FMW-Redaktion
Mit dem gestrigen Thanksgiving-Feiertag in den USA beginnt die „holiday season“, also die umsatzstärkste Zeit des Jahres zwischen Thanksgiving und Weihnachten. Der US-Einzelhandel verbucht in dieser Zeit ca. 40% seines gesamten Jahresumsatzes. Durchschnittlich liegen die Preisnachlässe an Thanksgiving, dem heutigen „Black Friday“ (auch der deutsche Einzelhandel übernimmt immer mehr diese Bezeichnung!) und dem „Cyber Monday“ zwischen 10% und 16%.
Dabei wandern die Umsätze in den USA – die hier ein Vorreiter für Entwicklungen sind, die dann verzögert auch in Deutschland kommen werden – immer mehr zu Online-Käufen: im Vergleich zu Thanksgiving im Vorjahr stiegen die Online-Umsätze um 16,8%, wobei gestern 1,52 Milliarden Dollar umgesetzt wurden. Das durchschnittliche Volumen bei einem Online-Kauf lag bei 132 Dollar und damit 3,2% über dem Wert des Vorjahres. Am heutigen Black Friday dürften die Online-Umsätze die Marke von fünf Milliarden Dollar erreichen, was einem Zuwachs von mehr als 16% zum Vorjahr bedeuten würden. Bislang lagen die Online-Umsätze an jedem Tag im November über der Marke von einer Milliarde Dollar.
Online ist aber nicht gleich online – vielmehr zeigen die Auswertungen den Siegszug der Smartphones: 46% aller Online-Käufe wurden gestern über Smartphones abgewickelt, das ist ein Anstieg von 15,2% zum Vorjahr. Damit haben Smartphones bei Online-Käufen erstmals Desktop-Computer überholt, über die nur noch 44% der Umsätze abgewickelt wurden (-11%). Stark zurück gefallen sind dagegen Tablets, die nur noch 10% der Umsätze ausmachten – ein Rückgang von -5,7% zum Vorjahr!
Für Online-Größen wie Amazon oder auch Wal-Mart – letztere haben ihre Online-Präsenz stark ausgebaut haben und sind damit im Gegensatz zu traditionellen US-Einzelhändlern wie Macy´s, Target, Abercombie & Fitch oder Nordstrom zur einzigen echten Konkurrenz von Amazon geworden – hat der zunehmende Gebrauch von Smartpone beim Shoppen immense Vorteile: sie gewinnen dadurch Bewegungsprofile und können den Konsumenten, wenn sie sich etwa in der Nähe bestimmer Orte aufhalten, passgenaue Werbe-Angebote machen. Aufgrund der Apps sind die User gewissermaßen in einem Mikro-Kosmos gefangen, wodurch die Loyalität zur jeweiligen Marke steigt.
Für den deutschen Einzelhandel bedeutet das: wer überleben will, muss nicht nur eine starke Online-Präsenz haben, sondern auch die User über ihr Smartphone erreichen!
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