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April mit höchstem Anstieg seit 1994 Schweden: Bankrotte steigen 21 Monate in Folge – Zinsen und Immobilien-Blase

Der Preis für den Exzess

Schweden Insolvenzen Zinsen Immobilien
Foto: Bloomberg

Jahrelang stiegen die Preise für Immobilien in Schweden, weil die Zinsen bei Null lagen: Seit dem Anstieg der Zinsen aber ist die Party vorbei, die Insolvenzen steigen dramatisch, wie jüngste Daten zeigen.

Schweden: Anstieg der Zinsen, Immobilien-Blase geplatzt – Bankrotte steigen

Die Zahl der Konkurse in Schweden ist im April seit 21 Monaten gestiegen. Dies geht aus den Daten von Creditsafe hervor, das auch angesichts der nachlassenden Inflation und der bevorstehenden Senkungen der Zinsen keine unmittelbare Entspannung erwartet.

Die Zahl der Insolvenzen war in Schweden im April um 72% höher als vor einem Jahr, so die Kreditauskunftei in einer Erklärung. Angeführt wurde der Anstieg von den Bereichen E-Commerce, Immobilien, Hotels und Restaurants. 942 Unternehmen gingen im vergangenen Monat in Konkurs, was die höchste Zahl in einem April seit 1994 darstellt.

„Wir gewöhnen uns zwar langsam an diesen düsteren Trend der zunehmenden Insolvenzen, aber der starke prozentuale Anstieg in den letzten sechs Monaten ist bemerkenswert“, sagte Henrik Jacobsson, Geschäftsführer der schwedischen Creditsafe-Einheit. Laut Jacobsson wird sich der Anstieg in den kommenden Monaten wahrscheinlich fortsetzen.

Preiserhöhungen und höhere Zinsen haben vor allem Bau- und Gewerbeimmobilienunternehmen schwer zu schaffen gemacht, und auch Restaurants und Einzelhändler mussten einen Nachfragerückgang hinnehmen, da sich die Haushalte mit ihren Ausgaben zurückhalten. In den ersten vier Monaten des Jahres stiegen die Insolvenzen im Baugewerbe um 63%, während die Zahlungsausfälle im Gaststätten- und Hotelgewerbe um 80% zunahmen.

Hoffnung auf sinkende Zinsen

Nach einer Reihe von Inflationsmessungen, die eine Abschwächung des Preisanstiegs gezeigt haben, wird erwartet, dass die Zentralbank des Landes die Zinsen entweder nächste Woche oder im Juni senkt und damit eine Lockerungskampagne einleitet, die eine gewisse Erleichterung für angeschlagene Unternehmen bringen könnte.

„Es gibt zwar positive Anzeichen, wie die Verlangsamung der Inflation und die Möglichkeit künftiger Zinssenkungen, aber es wird einige Zeit dauern, bis sich dies in den Finanzergebnissen der Unternehmen bemerkbar macht“, so Jacobsson.

In Schweden war der Anstieg der Immobilien-Preise besonders extrem in Zeiten der Null-Zinsen. Viele Kreditnehmer mussten lediglich Zinszahlungen leisten, ohne den eigentlichen Kredit zu tilgen, weil auch die Banken erwarteten, dass die Preise weiter steigen würden. Nun aber zeigt sich: es gibt keinen free lunch – irgendwann muß der Preis für Exzesse bezahlt werden!

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. „Es gibt zwar positive Anzeichen, wie die Verlangsamung der Inflation und die Möglichkeit künftiger Zinssenkungen, aber es wird einige Zeit dauern, bis sich dies in den Finanzergebnissen der Unternehmen bemerkbar macht“, so Jacobsson.

    Ach soooo . Ja jetzt…….

    Keine weiteren Fragen mehr,euer Ehren.

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