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Notverordnung: Fusion kann ohne Zustimmung der Aktionäre erfolgen Credit Suisse mit offizieller Meldung zum UBS-Deal

Hier die offizielle Mitteilung der Credit Suisse zu ihrem Deal mit der UBS. Die Regierung hat eine Notverordnung erlassen.

Blick auf Zürich

Der Deal steht, dank massiver Stützung durch Schweizer Regierung, Bankenaufsicht und Zentralbank: Die UBS kauft die Credit Suisse. Auch hat die Regierung massiv Druck aufgebaut durch eine erlassene Notverordnung. Hier drucken wir die aktuelle offizielle Mitteilung der Credit Suisse ab, übersetzt in Deutsch: Credit Suisse und UBS haben am Sonntag nach Intervention des Eidgenössischen Finanzdepartements, der Schweizerischen Nationalbank und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (FINMA) einen Fusionsvertrag abgeschlossen. Die UBS wird nach Abschluss der Fusion die überlebende Gesellschaft sein. Gemäss dem Fusionsvertrag erhalten alle Aktionäre der Credit Suisse für 22,48 Aktien der Credit Suisse eine Aktie der UBS.

Bis zum Vollzug des Zusammenschlusses wird die Credit Suisse ihre Geschäfte im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs weiterführen und ihre Restrukturierungsmassnahmen in Zusammenarbeit mit der UBS umsetzen. Die Schweizerische Nationalbank wird der Credit Suisse Zugang zu Fazilitäten gewähren, die ihr erhebliche zusätzliche Liquidität verschaffen. Am 19. März 2023 haben das Eidgenössische Finanzdepartement, die Schweizerische Nationalbank und die FINMA die Credit Suisse und UBS aufgefordert, den Fusionsvertrag zu unterzeichnen. Gemäss der vom Bundesrat erlassenen Notverordnung kann die Fusion ohne Zustimmung der Aktionäre vollzogen werden. Der Vollzug der Fusion unterliegt noch den üblichen Abschlussbedingungen.

Credit Suisse und UBS haben am Sonntag einen Fusionsvertrag abgeschlossen, wobei UBS die übernehmende Gesellschaft sein wird. Nach den Verhandlungen, die am Wochenende vor der Unterzeichnung des Fusionsvertrags stattfanden, kamen UBS und Credit Suisse zu dem Schluss, dass der Zusammenschluss im besten Interesse ihrer Aktionäre und ihrer Stakeholder ist. Dieser Schritt erfolgte, nachdem das Eidgenössische Finanzdepartement, die Schweizerische Nationalbank und die FINMA beide Unternehmen aufgefordert hatten, die Transaktion abzuschliessen, um das notwendige Vertrauen in die Stabilität der Schweizer Wirtschaft und des Bankensystems wiederherzustellen.

Die Fusionstransaktion sieht die folgenden Eckdaten vor:

– Alle Aktionäre der Credit Suisse erhalten als Gegenleistung für den Zusammenschluss eine Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Dieses Umtauschverhältnis entspricht einer Fusionszahlung von CHF 3 Milliarden für alle Aktien der Credit Suisse.

– Die Fusionstransaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen. Beide Parteien sind zuversichtlich, dass alle Bedingungen erfüllt werden können. Der Zusammenschluss soll nach Möglichkeit bis Ende 2023 vollzogen werden.

– Die Schweizerische Nationalbank wird der Credit Suisse Zugang zu Fazilitäten gewähren, die ihr erhebliche zusätzliche Liquidität verschaffen.

– Um eine nahtlose Integration der Credit Suisse in die UBS zu ermöglichen, wird erwartet, dass die UBS die Schlüsselpersonen der Credit Suisse so bald wie rechtlich möglich anstellt.

– Die Credit Suisse wird weiterhin im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs tätig sein und ihre Restrukturierungsmassnahmen in Zusammenarbeit mit UBS umsetzen.

– UBS hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Personal der Credit Suisse weiterbeschäftigt werden kann.

