Nach einer starken Erholung in der letzten Woche macht sich wieder Ernüchterung am deutschen Aktienmarkt breit. Klare Signale zur Zinssenkung vom Fed-Chef blieben am Dienstag aus, zudem belasten die Frankreich-Sorgen. Die Hoffnung auf klare Signale für eine Zinssenkung in den USA erhielt einen Dämpfer. Statt klarer Aussagen zum Zinskurs verwies der Fed-Vorsitzende erneut auf ein datenabhängiges Vorgehen. Der bereits zuvor schwächelnde Dax sackte nach den Powell-Aussagen weiter ab, während sich die US-Börsen richtungslos zeigten. Zuvor erreichten sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq 100 neue Höchststände, gaben die Gewinne aber im Laufe des Handels wieder ab. Die beiden Technologie-Indizes wirken nach dem zuletzt starken Anstiegen überkauft. Es wäre daher keine Überraschung, wenn die US-Börsen eine Pause von der Rekordjagd einlegen würden. Dies könnte den Dax weiter belasten.
Seit einigen Tagen läuft der Dax im Vergleich zu den US-Indizes schlechter, was vor allem an den neuen politischen Unsicherheiten in Frankreich liegt. Anleger fürchten offenkundig, dass ein handlungsunfähiges Frankreich für ganz Europa ein riesiges Problem sein wird. Der deutsche Leitindex beendete den Handelstag schließlich mit einem deutlichen Minus von 235 Punkten (1,28%) bei 18.236 Zählern. Damit handelt der Dax nun wieder unter der für den Trend wichtigen 50-Tage-Linie (aktuell bei 18.429 Punkten), nachdem er den Sprung über das Verlaufshoch bei 18.650 Zählern verpasst hatte. Impulsgebende Konjunkturdaten stehen heute nicht auf der Agenda, stattdessen dürften die Impulse für den deutschen Leitindex einmal mehr von den taktangebenden US-Börsen ausgehen.
Dax rutscht wieder unter 50-Tage-Linie
Long: Mit dem gestrigen Rutsch unter den GD50 hat der Dax ein Schwächesignal gesendet, womit sich das kurzfristige Chartbild wieder eingetrübt hat. Nach dem Kurseinbruch sehen wir jedoch im RSI bereits eine überverkaufte Lage, was auf eine Gegenbewegung hindeuten kann. Dafür muss der Index das Tagestief bei 18.214 verteidigen und über 18.271 ansteigen. Ein erster Anlaufpunkt liegt bei 18.320/335. Hier oder etwas höher bei 18.360 droht dann schon wieder eine Umkehr und die nächste Abwärtsbewegung. Sollten die Bullen doch noch Mut fassen, könnten sich den Dax bis an den GD50 bei 18.430 hieven.
Short: Bleibt der Dax zur Eröffnung unterhalb von 18.280, so könnte sich die Abwärtsbewegung noch etwas fortsetzen, bevor es zu einer Gegenbewegung kommt. Eine erste Unterstützung befindet sich bei 18.215/200. Fällt er darunter, sind weitere Abgaben bis in den Bereich um 18.160/147 wahrscheinlich. An dieser Stelle besteht dann die Chance auf einen Rebound. Darunter würden die nächsten Marken bei 18.085, 18.030 und 18.000 in den Fokus rücken.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
18.215 – Horizontale
18.213 – Tagestief 09.07.
18.181 – Tagestief 03.07.
18.145 – Horizontale
18.134 – SMA100 (daily)
18.045 – Tagestief 27.06.
18.000 – Psycho-Marke
Dax Widerstände (WS):
18.281 – Zwischenhoch
18.324 – Horizontale
18.360 – Horizontale
18.429 – SMA50 (daily)
18.473 – Tageshoch 09.07.
18.533 – 61,8% Retracement (18.892 – 17.951)
18.650/649/651 – Tageshoch 05.07. / 07.06. / 12.06.
18.691 – 78,6% Fibo (18.892 – 17.951)
18.784 – Hochpunkt 06.06.
18.855 – Tageshoch 28.05.
18.892 – Allzeithoch
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