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Dax: Erstes Ziel erreicht

Über den Reflations-Trade, window dressing, Carry-Trades - und das sich abzeichnende politische Gewitter..

FMW-Redaktion

Der Dax hat gestern sein erstes Ziel erreicht mit dem Anstieg an die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (und dabei natürlich ein neues Jahreshoch erreicht). Nun bleibt noch das Allzeithoch bei 12400 Punkten – nur ein Katzensprung bis dahin?

So leicht wird das wohl doch nicht werden, nachdem die US-Futures sich wieder von ihren gestrigen Hochs verabschiedet haben. In Asien ist die Stimmung nicht so wirklich euphorisch:

Shanghai Composite +0,19%
CSI300 +0,35%
ChiNext +0,46%
Nikkei -0,50

Der X-Dax eröffnet mit einem kleinen Abwärts-Gap:

Mit dem Anlaufen an die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals hat der Dax sein erstes Zei erreicht – jetzt feht nur noch das Allzeithoch bei 12400 Punkten:

Etste Unterstützung beim Dax bei 12200 Punkten, in diesem Bereich konnte sich der Dax kürzlich immer wieder behaupten. Auf der Oberseite Widerstand bei 12260/70, eben der oberen Begrenzung der Aufwärtstrendlinie. Wird dieser Berich überwunden, gibt es kaum ernst zu nehmende Widerstände bis zum Allzeithoch bei 12400 Punkten.

Klar: heute ist der letzte Tag des Quartals, vielleicht kommt da noch ein bißchen window dressing nach dem starken März. Aber reicht das für den nächsten größeren Schub nach oben? Die US-Märkte haben gestern wieder einmal den Reflations-Trade gespielt: die Anhebung des BIP und vor allem des Konsums innerhalb des US-BIP auf +3,5% läßt den Optimismus wieder sprießen: in den USA, so der Glaube, läuft es gut, gleichzeitig kommt die Inflation in der Eurozone zurück (gestern niedrigere deutsche Verbaucherpreise), was den jüngsten Bericht über die dovishe EZB zu untermauern scheint: seht her, die EZB hat doch Recht mit der These, dass die Inflation nur vorübergehend steigt. Also ist der Carry-Trade wieder am Leben, Euro-Dollar unter Druck, und die Dollar-Stärke der letzten Tage wird wiederum durch hawkishe Aussagen von Fed-Mitgliedern, wonach es in 2017 vier Zinsanhebungen geben könnte, unterstützt.

Da scheint sich der Kreis also zu schließen im kurzen Zeitfenster. Was die Märkte aber noch komplett ignorieren ist das politische Gewitter in Washington, nachdem Trump gestern per Twitter den rechtskonservativen Flügel der Republikaner, den Freedom Caucus, zum Feind erklärt hat. Da stellt sich doch die Frage, wie Trump seine zentralen Versprechen wie die Steuersenkungen umsetzen will, wenn er es sich mit vielen Abgeordneten seiner eigenen Partei verscherzt?

Da kommen also im April mit der notwendigen Anhebung der US-Schuldenobergrenze jede Menge Probleme, die die Verprechen Trumps arg in Frage stellen – aber es waren doch eben diese Versprechen gewesen, die die Trump-Rally ausgelöst hatten! Es droht also bald der Entzug der Grundlagen der Rally – wir vermuten, dass ab nächster Woche mit dem Ende des Quartals diese Prolematik deutlich stärker in den Vordergrund rücken wird!



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6 Kommentare

  1. Eingentlich sind es doch „nur“ die massiven Investitionen in die Infrastruktur (die Amerika „gut“ täten) , bzw. die (möglichen) Steuersenkungen, die die Trump-Rally befeuert haben. Die Mauer zu Mexiko könnte man natürlich auch als „Infrastrukturprogramm“ einordnen, ähnlich wie der Autobahnbau….

    Nichtsdestotrotz : Herr Trump hat durchaus die Möglichkeit, dies durchzusetzen, aber : durch Tweets schadet sich der „Real Donald Trump“ nur (legt sich unötigerweise mit seinen eigenen Leuten (den Verrätern) an), jetzt nimmt er sich die Chinesen vor, „Ihr seid ja so böse, böse und das ist unfair“, jetzt schon wieder das Thema Außenhandelsbilanzdefizit ? So wie bei den Deutschen ?

    Dass ein Herr Trump, eben kein „richtiger“ Politiker ist, dies könnte ihn im Endeffekt vor einem Scherbenhaufen stehen lassen… Schuster, bleib bei Deinen Leisten : Für einen dealmaker, für America wäre es das beste sich auf seine Stärken zu konzentrieren, wozu dieser ganze Zirkus(Mauerbau zu Mexiko,Muslimenbann usw?) ? Lets make America great agian, er und sein Beraterteam, sollen doch mal zeigen, wo das Geld für das Infrastrukturprogramm herkommen soll ? Aus dem „bösen Ausland“, welches Amerika „ausnimmt“ wie eine Weihnachtsgans ?!?

  2. Bernhard Zimmermann

    Die Anhebung der US-Schuldenobergrenze war nie ein Problem und wird auch zukünftig kein Probldem. Für die Steuersenkungen braucht er nicht alle Abgeordneten der Konservativen. Bei den Demokraten gibt es auch einige die den Steuersenkungen positiv gegenüberstehen.

    Die Trump-Rally läuft nach Mini-Rücksetzern weiter.

    1. ….weiß nicht ob die Märkte einen Haushaltsshutdown so lustig finden und das wäre nicht
      der erste….die Trump Rally basiert auf Versprechungen von Steuererleichterungen und Infrastrukturausgaben selbst falls die kommen ist die Phantasie raus was soll die Märkte weiter beflügeln….Hoffnung auf das Schlaraffenland ?….und ich glaube kaum das Trump das erste Jahr als Präsident überlebt

    2. @Bernhard, das (Anhebung Schuldenobergrenze) war durchaus ein Problem, inklusive Abstufung der USA und daraufhin paradoxerweise extreme Dollar-Stärke, auch die Aktienmärkte knickten damals ein; zwar finden viele Demokraten Steuersenkungen grundsätzlich ok, aber so, wie die Trump-Administration sie plant, sicher nicht – davon würden vorwiegend sehr Wohlhabende profitieren, und das geht den Demokraten gegen den Strich! Und in Sachen Schuldenobergrenze: sie bietet den Demokraten eine unglaubliche Chance, Trump schwer zu schaden, und ich kann mir gut vorstellen, dass sie diese Chance ergreifen!

  3. Die Infrastrukturausgaben der USA, das ist der „Schlüssel“.
    Weil man eben jene Ausgaben „im besten Land der Welt“ viiiel zu lange vernachlässigt hatte. Typisch „Bananenrepublik“ :D
    Warum der Donald sich mit den andern anlegt ? Ich kapier es nicht, Wahlversprechen einhalten schön und gut – America first ! Das war doch sein Slogan ?

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