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Westliche Finanzmärkte unterschätzen Folgen der Krise für Chinas Wirtschaft China: Immobilienmarkt – Krise geht weiter, keine Erholung

Immobilienmarkt China bleibt in Krise

Die Finanzmärkte hoffen auf ein schnelles Anspringen der Wirtschaft in China – aber aktuelle Daten vom kriselnden Immobilienmarkt des Landes zeigen, dass der Wirtschafts-Motor im Reich der Mitte weiter stottert!

Zeigte das Stimmungsbarometer für China in den letzten Wochen (heute etwa gute Daten zum Einkaufsmanagerindex) leicht nach oben, folgt nun wieder ein Dämpfer: Der chinesische Immobilienmarkt zeigt weiterhin keine Erholung. Nach Angaben der China Real Estate Information Corp. (CRIC) fielen die Verkäufe von Immobilien der 100 Top-Entwickler um -32,5% im Jahresvergleich. Im Vergleich zu Dezember 2022 fielen die Verkäufe mit einem Volumen von 354,29 Milliarden Yuan (48,49 Milliarden Euro ) um -48,6%.

China Krise Immobilienmarkt

Immobilienmarkt China: Wohnungsverkäufe weiterhin unter dem Niveau von 2019

Während des chinesischen Neujahrsfestes fielen die Verkäufe von privaten Wohnungen um -14% im Jahresvergleich in den 40 größten Städten – damit liegen die Verkäufe -33% unter dem Niveau von 2019. Traditionell ist das Frühlingsfest ein starker Monat für den Erwerb von Wohnungen, denn die Wanderarbeiter kehren in ihre Heimatdörfer zurück und legen ihr Erspartes in Wohneigentum an. Das deutet auf anhaltende Schwäche am Immobilienmarkt in China.

Ausblick auf 2023: Den Negativtrend stoppen

Der weitere Ausblick auf 2023 ist daher weiterhin negativ. Die Branche hofft wenigstens, den bisherigen Abwärtstrend zu stoppen. Bisher aber ist das nicht in Sicht, trotz des Endes der Politik der „Drei Roten Linien“: also den Vorgaben, wonach das Verhältnis von Verbindlichkeiten zu Vermögenswerten geringer sein soll als 70 Prozent, der Nettoverschuldungsgrad nicht mehr als 100 Prozent betragen darf. Und schließlich wird ein Verhältnis von liquiden Mitteln zu kurzfristigen Verbindlichkeiten gefordert, das größer als Faktor eins sein muss. All das bedeutet werden, dass die Entwickler weiterhin sehr vorsichtig mit ihren Investitionen bleiben dürften. Dies ist wiederum ein schlechtes Vorzeichen für die Kommunen, die stark von Einnahmen am Immobilienmarkt abhängig sind (Landverkäufe etc.).

Schlechte Vorzeichen für Kommunen und Konsum

Denn dies bedeutet, dass ihre Haupteinnahmequelle weiterhin nur spärlich fließen wird: Die Landverkäufe. Auch für den Konsum bedeuten diese Zahlen eine Warnung: Wenn die kommerziellen Verkäufe weiterhin stagnieren, bedeutet dies auch, dass der Markt mit Häusern aus zweiter Hand schwach bleiben wird. Und damit steigt für die Eigentümer das Risiko, ihre geplanten Gewinne mit ihrer Immobilie durch Wertsteigerung nicht realisieren zu können. Sie müssen dann Rücklagen bilden, die dann wiederum nicht für den Konsum zur Verfügung stehen.

Der Immobilienmarkt in China bleibt also absehbar in der Krise – die Finanzmärke aber unterschätzen offensichtlich diesen Bremsklotz für die Wirtschaft im Reich der Mitte!



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1 Kommentar

  1. Was die ökonomische Entwicklung des G20-Mitgliedslandes Volksrepublik China anbelangt, so muß man aktuell wohl von einem Auf und Ab sprechen.

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