Am Sonntag wurde die Credit Suisse von der FINMA informiert, dass die FINMA festgestellt hat, dass das zusätzliche Kernkapital der Credit Suisse (aus der Emission von Kernkapitalanleihen) im Gesamtnennbetrag von rund CHF 16 Milliarden auf Null abgeschrieben wird.

In Anbetracht der besonderen Umstände, die die Schweizer Wirtschaft als Ganzes betreffen, erlässt der Bundesrat eine Notverordnung, die auf diese spezielle Transaktion zugeschnitten ist. Wichtig ist, dass die Fusion ohne die sonst notwendige Zustimmung der Aktionäre von UBS und Credit Suisse vollzogen wird, um die Transaktionssicherheit zu erhöhen.

Axel P. Lehmann, Präsident des Verwaltungsrats der Credit Suisse, sagte: „In Anbetracht der jüngsten ausserordentlichen und beispiellosen Umstände stellt der angekündigte Zusammenschluss das bestmögliche Ergebnis dar. Dies war eine äusserst schwierige Zeit für die Credit Suisse, und während das Team unermüdlich daran gearbeitet hat, viele wichtige Altlasten zu beseitigen und die neue Strategie umzusetzen, sind wir heute gezwungen, eine Lösung zu finden, die ein dauerhaftes Ergebnis ermöglicht.“



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10 Kommentare

  1. Danke daß ihr so schnell und umfassend informiert. Was Finanzpolitik angeht gibt es im deutschsprachigen Raum für mich nichts besseres. Ganz große Klasse und großes Lob ans Team!

  2. Was bleibt ist Unsicherheit.

    Willkommen in der Finanzkrise 2.0

    https://twitter.com/KobeissiLetter/status/1637541952693338120?s=20

  3. Die Abwicklung der Credit Suisse von uns bedacht, ist vollzogen.
    Aufgrund eines Nachvollzuziehender AktienChart seit 2007.
    Der Chart zeigt aber auch einen Realistischen Verlauf für Börsen seit 2007 08, wenn da nicht die Zentralbanken gewesen wären😉😉😉

  4. Sehts ihrs nicht?
    Der Gesetzgeber kann, und wenn er will alles.
    In Guten wie in Schlechten.
    Es soll nach der Entscheidung klar sein.
    Der Wille macht Gesetze……

  5. Kann mir jemand erklären wieso die CS gerettet werden muss? Letzte Woche hieß es noch, die Bank ist gut aufgestellt.

    Wurden noch mehr Kunden Gelder abgezogen? also ein Bank run?

  6. Soso,da lief anscheinend irgendwie die Zeit ab. Das Zauberwort heisst Kontrahentenrisiko.
    So läuft das halt ,wenn man raushebelt bis man selbst den Hebel nicht mehr erkennen kann.

    Und am Ende muss immer Steuergeld her.

  7. Das ist hochkriminell, es werden die Aktionäre der Credit Suisse einfach betrogen! Wo ist das Übernahmeangebot an die Aktionäre der Credit Suisse?? Was passiert hier gerade???🐑🐑🐑🐑🐀🇺🇸🤑

    1. Nun haben wir den „Whatever it takes“ Moment des globalen Finanzmarktes und die Gläubiger stimmen mit einem Mausklick ab, welchen Instituten sie noch vertrauen 👍

      Liquidität in sichere Häfen zu transferieren bedeutet weniger Liquidität bei Banken, die dann wieder zu ungünstigen Konditionen Assets liquidieren müssen, wenn ihnen keiner Liquidität zur Verfügung stellt.

      Wer will noch, wer hat noch nicht 👀

      Credit Suisse 🧨☠🧯👍 R.I.P.

  8. Der Rechtstaat verabschiedet sich immer mehr, in der Schweiz sind Grundrechte ja sowieso nichts Wert aber das man dann per Notrecht übers Wochenende einfach mal enteignet wird….es macht mir Angst in welche Richtung wir uns Bewegen…

    1. Genauso ist das Enteignung nicht mehr und nicht weniger! Dasselbe ist mir mit den Gazprom Aktien passiert auf einem ganz hohen Niveau, hier wurden die Aktionäre auch enteignet ohne jegliche Rechtsgrundlage!

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