Indizes

Ausbruch aus der Bullenflagge? Dax zum Wochenstart höher erwartet – Jahreshoch im Blick

Dax zum Wochenstart höher erwartet - Jahreshoch im Blick

Entgegen einiger Belastungsfaktoren präsentierte sich der Dax zum Ende der Vorwoche stark. Er könnte sogar vor einem Ausbruch aus der Februar-Range stehen. Weder die steigenden Anleiherenditen noch die zunehmenden Zinssorgen durch die hohe Inflation konnten den Index ausbremsen. Am Freitag kletterte der Deutsche Aktienindex im nachbörslichen Handel sogar bis an die Februar-Hochs bei 15.634 Punkten. Zuvor beendete er die Handelswoche mit einem Plus von 250 Punkten (1,64%) auf dem höchsten Schlusskursniveau in 2023 bei 15.578 Zählern. Auf Wochensicht stand damit ein Plus von 2,4 Prozent zu Buche.

Der Dax hat sich zuletzt vollkommen von den US-Börsen abgekoppelt und sich größtenteils den dort vorherrschenden Zinssorgen entzogen. Während die US-Indizes in den vergangenen zwei Wochen eine tiefe Korrektur vollzogen haben, hielten sich die europäischen Indizes deutlich besser. Doch auch im Euroraum nehmen die Zinserwartungen zu, da sich die Inflation zuletzt wesentlich hartnäckiger als erwartet erwiesen hat. Bislang ignorieren die hiesigen Anleger den monetären Faktor, obwohl erste EZB-Mitglieder von höheren Zinsraten ausgehen. Dem Dax spielte indessen der ausgeprägte Pessimismus der Anleger und die hohe Short-Positionierung in die Karten, da diese wie ein Sicherheitsnetz fungieren.

Am Freitag dürften bereits einige Shorts gesqueezt worden sein, doch reicht das schon, um den steilen Aufwärtsimpuls auszubremsen? Ein derart steiler Anstieg bedarf jedenfalls einer Konsolidierung. In Anbetracht der Stärke, die der Dax zuletzt gezeigt hat, sind neue Jahreshöchststände in der neuen Woche wahrscheinlich. Mit einem Ausbruch aus der Seitwärts-Range bzw. aus einer möglichen Bullenflagge eröffnet sich zusätzliches Aufwärtspotenzial. Kritisch wird es dagegen erst wieder, wenn der deutsche Leitindex unter 15.150 Punkte fällt.

Konjunkturdaten

Heute erscheint zunächst der Sentix Konjunkturindex für die Eurozone. Da die Konjunktursorgen zuletzt deutlich nachgelassen haben, dürfte sich das Barometer für die Konjunkturerwartungen weiter aufhellen. Hierzulande richtet sich der Fokus der Dax-Händler zuerst auf Daten zur Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen am Mittwoch, ehe am Freitag die endgültigen Zahlen zur Inflation auf der Agenda stehen. In der Vorabschätzung lag die Teuerungsrate bei 8,7 Prozent und damit genauso hoch wie im Januar. Das Highlight der Woche steht jedoch erst am Freitag auf dem Terminplan, dann erscheint in den USA der große Arbeitsmarktbericht (NFP). Analysten erwarten für Februar 200 Tsd. neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft.

Auch unternehmensseitig bleibt es spannend in dieser Woche – gleich mehrere Dax-Konzerne legen ihre Quartalszahlen vor. Am Dienstag eröffnen Henkel und Zalando die Daten-Flut. Einen Tag später folgen dann Adidas, Brenntag, Continental und Symrise. Die Deutsche Post und Hannover Rück öffnen am Donnerstag ihre Bücher, ehe Daimler Truck am Freitag die Bilanz vorlegt.

Dax: Nachhaltiger Ausbruch aus der Flagge?

