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Widerstand bremst Dax zieht wenig Nutzen aus der Rekordjagd an den US-Börsen

Dax zieht wenig Nutzen aus der Rekordjagd an den US-Börsen
Dax & US-Börsen. Foto: Pablographix - Freepik.com

Nach einem freundlichen Start in die neue Woche hat der Dax im Laufe des Montagshandels einen Teil seiner frühen Gewinne wieder abgegeben. Er konnte sich jedoch im grünen Bereich halten, sodass zum Börsenschluss immer noch ein ordentliches Plus von 128 Punkten (0,77%) bei 16.683 Zählern herausgesprungen ist. Für einen Ausbruch über einen technischen Widerstand fehlte jedoch die Kraft. Im Gegensatz zu den US-Börsen, die ihre jüngste Rekordjagd ausbauten, fehlt es dem Dax jedoch an entscheidenden Impulsen für einen Befreiungsschlag nach oben. Nach den oft positiven Handelseröffnungen bleiben die Anschlusskäufe aus.

Trotz der Rally an den US-Börsen zeigt sich der Dax weiterhin richtungslos. Die Anleger scheinen hin- und hergerissen zu sein, was sich in der aktuellen Sentiment-Analyse widerspiegelt. Die Stimmung ist wieder neutral, nachdem der Pessimismus in den letzten Wochen deutlich überwogen hatte. Ein Großteil der vorherigen Absicherungen ist abgebaut, wodurch das Sicherheitsnetz, das zu Jahresbeginn eine größere Korrektur abfedern konnte, nicht mehr vorhanden ist. Sollte es also zu einer negativen Überraschung kommen, beispielsweise durch enttäuschende Unternehmenszahlen während der Berichtssaison, dann könnte der Dax stärker unter Druck geraten.

Die US-Börsen senden indessen ein Warnsignal. Dort werden die Investoren trotz der Rekordjagd vorsichtiger. Eine fehlende Marktbreite und die schwindelerregenden Anstiege einiger Big Tech-Werte mahnen zur Vorsicht. Zudem dürften die Zinssenkungserwartungen am Markt immer noch deutlich überzogen sein – Enttäuschungspotenzial ist daher genug vorhanden. Es muss schon alles optimal laufen, damit die Rally weitergehen kann. Die kommenden Tage halten aber noch einige wichtige Daten und Events bereit, die für einen Rückschlag an der Wall Street und im Dax sorgen können – oder im positiven Fall, den Anstieg sogar noch beschleunigen.

Konjunkturdaten

Konjunkturseitig bleibt es heute noch einmal ruhig, bevor ab Mittwoch wichtige Makrodaten dies- und jenseits des Atlantiks im Fokus stehen. Unternehmensseitig liegt das Augenmerk am Dienstag auf den Zahlen des Pharmaherstellers Johnson & Johnson und dem Mischkonzern 3M, die beide im Dow Jones vertreten sind. Mit dem Streaming-Gigant Netflix und dem Tech-Konzern Texas Instruments legen zudem zwei große Werte aus dem Nasdaq ihre Ergebnisse für das abgelaufene Quartal vor.

Dax: Anstieg an die Oberkante der Range

Long: Der Dax hält sich vorbörslich nahe der gestrigen Höchststände. Um die jüngste Erholung auszubauen, muss er sich jedoch am Widerstand bei 16.692/706 beweisen. Ein Ausbruch darüber könnte den Leitindex bis 16.742 und 16.752 bringen. Im Bereich von 16.790/830 ist jedoch mit Gegenwehr der Bären zu rechnen. Weiter aufhellen würde sich die charttechnische Lage, wenn der Dax nachhaltig aus der potenziellen Bullenflagge ausbricht und die Hürde um 16.800 überwindet.

Short: Scheitert der Dax dagegen an dem Widerstand bei 16.692/706, könnte es erneut zu einem Rücklauf kommen. Unter 16.664 sind Pullbacks bis 16.630 und 16.612/600 wahrscheinlich. Bei einem Rutsch unter 16.600 rückt die EMA50 (H1) bei 16.549 ins Visier. Hier befindet sich ebenfalls das Gap von Freitag (16.555). An diesen Marken könnte es dann neue Anstiegschancen geben, um erneut den Widerstand bei 16.692/705 anzuvisieren.

Dax hängt am Widerstand fest, während die US-Börsen ihre Rekordjagd ausbauen
Dax hängt am Widerstand fest, während die US-Börsen ihre Rekordjagd ausbauen

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

16.630 – Horizontale

16.607 – Tagestief 22.01.

16.600 – vorher WS

16.555 – Gap 19.01.

16.513 – Tagestief 19.01.

16.461 – Horizontale

16.421 – Tagestief 18.01.

16.375 – Zwischentiefs

16.345 – Tagestief 17.01.

16.290 – Allzeithoch 2021

Dax Widerstände (WS):

16.698 – Horizontale

16.705 – Tageshoch 22.01.

16.736 – Tageshoch 15.01.

16.752 – Horizontale

16.784/790 – Tageshoch 03.01. / Horizontale

16.839 – Tageshoch 11.01.

16.866 – Horizontale

16.952 – Horizontale

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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4 Kommentare

  1. erstens könnte man das auch mal als hinweis sehen, dass fundamentaldaten doch irgendwann einen einfluß auf diesen index haben (ca. 70% der gewinne von dax unternehmen kommen bekanntlich NICHT aus den geradezug wundersam isoliert prosperierenden usa, sondern aus rezessiven volkswirtschaften) und weiters könnte man deshalb fast vermuten, dass der abverkauf an dumb money als voraussetzung einer ordentliche nachfolgende scherung der schafe schon seinen höhepunkt erreicht haben könnte. es scheint wieder mal zeit zu sein. selbst bei den newbees, die über die letzten monate reingezogen wurden scheint die luft inzwischen etwas raus zu sein, wenn man den zahlen des dax sentiments glauben darf.

    wenn man in seinem leben schon das eine oder andere muster an den märkten glaubt wieder zu erkennen natürlich reine spekulation und just my 50ct.

  2. @ ost,und zweitens könnte man auch als Hinweis sehen, dass der DAX die neuen ATHs schon vor den Amis machte was fundamental nicht zu verstehen war. Der grösste Kunde der Autoindustrie ( China) wird gerade selbsvetschuldet zum grössten Konkurrenten befördert. Und wenn Börsen wirklich vorausschauend sein sollten, müsste die Abschaffung von De den DAX gegen Null drücken.

    1. Isser denn schon fertig mit neuen ATHs der DAX? Wenn Börse logisch wäre, könnte sie jeder.
      Steigt beispielsweise in den nächsten Jahren der Bedarf an Stahl für Rüstungsgüter signifikant, sollte man jetzt nicht gerade jede Menge Autos deutscher Produktion exportieren. Zielführender wäre es, möglichst viele auf Kosten derer einzuführen, die sich sonst eh kein neues Auto kaufen würden. Idealerweise landen diese dann auch beizeiten auf dem Schrottplatz. Die DAX-Buden können ja derweil ihre Umsätze und Gewinne in Europa mit Stammkundschaft einfahren.

  3. Auffi gehts nicht immer

    und drittens könnte man auch als Hinweis sehen, dass viele DAX Unternehmen auch vom Eutostoxx abhängen und ihre Geschäfte wie schon gesagt in der EU machen. Diese EU die bisher vom reichen De? alimentiert wurde könnte ( müsste) als Standbein auch wegbrechen.
    Ja die Dummheit der Börsianer ist unendlich, aber Börsenkurse ohne fundamentalen Hintergrund sind endlich.

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