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Folgen der Politik von Xi Jinping China: Staatskonzerne schwach, Hoffnung nur bei Privatwirtschaft

Xi Jinpings favorisierte Staats-Firmen meist ineffektiv

China Staatskonzerne und Privatwirtschaft
Foto: TravelScape - Freepik.com

In China zeigt sich ein größer werdender Unterschied zwischen Staatsfirmen und der Privatwirtschaft: Im August zeigten der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des National Bureau of Statistics (NBS) als auch der Caixin China General Manufacturing PMI unterschiedliche Tendenzen im chinesischen verarbeitenden Gewerbe. Der offizielle PMI, der vor allem Staats-Firmen erfaßt,  deutete auf eine Verschlechterung hin, während der eher auf die Privatwirtschaft fokussierte Caixin PMI eine moderate Erholung signalisierte.

Verlangsamte Produktion und Nachfrage bremsen Erholung in China

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für China fiel im August auf 49,1 und lag damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Dieser Rückgang bleibt unter der kritischen Marke von 50, die Expansion von Kontraktion trennt – was auf eine anhaltende Schwäche staatlicher Branchen hinweist. Besonders betroffen waren mittelständische und kleine Unternehmen, deren PMI auf 48,7% bzw. 46,4% fiel.

Auch Subindizes wie der Produktionsindex (49,8%), der Auftragsindex (48,9%) und der Beschäftigungsindex (48,1%) zeigten eine rückläufige Entwicklung. Diese Zahlen verdeutlichen die schwache Nachfrage und träge Produktionsaktivitäten, die die Erholung des Sektors weiter bremsen.

China: Caixin PMI zeigt Anzeichen einer leichten Erholung der Privatwirtschaft

Im Gegensatz dazu verzeichnete der Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der kleinere, private Unternehmen stärker abbildet, im August einen Anstieg auf 50,4 Punkte, gegenüber 49,8 im Juli und über den erwarteten 50,0 Punkten. Dieser Anstieg über die 50er-Marke deutet auf eine leichte Verbesserung im Fertigungssektor hin. Insbesondere das Wachstum neuer Aufträge trieb die Produktionszunahme voran und stabilisierte die Beschäftigungslage.

Laut dem Caixin-Bericht zeigten sich im August erste Anzeichen einer Erholung, nachdem die Bedingungen im Juli noch angespannt waren. Die Lagerbestände an Rohstoffen und Fertigwaren nahmen zu, während sich Lieferzeiten durch Angebots- und Transportengpässe verlängerten. Der Kostendruck ließ nach, da die durchschnittlichen Inputkosten leicht sanken, was zu niedrigeren Verkaufspreisen führte. Zudem stabilisierte sich der Arbeitskräftebedarf.

Ein weiterer relevanter Aspekt ist der Rückgang der Exportaufträge, die erstmals in diesem Jahr schwächer ausfielen. Dies deutet auf eine Verschlechterung der internationalen Nachfragebedingungen hin.

China PMI

Industrieproduktion und Frachtraten schwächen Hoffnungsschimmer durch Caixin-PMI

Die unerwartete Erholung des Caixin-PMIs überraschte, da die Vorzieheffekte durch die Einführung neuer Zölle bereits in den Vormonaten spürbar waren. Normalerweise steigen die Frachtraten bis Oktober, da die Weihnachtssendungen bis spätestens Anfang des Monats verschifft werden müssen. Doch seit Mitte Juli sind die Frachtraten, insbesondere auf den Routen von China nach Nordamerika und Europa, deutlich gesunken, was auf eine nachlassende Exportaktivität hinweist.

So wächst die Industrieproduktion seit April zunehmend langsamer und erreichte im Juli nur noch 5,1%. Ein weiteres Anzeichen für die Herausforderungen durch die Zölle zeigt sich im Einkaufsmanagerindex der Stahlindustrie, die versucht, ihre Produkte trotz der schwierigen Bedingungen mit Dumping-Preisen auf dem Weltmarkt abzusetzen. Der Index fiel auf 40 Punkte, den niedrigsten Wert seit Mai 2023, was die tiefe Krise vor allem im Immobilien-Sektor verdeutlicht.

Trotz der insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage gibt der Anstieg des Caixin-PMIs zumindest einen Hoffnungsschimmer. Er deutet darauf hin, dass kleinere und private Unternehmen sich möglicherweise besser an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst haben. Diese Flexibilität könnte ihnen helfen, die Herausforderungen der kommenden Monate besser zu bewältigen und einen Beitrag zur Stabilisierung des verarbeitenden Gewerbes zu leisten. Die von Xi Jinping favorisierten Staats-Firmen hingegen agieren meist ineffektiv..



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