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Coronakrise und Insolvenzen: Ab 01.Oktober kommt die Pleite-Welle

Aufgrund der Coronakrise hat die Bundesregierung bekanntlich beschlossen, das Insolvenzrecht zeitlich begrenzt auszusetzen und damit die Pflicht zur Anmeldung einer Insolvenz ausser Kraft zu setzen – gleichwohl droht nun bereits in der nächsten Woche eine massive Pleite-Welle. Denn ab 01.Oktober müssen jene Unternehmen wieder Insolvenz anmelden, die zahlungsunfähig sind – während überschuldete Firmen erst ab 01.Januar 2021 die Pflicht zur Insolvenz-Anmeldung haben.

Wie viele der von der Coronakrise betroffenen Unternehmen in Deutschland müssen dann als ab nächster Woche Insolvenz anmelden? Volker Römermann, unter anderem Fachanwalt für Insolveznrecht, sagt: über 90% der betroffenen Firmen werden dann ab 01.Oktober Insolvenz anmelden müssen, denn so hoch sei die Zahlungsunfähigkeits-Quote bei allen Insolvenzen – Überschuldung und damit die Pflicht zur Insolvenzanmeldung erst ab 01.Januar 2021 sei dagegen bei weniger als 10% der Fall.

Coronakrise: Jetzt kommt der Schmerz!

Das bedeutet: hunderttausende Firmen in Deutschland werden wohl zeitnah Insolvenz anmelden! Das wird viele Arbeitsplätze kosten. Der durch die Coronakrise ausgelöste Schmerz wurde also lediglich in die Zukunft verschoben – und diese Zukunft und damit der große Schmerz kommt nun also im Oktober, „buchstäblich am 01.Oktober“, sagt Römermann im Interview mit Florian Homm. Zwischen Januar und August diesen Jahres war die Zahl der Insolvenzen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr sogar rückläufig – da hat sich nun viel aufgestaut, was sich nun in einer Pleite-Welle entladen dürfte!

Und der Schmerz geht dann ab 01.Januar 2021 weiter, denn viele Firmen haben in der Coronakrise noch einmal Kredite aufgenommen, seien aber nicht zuletzt dadurch aussichtslos überschuldet, sagt Volker Römermann:

Ab 01.Oktober schlägt die Coronakrise voll durch - es droht eine Welle von Insolvenzen



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4 Kommentare

  1. „… während überschuldete Firmen erst ab 01.Januar 2012 …“
    2012? ^^

    1. Hi Robert, danke für den Hinweis, ist jetzt korrigiert!

  2. Bin mal gespannt ob Herr Scheele, Chef der Agentur für Arbeit, am Jahresende immer noch so arrogant auftritt. Die nächsten Monate werden ihm „seine“ tolle Arbeitslosenstatistik zerbröseln…. Bin mal gespannt, wie es dem Anlagen und Maschinenbau ergeht….

  3. Es machen sich ja schon einige Leute sorgen, dass es gar nicht genug Insolvenzverwalter gibt. Das wird erst mal nicht passieren, da die Insolvenz der ganzen Kleinbuden ohnehin mangels Masse abgelehnt wird.
    Die werden dann einfach aus dem Handelsregister gestrichen. Da kommt dann hcchstens noch der Gerichtsvollzieher bei den ehemaligen Inhabern um das (meist auch nicht mehr vorhandene) Privatvermögen zu pfänden.

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