Unterstützung hält und erfreuliche Nachrichten Dax dank Meldung aus den USA wieder auf dem Vormarsch

Nach den Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten in der vergangenen Woche, dürfte es die neue Handelswoche ebenfalls in sich haben. Neben neuen Entwicklungen rund um die Pleite der Silicon Valley Bank steht vor allem die Zinsentscheidung der EZB im Fokus der Dax-Händler. Zudem dürften wichtige US-Inflationszahlen sowie der große Verfallstag am Freitag das Geschehen im deutschen Leitindex beeinflussen.

Die Anleger hierzulande mussten am Freitag einen herben Rückschlag verdauen. Zur Börseneröffnung notierte der Dax bereits 270 Punkte tiefer. Der starke Verkaufsdruck an der Wall Street erfasste letztendlich auch den Deutschen Aktienindex, der sich zuvor noch tagelang gegen die fallenden Kurse an den US-Börsen behaupten konnte. Seinen Tiefpunkt markierte er bei 15.316 Punkten, das Gap (15.327) vom 3. März wurde somit geschlossen.

Eine starke Gegenbewegung blieb zunächst aus, sodass der Dax den Handelstag mit einem Minus von 205 Punkten (1,31%) bei 15.428 Zählern beendete. Der vorherige Wochengewinn hat sich damit in Luft aufgelöst. Unter dem Strich stand auf Wochensicht ein Minus von 1% zu Buche.

Turbulenzen im Bankensektor

Zu den von Jerome Powell wieder entfachten Zinssorgen hat sich ein weiterer Belastungsfaktor hinzugesellt. Turbulenzen im Bankensektor ließen zahlreichen Banken-Titel einbrechen, was wiederum den Gesamtmarkt belastet hat. Ausgelöst wurde der Kursrutsch an den US-Börsen durch die auf Startups spezialisierte Silicon Valley Bank. Die Pleite der SVB Financial Group schlägt derzeit hohe Wellen und avanciert zum größten Bankenkollaps seit der Finanzkrise. Noch handelt es sich nur um einen Einzelfall. Doch die jüngsten Verwerfungen zeigen, dass nach einem Jahrzehnt mit Nullzinsen durch die restriktive Geldpolitik Risse im Finanzsystem entstehen.

Das sich die Talfahrt am Freitag nicht noch weiter fortgesetzt hat, lag vor allem an den Arbeitsmarktdaten. Der US-Arbeitsmarktbericht für Februar sorgte dank weniger stark gestiegenen Stundenlöhnen und einer höheren Arbeitslosenquote für etwas Entspannung, trotz der mehr geschaffenen Stellen als erwartet. Der Dax konnte auf Schlusskursbasis daher seine wichtige Unterstützungszone im Bereich von 15.350 Punkten verteidigen. Am Montagmorgen notiert der Index höher, nachdem die USA am Sonntag gemeldet hat, dass die Kundeneinlagen bei Banken garantiert seien, um eine Panik zu verhindern. Die US-Behörden retten aber nicht die Banken, sondern nur die Einlagen der Kunden (mehr dazu hier).

Konjunkturdaten

In der neuen Handelswoche stehen vor allem die US-Verbraucherpreise am Dienstag sowie die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag im Fokus der Märkte. Am Freitag geben die Verbraucherpreise aus dem Euroraum zudem neue Hinweise zur Inflationsentwicklung. Am Mittwoch stehen in den USA die Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze auf der Agenda. Im Januar überraschten die Einzelhandelsumsätze mit einem Anstieg von 3% noch auf der Oberseite. Die Verbraucher waren also in Kauflaune, ob der positive Trend bis in den Februar angehalten hat, bleibt jedoch fraglich. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung der EZB um 50 Basispunkte ist indessen sehr hoch und dürfte keine Überraschung darstellen.

Bei den Firmenbilanzen stehen in den kommenden Tagen gleich sechs weitere Dax-Konzerne im Blickpunkt. Zum Auftakt legt die Porsche AG heute Zahlen vor, ehe am Dienstag Volkswagen sein Zahlenwerk präsentiert. Am Mittwoch folgt dann mit BMW ein weiterer Autokonzern sowie die Zahlen vom Energiekonzern E.ON. Angesichts der jüngsten Sorgen um den globalen Bankensektor blicken Anleger gespannt auf die am Freitag anstehenden Quartalszahlen der Deutschen Bank.

Dax: Die wichtigen Marken für den Handelstag

Der Dax zeigt sich am Montagmorgen deutlich erholt, nachdem er am Freitagabend noch auf die Unterstützungszone bei 15.270 gefallen war. Vorbörslich notiert er höher, steuert aber auf eine Hürde bei 15.485/495 zu. Hier könnte er zunächst nach unten abprallen. Erst ein Ausbruch über den Widerstand bei 15.485/495 eröffnet zusätzliches Aufwärtspotenzial bis 15.535/540. Dort könnte der Abwärtsdruck jedoch wieder zunehmen. Oberhalb von 15.540 liegt die nächste Hürde bei 15.575/585 sowie ein offenes Gap bei 15.633.

Scheitert der Dax an dem Widerstand bei 15.485/495 dürfte es zunächst zu einem Rücklauf bis 15.428 bzw. bis zum heutigen Pivot bei 15.413 kommen. Bei einem Rutsch darunter dürfte er die wichtige Unterstützung bei 15.360/350 testen. Unterhalb von 15.350 rücken das nachbörsliche Tief bei 15.271 und das vorherige Doppeltief bei 15.247 ins Visier. Die Zone dürfte dem Index Halt bieten.

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.428 – Schlusskurs 10.03.

15.413 – Pivot Punkt

15.350 – Horizontale

15.331 – Pivot S1

15.316 – Tagestief 10.03.

15.270 – Horizontale

15.246/247 – ex Doppeltief 10.02. / 22.02.

15.234 – Pivot S2

15.150 – Horizontale / Tagestief 02.03.

14.993 – Dreifachtief

Dax Widerstände (WS):

15.485 – Horizontale

15.495 – Tageshoch 10.03.

15.510 – Pivot R1

15.535 – Tagestief 09.03

15.585 –

15.633 – Gap 09.03.

15.658 – ex Jahreshoch 09.02.

15.667 – Tageshoch 08.03. / 09.03.

15.706 – Jahreshoch 07.03.

15.736/730 – Hoch Feb. 22 / Horizontale (D1)

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