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In China zeigen maue Verkäufe dagegen schwache Wirtschaft Deutschland: „Auto-Tsunami“ aus China kommt, sagt Experte

Deutschen Auto-Marken vor schweren Problemen?

Auto-Tsunami in Deutschland aus China

In China zeigt der Auto-Markt, dass die Konjunktur weiter schwach bleibt – während in Deutschland laut Angaben von Jörg Wuttke ein „Auto-Tsunami“ durch chinesische PKWs droht, die den deutschen Auto-Marken schwere Probleme bereiten dürften.

Auto-Tsunami in Deutschland, VW weiter mit Problemen in China

Der Trend zum elektrischen Auto ist vor allem für VW ein großes Problem. Zwar steigerte VW seinen Anteil an rein elektrischen Fahrzeugen in den letzten Monaten um über 97%, dennoch ist der Konzern mit Sitz in Wolfsburg auf dem „Weg zu seinem schlechtesten lokalen Verkauf in Jahren“, wie CNBC wenig schmeichelhaft gestern titelte. Im Reich der Mitte macht VW etwa 50% seines Umsatzes, allerdings lassen sich elektrische Autos aus Wolfsburg nur mit Verlust verkaufen.

Auch für den heimischen Markt sagt Jürgen Wuttke, ehemaliger Chef der Europäischen Handelskammer in China, schwierigere Zeiten für die deutschen Autobauer voraus. Er sieht einen „Auto-Tsunami aus China“ voraus.Denn im größten Automarkt der Welt bestünden Produktionskapazitäten für jährlich etwa 27 Millionen Autos, die exportiert werden könnten. Momentan hätten die chinesischen Autobauer jedoch nicht genug Frachtkapazitäten, um diese auf den Weg in andere Länder zu transportieren, da die USA ihren Automarkt für chinesische Hersteller weitgehend abgeriegelt hätten. Er erwartet, dass die EU dem Beispiel der Amerikaner bald folgt und Importhürden aufstellt. Zumindest zwei Autobauer aus dem Reich der Mitte reagieren darauf und planen Fabriken in Europa. BYD soll sich für Ungarn entschieden haben, während SAIC für seine Marke MG/Roewe noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat.

In Deutschland hebt sich die Flut langsam

Im Moment ist in Deutschland von einem Tsunami nicht viel zu spüren, eher von einer langsam steigenden Flut. Inklusive Smart beträgt der Anteil an Autos chinesischer Automarken 1,95%, die im Oktober neu zugelassen wurden. Im Laufe des Jahres konnten die Importe mehr als verdoppelt werden, von 1,04% auf 2,40%. Dabei fallen fast die Hälfte aller Zulassungen auf nur einen Hersteller: MG/Roewe, die mit dem MG4 auch auf dem vierten Platz der Zulassungschart der elektrischen Autos in Deutschland stehen.

Das schlechte konjunkturelle Umfeld in China spiegelt sich auch in den Auto-Verkaufszahlen wider, auch wenn die Stimmung unter den Händlern an sich gut ist. Nach Angaben der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) wurden im Oktober innerhalb Chinas -1,8% weniger PKW als im September verkauft. Im Vergleich zum letzten Jahr stiegen die Verkäufe um +5,8%. Im gesamten Jahr wurden bis dato mit +0,7% unwesentlich mehr Autos verkauft als im letzten Jahr.

China: Auto-Verkäufe zeigen maue Wirtschaft, gemischte Stimmung bei Händlern

Die Stimmung bei den Händlern war gemischt, wie auch der Vehicle Inventory Alert (VIA), der im Oktober leicht stieg, anzeigt. Mit 58,6 steht er um 0,8% höher als im September, aber um 0,4% geringer als im Oktober letzten Jahres. Die China Automobile Dealers Association (CADA) schrieb dazu, dass die Händler während der „Goldenen Woche“ einen signifikanten Anstieg von Bestellungen erlebten, die allerdings nach den Feiertagen in einen gedämpften Markt übergingen.

Der Verkauf von Verbrennern (ICE) nimmt weiter ab, während die Zahl an Wagen mit alternativen Antrieben (NEV) weiter steigt. Gegenüber dem Vormonat wurden 5,7% mehr Autos mit Batterieantrieb oder Hybriden an den Mann gebracht. Dies war gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 37,8%. Der Anteil an Fahrzeugen mit Alternativem Antrieb stieg auf 33,5%, wovon der Anteil der rein Elektrischen (BEV) auf 22,6% gestiegen ist.



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6 Kommentare

  1. Die deutsche Automobilindustrie hat den Wandel hin zur Elektromobilität aus ideologischen Gründen zu lange verschlafen. Der Diesel Skandal war hier der letzte Weckruf für Insider. Ich kann aus der Zulieferindustrie heraus bestätigen daß die Führungskräfte sich in großer Mehrheit mit allen Kräften gegen diesen technologischen Wandel gestemmt haben statt sich frühzeitig technologisch an die Spitze zu stellen.

    Auch heute trifft man leider immer noch ein paar Ewig-Gestrige die mit längst widerlegten Behauptungen oder Studien am guten alten Verbrenner festhalten wollen. Das Ergebnis davon sehen wir immer deutlicher in den Bilanzen. Die unsägliche Energiepolitik trägt das übrige bei.

  2. Es wird mir ein Vergnügen sein ein Fahrzeugt aus Fernost zu kaufen. Mal sehen welche deutsche Marken als erstes in der Marginalität verschwinden. Vermutlich werden die Peugeot Klone der Billig-Ramsch-Plastik-Rampe namens Opel die Ersten sein.

  3. Hallo Ferdinand, deine Aussage „es wird mir ein Vergnügen sein ein Auto aus Fernost zu kaufen „ und dich darüber freuen wenn ein deutscher Hersteller verschwindet finde ich schon sehr krass und kann ich nicht nachvollziehen. Sicher haben deutsche Hersteller vieles verschleppt und verschlafen. Ich fahre selbst schon meinen zweiten Mercedes EQC und bin super zufrieden damit und freue sehr darüber, dass dieses Auto rund 100 km entfernt von meinem Heimatort hergestellt wird und bin sehr stolz darauf kein chinesisches Auto fahren zu müssen, aus einem kommunistischen Land wo Menschen mit Füßen getreten werden!

  4. ich schließe mich vollumfänglich Ferdinand an, ein Vergnügen :-)

  5. Wer bitte wird in Deutschland ein chinesisches Auto kaufen? Die sind ja nicht mal günstiger. Selbst Konsumgüter aus China können nur über den Preis verkauft werden. Das funktioniert mit Autos nicht.

    1. Nein, nein, das geht nicht. Wenn einer Autos verkauft und auch in andere Länder, dann ist es Deutschland. Wo kämen wir da hin wenn sich Entwicklungsländer wie China erlauben UNS !! mehr Autos zu verkaufen. Die verleugnen, ignorieren, die hierarchische Ordnung, die wertebasierte Ordnung. Man sollte über Sanktionen nachdenken.

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