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Angst und Panik sind verschwunden Dax Sentiment: Zu viel Ignoranz trotz Bankenkrise?

Dax Bankenkrise

Der DAX hat gegenüber der Vorwoche leicht zugelegt – trotz der Turbulenzen aufgrund der Bankenkrise.

DAX: Angst und Panik verschwunden

Die Anlegerstimmung im DAX hat sich von -3,4% auf nur noch -1,7% abgemildert: Angst und Panik, die vor einer Woche noch im Rahmen der Bankenkrise greifbar waren, sind im Verlauf der Woche verschwunden. Am  Freitag gab es Spannungen um die Deutsche Bank und ich möchte nicht ausschließen, dass diese Spannungen auf die Stimmung der Umfrageteilnehmer schlagen, die erst später teilnehmen.

Die große Verunsicherung der Vorwoche (-7,7%) ist ebenfalls zurückgegangen, der Wert liegt aktuell nur noch bei -3,7%. Wir erinnern uns: vor einer Woche verdichteten sich die Anzeichen über Probleme bei der Credit Suisse. Niemand wusste, was am Wochenende beschlossen würde. Die Zwangsübernahme durch die UBS hat dann im weiteren Wochenverlauf für eine deutliche Entspannung gesorgt.

Doch die leise aufkeimende Zuversicht der Vorwoche ist wieder weg. Nach +0,6% ist die Zukunftserwartung nun wieder auf -0,4% abgerutscht. Anleger fürchten offensichtlich eine erneute Ausverkaufswelle beim DAX.

Die soll dann aber für Käufe genutzt werden, wenn ich die Umfrage richtig interpretiere, denn die Investitionsbereitschaft ist weiterhin mit einem Wert von 1,6% (Vorwoche 2,4%) hoch.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf +1% zurückgefallen und zeigt ein neutrales Verhalten an. Ende Januar, Anfang Februar wurden extrem viele Absicherungsprodukte gegen fallende Kurse gekauft. Diese wurden bislang nur teilweise aufgelöst.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, über die sich die institutionellen Anleger absichern, zeigt mit einem Wert von 1,6% eine neutrale Verhaltensweise der Profis. Auch in den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE eine neutrale Positionierung der Anleger.

Die Investitionsquote der US-Fondsanleger ist auf 53% leicht angestiegen, zeigt jedoch noch immer eine vergleichsweise defensive Positionierung der US-Fondsmanager.

Die Bulle/Bär-Differenz steht bei -28%. 49% Bären stehen nur 21% Bullen gegenüber. Damit ist die Stimmung der US-Privatanleger noch pessimistischer als vor einer Woche.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 33% Angst an, Extremwerte sind jedoch erst ab 25% erreicht.

Interpretation der Stimung im DAX

Die Angst und Panik, die vor einer Woche im Rahmen des Niedergangs der Credit Suisse aufkeimte, scheint nicht aufzukommen. Anleger haben gesehen, dass es eine Lösung gibt, bei der Kundeneinlagen gerettet werden. Vielleicht hat man auch bereits durchschaut, dass heute bei der Deutschen Bank lediglich die CDSs (Ausfallversicherungen) hochgejubelt wurden, ohne dass die Deutsche Bank tatsächlich in Schwierigkeiten ist. Zumindest nehmen Anleger die Turbulenzen relativ gelassen hin.

So bleibt die Aussage von vor einer Woche, dass sich der Aktienmarkt nach der extremen Stresssituation eher erholen sollte. Zwar wurde bei der Anlegerstimmung die Angst und Panik bereits abgebaut, doch die Erleichterung über ausbleibende weitere Ausfälle könnte die eingesetzte Erholung weiter antreiben.

Anders als vor einer Woche ist jedoch nunmehr das Rückschlagrisiko beim DAX wieder größer geworden. Die Gelassenheit, mit der die heutigen Turbulenzen aufgenommen werden, könnte schnell umschlagen, wenn tatsächlich eine weitere Bank in Schieflage gerät.

Gold

Die Turbulenzen treiben Anleger in den sicheren Hafen des Goldes. Der Goldpreis war kurzzeitig bereits über die Marke von 2.000 USD/Oz gesprungen. Die Stimmung hinsichtlich der Goldpreisentwicklung ist gut, Partylaune herrscht vor. In der Vergangenheit hat ein ähnlicher Überschwang zwar kurzfristig (auf Sicht von vier Wochen) zu einem kleinen Rücksetzer geführt, doch nach 6 Monaten stand der Goldpreis durchschnittlich um 5% höher.

Öl

Auch beim Öl verzeichnen wir Extremwerte bei der Stimmung: Sowohl die Stimmung als auch die Zukunftserwartung sind extrem negativ. Insbesondere bei einer entsprechend pessimistischen Zukunftserwartung folgte in der Vergangenheit meist eine kräftige Ölpreisrallye. 34 mal war der Pessimismus in der Vergangenheit so stark oder noch stärker. Durchschnittlich folgte ein Ölpreisanstieg um 25% in sechs Monaten, allerdings stand der Ölpreis auch achtmal niedriger.

Bitcoin – Vorsicht geboten

Neben dem Gold wird auch der Bitcoin als sicherer Hafen aufgesucht. Die Stimmung schwappt über, die Kursrallye der vergangenen Wochen sorgt für Partylaune. Eine so positive Stimmung gab es in der Vergangenheit erst fünfmal. Jedes Mal folgte ein Ausverkauf, durchschnittlich verlor der Bitcoin in den darauffolgenden sechs Monaten 24%. Vorsicht ist hier also geboten.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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