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Ein gefährlicher Fund China entdeckt Gas: Neue Spannungen im Südchinesischen Meer

Spannungen mit Nachbarländern dürften sich verschärfen

China entdeckt Gas Spannungen
Foto: poter - Freepik.com

China hat ein bedeutendes Gas-Feld im Südchinesischen Meer entdeckt, das die geopolitische Landschaft der Region erheblich beeinflussen könnte. Diese Entdeckung, die als das weltweit erste „ultra-flache Gasfeld in ultra-tiefen Gewässern“ beschrieben wird, enthält schätzungsweise mehr als 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas.

Lingshui 36-1: China findet Gas – das birgt Chancen und Risiken

Ein „ultra-flaches Gasfeld“ bezieht sich auf Gas-Vorkommen, die sich in sehr geringen Tiefen unter dem Meeresboden befinden. Im Fall des Lingshui 36-1 Gasfeldes, wie das neu entdeckte Lagerstätte bezeichnet wird, liegt die Gas-Lagerstätte etwa 210 Meter unter der Meeresoberfläche. „Ultra-tiefe Gewässer“ hingegen bezeichnen Meeresgebiete mit großen Wassertiefen. Das Lingshui 36-1 Gasfeld befindet sich in einer durchschnittlichen Wassertiefe von etwa 1.500 Metern. Diese Kombination stellt eine technische Herausforderung dar, da die Förderung von Gas in solchen extremen Bedingungen spezielle Technologien und erhebliche Investitionen erfordert.

Diese Entdeckung erhöht Chinas ohnehin beträchtliche Gas-Reserven im Südchinesischen Meer, die nun die Marke von einer Billion Kubikmetern überschritten haben. Das Südchinesische Meer ist für seine reichen Kohlenwasserstoffvorkommen bekannt und steht im Mittelpunkt intensiver territorialer Streitigkeiten zwischen mehreren Ländern, darunter Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan.

Das Gasfeld Lingshui 36-1 liegt in der Nähe der Paracel-Inseln, die seit 1974 unter chinesischer Kontrolle stehen. Das Gebiet, in dem sich das Gasfeld befindet, liegt nahe dem „Blue Whale“-Gasfeld, das von Vietnam mit internationalen Partnern ausgebeutet wird und zur Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Vietnams gehört. China erhebt jedoch Anspruch auf dieses Gebiet und beruft sich dabei auf sogenannte „historische Rechte“. Es versucht, einen Großteil des Südchinesischen Meeres innerhalb der Grenzen der sogenannten „Neun-Striche-Linie“ als sein Hoheitsgebiet zu deklarieren.

Das neu entdeckte Gasfeld könnte für China ein zweischneidiges Schwert sein. Einerseits bietet es die Möglichkeit, Chinas Energieunabhängigkeit erheblich zu stärken, indem es die heimische Gasproduktion erhöht und die Abhängigkeit von Energieimporten verringert. Andererseits birgt die Entdeckung das Risiko, die Spannungen mit den Nachbarländern weiter zu verschärfen.

Neuer vietnamesischer Präsident zu Antrittsbesuch in China

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die territorialen Streitigkeiten rund um das Gasfeld zwischen Vietnam und China beim Antrittsbesuch von Vietnams neuem Präsidenten To Lam bei Xi Jinping thematisiert werden. To Lam, der erst vor etwa zwei Wochen das Präsidentenamt übernommen hat, befindet sich auf seiner ersten Auslandsreise in dieser Funktion. Er wurde im 2024 diesen Jahres zum Präsidenten Vietnams ernannt, nachdem sein Vorgänger Nguyen Phu Trong verstorben war. Zuvor diente To Lam als Minister für öffentliche Sicherheit und bekleidet nun das höchste politische Amt des Landes.

Die Beziehungen zwischen Vietnam und China bleiben von großer Bedeutung, auch wenn sich Vietnam angesichts der Spannungen mit China zunehmend den USA und den ASEAN-Staaten zuwendet. Diese Neuausrichtung findet vor dem Hintergrund des De-Risking-Prozesses zwischen China und den USA statt, der die Handelsbeziehungen Vietnams zu den USA weiter vertieft.



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