heftiger Handelsstreit zwischen den USA und China. Vordergründig geht es um den Abbau des Handelsbilanzdefizits, aber übergeordnet ist es der Kampf um die technologische und wirtschaftliche Vorherrschaft der beiden Großmächte in den nächsten Jahren. Die Bruttoinlandsprodukte der beiden Staaten haben sich schon deutlich angenähert (China 13 Billionen Dollar – USA 20 Billionen Dollar). Noch vor einem Jahrzehnt war das Verhältnis 1 zu 3. Anders aber die derzeitige Marktkapitalisierung der jeweiligen Börsen. Aber auch das könnte sich in absehbarer Zeit ändern.

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Indexanpassungen beim Anbieter in China

China repräsentiert derzeit einen Anteil am Weltsozialprodukt von 19 Prozent, im MSCI-Weltaktienindex aber nur von wenigen Prozent. Die 3500 Inlandsaktien kommen auf einen Börsenwert von ungefähr sechs Billionen Dollar, hauptsächlich von Inländern gehalten und deshalb großen Schwankungen ausgesetzt. In den USA hat allein der S&P 500 ein Gewicht von über 22 Billionen Dollar. Überdeutlich wird die Dominanz der US-Börsen in der Gewichtung des MSCI World, dem Index, der die 23 größten Industrienationen repräsentiert: US-Anteil fast 60 Prozent. Eine Gewichtung, die dem Anteil des Landes am weltweiten BIP beileibe nicht entspricht.

Der Indexanbieter MSCI hat angekündigt, die Gewichtung Chinas nach und nach anzupassen. In der Benchmark von MSCI für Schwellenländerbörsen liegt die Quote chinesischer Inlandstitel noch bei sehr geringen 0,7 Prozent. Sie soll sich aber bis zum Frühjahr kommenden Jahres vervielfachen. Das könnte Chinas Börsen zugute kommen, wenn internationales Kapital verstärkt ins Land fließt. Der chinesische Aktienindex ist im Jahr 2019 schon einmal um 33 Prozent gestiegen, trotz des Handelsstreits und einer Abschwächung des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts auf 6,2 Prozent.

Fazit

Man kann es drehen und wenden wie man will, China ist auf dem Weg in allen Bereichen aufzuholen. Mit 1,4 Milliarden Bürgern und Millionen von bereits sehr gut ausgebildeten Beschäftigten, insbesondere auf dem Felde der neuen Industrien, strebt man – offiziell immer noch den Status eines Entwicklungslandes repräsentierend – den Aufstieg in den Mittelstand an. Im Verhältnis BIP pro Bürger. Dies gefällt den USA nicht und sie werden alle Hebel einsetzen, um den Herausforderer in seinem Vorwärtsdrang zu stoppen – vermutlich auch auf dem Gebiet der Börsen.

Bislang wird immer aus New York berichtet, „live from the financial capital of the world “, noch!

China Shanghai Skyline
Die Skyline von Shanghai. Foto: O.S. CC BY-SA 4.0



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