Der Dax ist am Freitag aus der Bärenfalle gesprungen und kletterte anschließend in Richtung der Jahreshochs bei 15.634/658. Dabei überwand er sogar die obere Begrenzung des Kanals bei 15.540 – der Ausbruch kann ein Signal für weiter steigende Kurse sein. In der Zone zwischen 15.634/658 ist der Impuls vorerst zum Erliegen gekommen. Um die nächsten Anlaufpunkte bei 15.706 und 15.736 anzupeilen, muss der Dax das Doppelhoch rausnehmen. Im Bereich von 15.730 sollte der Index jedoch spätestens eine Verschnaufpause einlegen.

Ein Rücksetzer könnte auch schon an der Widerstandszone bei 15.634/658 einsetzen, wenn der Dax hier erste Ermüdungszeichen zeigt. Fällt der Index unter 15.586, dann dürfte er den Pivot Punkt bei 15.526 anvisieren. Hier verläuft auch die obere Trendlinie der Flagge. Bei einem Rückfall in den Kanal/Range, könnte er den vorherigen Widerstand bei 15.475 von oben testen und dort wieder in den Vorwärtsgang schalten. Unterhalb von 15.475 würde dagegen das TT bei 15.410 ins Visier rücken.

Dax-Prognose: Nachhaltiger Ausbruch aus dem Kanal?

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.578 – Gap 03.03.

15.526 – Pivot Punkt

15.475 – vorher WS

15.462 – Pivot S1

15.410 – Tagestief 03.03.

15.350/345 – Zwischentief / Pivot S2

15.327 – Gap 02.03.

15.270 – Horizontale

15.246/247 – ex Doppeltief 10.02. / 22.02.

15.150 – Horizontale / Tagestief 02.03.

14.993 – Dreifachtief / 161,8% Ext. (15.658 – 15.247)

Dax Widerstände (WS):

15.590 – Tageshoch 03.03.

15.614 – Horizontale (D1)

15.634 – Tageshoch 16.02.

15.642 – Pivot R1

15.658 – Jahreshoch 09.02.

15.706 – Pivot R2

15.736/730 – Hoch Feb. 22 / Horizontale (D1)

15.810 – Hoch Jul. 22

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

6 Kommentare

  1. …höher erwartet, nicht so berauschend.
    Habe soeben den DAX bei 15630pkt. leerverkauft 😅

    1. Hallo Marko, was heist das? Du hast einen Put auf den Dax gekauft, oder gibt es da noch andere Verfahren?

      Viel Erfolg!

      1. @ Micky

        „..gibt es da noch andere Verfahren?“

        Du kannst auch einen ShortDax ETF kaufen. Der bildet den Dax invers ab und es gibt diese auch mit Hebel.

        Das bietet sich an, wenn du z.B. in der nächsten Zeit einen sinkenden Trend beim DAX erwartest.

        Aber Vorsicht.

        Steigt der DAX zum Beispiel von 15000 um 1000 Punkte auf 16000 Punkte und fällt am nächsten Tag wieder auf 15000 Punkte, dann hast du einen Verlust gemacht, obwohl der Dax wieder genau da steht, wo du ihn geshortet hast.
        (Einfach erklärt: 1000 Punkte zu 15000 Punkte sind mehr Prozent als 1000 zu 16000 Punkte.)
        D.H. der ETF würde in dem Beispiel erst um gerundet 6,67 Prozent fallen um dann um 3,25 Prozent zu steigen. Verlust ca.: 0,42 Prozent.

        Stellt sich entgegen deiner Erwartung ein längerfristiger Aufwärtstrend ein, dann würden sich dich Verluste aufsummieren.

        Persönlich würde ich ShortDax ETF’s nur zur kurzzeitigen absicherungszwecken eines ausgewogenen Portfolios verwenden😉

        Dies ist keine Anlageberatung und du handelst auf eigenes Risiko.

        Es soll lediglich aufzeigen, welche Möglichkeit der Absicherung besteht.
        Es gibt da natürlich auch noch ganz viel andere Produkte die du handeln kannst…. 👍

        1. Tippfehler:

          6,25 Prozent und nicht 3,25 Prozent 😒

        2. Vielen Dank, für die Antwort :-)

      2. Hallo Micky,
        mit CFD eine Shortposition gekauft.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage