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Massiver Absturz der Aktienmärkte China erwägt Börsen-Stützungspaket über 278 Milliarden Dollar

Die Aktienmärkte in China fallen im Gegensatz zu westlichen Märkten immer weiter. Nun erwägt die Regierung Stützungsmaßnahmen.

Brücke in Shanghai
Brücke in Shanghai. Foto: Qilai Shen/Bloomberg

Während westliche Aktienmärkte eine Rally hinlegen, stürzen chinesische Märkte immer weiter ab, jüngst hat sich das Tempo nochmal beschleunigt. Nun erwägt China informierten Kreisen zufolge ein großvolumiges Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des einbrechenden Aktienmarktes, so Bloomberg aktuell. Frühere Versuche, das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen, waren gescheitert und Premier Li Qiang hatte “energische” Schritte eingefordert.

Womöglich bevorstehende Stützungsmaßnahmen für Aktienmärkte in China

Wie zu hören ist, will Peking im Rahmen eines Stabilisierungsfonds rund 2 Billionen Yuan (278 Milliarden Dollar) mobilisieren, hauptsächlich von den Offshore-Konten chinesischer Staatsunternehmen. Mit den Geldern sollen dann über die Börse in Hongkong Aktien in China selbst gekauft werden. Zudem seien mindestens 300 Milliarden Yuan an lokalen Mitteln vorgesehen, um Onshore-Aktien zu kaufen, hieß es.

Auch andere Optionen werden den informierten Personen zufolge geprüft. Einige Maßnahmen könnten noch im Wochenverlauf bekannt geben werden, sofern sie von der Führung in Peking genehmigt werden. Die Pläne könnten sich auch noch ändern, hieß es. Die chinesische Wertpapieraufsicht reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Chinas Börsenbarometer CSI 300 ist in dieser Woche auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen. Die Beruhigung der chinesischen Kleinanleger, von denen viele bereits unter der anhaltenden Immobilienkrise leiden, wird auch als Schlüssel zur Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität angesehen.

Gründe für die Krise

In Reaktion auf die Nachricht kletterte der Hang Seng China Enterprises Index chinesischer Aktien, die in Hongkong notiert sind, heute um bis zu 3,8%. Einen solchen Kurssprung gab es seit dem 15. November nicht mehr. Am Montag hatte sich der Index einem 19-Jahres-Tief genähert. Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Talfahrt zu beenden, ist alles andere als sicher. Die Immobilienkrise in China, die gedrückte Verbraucherstimmung, die sinkenden Auslandsinvestitionen und das nach Jahren wechselhafter Politik geschwundene Vertrauen der lokalen Unternehmen üben sowohl auf die Wirtschaft als auch auf die Finanzmärkte einen starken Abwärtsdruck aus.

FMW: Dieser TradingView Chart zeigt die Entwicklung der letzten zwölf Monate: Der wichtigste Börsenindex in China CSI300 verlor 24 %, während der amerikanische S&P 500 20 % zulegen konnte, und der Dax 10 % gewann.

Grafik vergleicht Entwicklung der Aktienmärkte in China mit USA und Deutschland

FMW/Bloomberg



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