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Dazu noch neue Covid-Welle China: Hitzewelle, niedrige Wasserstände bedrohen Energieversorgung

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Süd-China droht erneut eine Stromknappheit aufgrund von starken Hitzewellen. Der steigende Strombedarf und die niedrigen Wasserstände in den hydroelektrischen Kraftwerken stellen eine Herausforderung dar. Gleichzeitig kämpft China mit einer neuen Welle von COVID-19-Fällen und einem weiter rückläufigen Immobilienmarkt. Die Rohstoffpreise sinken weiter, während der Seefrachtmarkt schwache Raten verzeichnet. Die Euphorie über die Öffnung des Landes ist inzwischen verpufft.

China: Drohende Stromknappheit durch starke Hitzewellen im Süden

Süd-China steht erneut vor einer drohenden Stromknappheit, ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Mit dem Einzug des Sommers werden in der Region zunehmend starke Hitzewellen verzeichnet, was einerseits zu einem erhöhten Strombedarf führt und andererseits die Wasserstände in den hydroelektrischen Kraftwerken verringert.

Seit Jahresbeginn verzeichnet China in den südlichen Provinzen einen steigenden Stromverbrauch, der diese Woche einen historischen Höchststand erreichte. Das China Southern-Stromnetz, das Huangdong, Guangxi und Hainan Island umfasst, verzeichnete am Montag einen Strombedarf von 200 Gigawatt – einen Monat früher als im Vorjahr.

Während Wasserkraft im letzten Jahr etwa 15 Prozent der Stromversorgung Chinas ausmachte, konzentriert sich diese Ressource hauptsächlich im Süden des Landes. Die Besorgnis besteht nun darin, dass China erneut mit einer schmerzhaften Stromknappheit und Dürregefahr konfrontiert sein könnte, ähnlich wie im Jahr 2022.

Neue Corona-Welle

In Bezug auf die COVID-19-Situation hat die chinesische Führung bestätigt, dass das Land eine neue Welle erlebt. Diese Woche schätzte der angesehene Atemwegserkrankungsspezialist und hochrangige Regierungsexperte Jong Nan Shan, dass bis Ende nächster Woche möglicherweise 40 Millionen Infektionen pro Woche auftreten könnten, „bevor sie innerhalb eines Monats auf 65 Millionen Infektionen pro Woche ihren Höhepunkt erreichen“. Bisher scheinen die meisten Fälle mild zu verlaufen, und aufgrund der politischen Sensibilität gibt es keine zuverlässigen Daten, um eine endgültige Bewertung abzugeben.

Auf nationaler Ebene hat sich die chinesische Führung bisher nicht aktiv für Impfauffrischungen eingesetzt und scheint eine Vorliebe für natürliche Immunität zu haben.

Während in den sozialen Netzen in den letzten Tagen immer häufiger Bilder mit positiven Covid-Tests gepostet werden, verzeichnet Baidu zwar eine steigende, aber relative kleine Anzahl an Suchanfragen nach Covid-Infektionen.

Transaktionen bei Immobilien in China rückläufig

Nach einem schwachen April folgt ein schwacher Mai auf dem Immobilienmarkt. Am 24. Mai veröffentlichte das Shanghai E-House Real Estate Research Institute den Prognosebericht über den Verkauf von Neubauwohnungen in 50 Städten im Mai 2023. Der Bericht zeigt, dass vom 1. bis 22. Mai die Transaktionsfläche von neuen Wohnimmobilien in 50 Schlüsselstädten im ganzen Land 11,99 Millionen Quadratmeter betrug, ein Rückgang von 13% gegenüber dem Zeitraum vom 1. bis 22. April, aber eine Steigerung um 2% gegenüber dem Zeitraum vom 1. bis 22. Mai 2022.

Die Transaktionsfläche von neuen Wohnimmobilien in den 50 Schlüsselstädten in China wird im Mai voraussichtlich 16,9 Millionen Quadratmeter betragen, ein Rückgang von 13% gegenüber dem Vormonat, aber eine Steigerung um 2% im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Bericht zeigten 18 Städte der 50 Schlüsselstädte einen Anstieg gegenüber dem Vormonat, während 32 Städte einen Rückgang verzeichneten.

Rohstoffpreise weiter im Sinkflug

Obwohl in Süd-China eine Hitzewelle die Stromerzeugung beeinträchtigt, die dort vor allem durch Wasserkraftwerke erzeugt wird, fällt der Kohlepreis, Chinas wichtigste Quelle für die Stromerzeugung, weiter auf nun 888 Yuan pro Tonne. Ebenso setzt sich die Abwärtsbewegung im Stahlpreis fort, der nun bei 7.100 Yuan pro Tonne notiert.

Dies korrespondiert mit den schwachen Daten für den Immobilienmarkt. In der Zwischenzeit wurde Kupfer an der Comex in New York am Mittwoch für 7.810 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Als Gründe wurden genannt, dass die schwache Binnennachfrage in China zu erhöhten Exporten aus China geführt habe und die Lagerbestände dadurch gut gefüllt seien. Der Preis für Lithium erholt sich weiter und stieg in der letzten Woche um über 30% auf 282.500 Yuan pro Tonne. Der Rohstoffindex verlor weitere 4,5% und weist darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe weiterhin in einer schwachen Verfassung ist.

Flüge in China weiter auf dem Niveau von 2019, Baltic Dry Index und Drewry WCI mit Rückgang

Nach drei Jahren Pause wurden nun Direktflüge zwischen der festlandchinesischen Stadt Fuzhou, Fujian Provinz und Taiwan am Montag wieder aufgenommen. Insgesamt bleiben die Flüge chinesischer Airlines auf dem Niveau von 2019.6

Der Baltic Dry Index für Seefrachtraten von Trockengut setzte seinen zehnten aufeinanderfolgenden Rückgang fort und erreichte den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Die Raten fielen in allen Schiffskategorien, einschließlich Capesize, Panamax und Supramax. Die durchschnittlichen täglichen Einnahmen für Capesize-Schiffe, die hauptsächlich Eisenerz und Kohle transportieren, sanken um $912 auf $16,010. Die durchschnittlichen täglichen Einnahmen für Panamax-Schiffe, die normalerweise Kohle oder Getreideladungen befördern, gingen um $258 auf $10,653 zurück. Die niedrigen Frachtraten sind teilweise auf eine schwache Nachfrage in China, dem größten Stahlproduzenten der Welt, sowie auf niedrige Stahlpreise und wirtschaftliche Bedenken zurückzuführen.

Der Drewry WCI Composite Index ist in dieser Woche ebenfalls um 2% gesunken und im Vergleich zur gleichen Woche des Vorjahres um 78% gesunken. Mit 1.685 US-Dollar pro 40-Fuß-Container liegt nun 84% unter dem Höchststand von 10.377 US-Dollar, der im September 2021 erreicht wurde. Er liegt 37% unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 2.688 US-Dollar und deutet auf eine Rückkehr zu normaleren Preisen hin, liegt jedoch immer noch um 19% über dem Durchschnitt von 2019 vor der Pandemie von 1.420 US-Dollar. Besonders deutlich sind die Raten auf Routen von Shanghai nach Europa und den USA gesunken. So kostet die Verschiffung von 40-Fuss-Containern nach von Shanghai nach Genua 33%, nach Rotterdam 29% und nach Los Angeles 57% als in der Vorwoche.



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