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Wichtige Woche voraus Dax bleibt volatil: Nahost-Konflikt und Berichtssaison im Blick

Dax bleibt volatil: Nahost-Konflikt und Berichtssaison im Blick
Dax volatil. Grafik: Kvasvector - Freepik.com

Für die angeschlagenen Aktienmärkte dürfte es auch in der neuen Woche nicht einfach werden. Die geopolitischen Risiken im Nahen Osten bleiben genauso ein Thema, wie das Zins-Dilemma in den USA. Doch der kräftige geopolitische Gegenwind an den Märkten könnte etwas nachlassen, wenn sich die Anzeichen verdichten, dass der Iran auf eine Reaktion auf den Angriff Israels am Freitag verzichtet. Eskaliert dagegen die Situation im Nahost-Konflikt und entwickelt sich zu einem Flächenbrand, dann droht eine Ausweitung der Korrektur im Daxeachtet der geopolitischen Spannungen herrscht nach wie vor Ungewissheit über die künftige Fed-Politik, was ebenfalls für Verunsicherung sorgt. Die Marktteilnehmer stellen sich derzeit die Frage, ob die Fed in diesem Jahr überhaupt noch die Zinsen senken wird. Positive Impulse könnte dagegen von der Berichtssaison ausgehen, diese nimmt in der neuen Woche deutlich an Fahrt auf.

Der „toxische Cocktail“ aus Zins- und Kriegsängsten sollte indessen noch eine gewisse Zeit für eine erhöhte Unsicherheit und stärkere Kursschwankungen an den Aktienmärkten sorgen. Je nachdem, in welche Richtung das Pendel gerade schwingt – gute oder schlechte Nachrichten – sind starke Kursausschläge sowohl nach oben als auch nach unten möglich. Sollte die Situation im Nahen Osten weiter eskalieren und sich die Anzeichen verdichten, dass die Fed, die Zinsen in diesem Jahr nicht mehr senkt, dann könnte aus der bislang gesunden Konsolidierung im Dax noch eine kräftige Korrektur werden.

Übergeordnetes Chartbild

Der Dax beendete den Handel am Freitag mit einem Minus von 100 Punkten bei 17.737 Zählern. Auf Wochensicht stand damit ein Verlust von 1,1 % zu Buche. Seit Ostern zeigt der Trend nach unten. Um eine Trendwende einzuleiten, muss der Dax aus seinem Trendkanal nach oben ausbrechen und den Bereich um 17.900 Punkten überwinden. Solange der Dax in seinem Abwärtstrend-Kanal verharrt, bleiben die Bären im Vorteil. Die charttechnischen Schlüsselmarken für die kommenden Wochen liegen bei 18.190 auf der Oberseite sowie 17.700 Punkten auf der Unterseite. Bei einem Rutsch darunter könnte sich die Korrektur bis in den Bereich einer markanten Kurslücke bei 17.200/100 Punkten ausweiten. Bricht der Dax allerdings über 18.190 Punkte aus, dürfte das Rekordhoch wieder in den Fokus rücken.

Berichtssaison und Konjunkturdaten

Mit Blick auf die Berichtssaison der Unternehmen richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Zahlen der Tech-Giganten. Der schwächelnde Elektrobauer Tesla legt am Dienstag seinen Bericht vor, gefolgt von der Facebook-Mutter Meta am Mittwoch. Am Donnerstag öffnen dann die KI-Profiteure Microsoft und Alphabet ihre Bücher. Bislang brachte die laufende US-Berichtsaison für das erste Quartal keine Entlastung. Enttäuschende Quartalszahlen der Tech-Schwergewichte in Kombination mit den eintrübten Zinssenkungsfantasien, könnten den Techsektor weiter belasten.

Auch hierzulande rückt die Berichtssaison stärker in den Fokus. Aus dem Dax etwa berichtet am Montag nach US-Börsenschluss der Softwarehersteller SAP seine Geschäftszahlen. Am Dienstag folgt die Deutsche Börse, ehe am Donnerstag gleich mehrere Dax-Konzerne Zahlen vorlegen. Dazu gehören die Deutsche Bank, der Chemiekonzern BASF, der Duftstoffhersteller Symrise sowie der Flugzeugbauer Airbus.

Konjunkturseitig stehen besonders die Einkaufsmanagerindizes (Apr) am Dienstag und der ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch im Fokus. Analysten erwarten, dass sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen weiter aufhellt. Der ifo-Index soll von zuvor 87,8 auf 88,9 im April ansteigen. Am Freitag richtet sich der Blick dann in die USA, wo die von der Fed viel beachtete PCE-Kernrate für März veröffentlicht wird.

Dax: Nächster Kurseinbruch

Long: Der Dax notiert vorbörslich nahe der 17.800er Marke und zeigt sich damit weiter erholt. Die Gegenbewegung kann sich zunächst bis 17.832 und 17.850 fortsetzen. Hier verlaufen aktuell die EMA50 sowie die obere Trendkanalbegrenzung. Sollte der Index darüber ausbrechen, wären weitere Kursgewinne bis 17.905 möglich. An dieser Stelle könnte die Gegenwehr der Bären wieder zunehmen – Rücksetzer sind wahrscheinlich. Darüber rückt die nächste markante Widerstandszone um 18.000 ins Visier.

Short: Eine erste Unterstützung liegt heute bei 17.749. Oberhalb der Marke geht die Tendenz heute nach oben. Fällt der Dax jedoch darunter, sind Abgaben bis 17.700 wahrscheinlich. Bei einem Rutsch unter 17.680 kann es noch bis 17.630 abwärts gehen, ehe die Möglichkeit einer Drehung besteht. Unter 17.630 würde sich die Lage wieder stärker eintrüben.

Dax-Korrektur: Berichtssaison nimmt Fahrt auf - Fed-Politik im Blick
Dax-Korrektur legt Pause ein, aber intakter im Abwärtstrend-Kanal

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

17.747 – voher WS

17.698 – Horizontale

17.626 – Tagestief 19.04.

17.599 – Trendkanalbegrenzung

17.573 – Horizontale

17.521 – Zwischentief

17.498 – Horizontale

17.404 – außerbörsliches Tief 19.04.

17.300 – Horizontale

17.118 – Gap 21.02.

Dax Widerstände (WS):

17.770 – Tageshoch 19.04.

17.832 – Horizontale

17.838 – EMA50 (H1)

17.850 – Trendkanalbegrenzung

17.907 – Tageshoch 17.04. / Horizontale

18.026 – Schlusskurs 15.04. (Gap)18.038 – Horizontale

18.190 – Horizontale

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