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Die Continental-Story: „Du wirst dein gesamtes Vermögen verlieren“

Von Kilian Kimmel

Wir haben uns bereits in vorangegangenen Beiträgen mit Conti beschäftigt. Zusammengefasst haben wir spekuliert, das bei Schaeffler ab dem 13. Mai 2014 weitere Conti-Aktienverkäufe möglich wären und dass Conti selbst durch ein Reverse-Takeover die hohe Bewertung der Conti-Aktie nutzen könnte. Beides führte zur Überlegung, das es für Conti-Aktionäre ab dem 13. Mai ungemütlich werden könnte.

Stand der Dinge am Freitag, 16. Mai 2014 war, das der Aktienkurs in wenigen Tagen von 170 Euro auf 158 Euro gefallen ist. Wir sind natürlich keine Hellseher, aber wir besitzen Kenntnisse in den Grundrechenarten und können entsprechend eins und eins zusammenzählen.

Als der Conti-Chefaufseher Wolfgang Reitzle vor Jahren von der Conti-Übernahme durch Schaeffler informiert wurde, sagte er zur „Schaefflerin“: „Du wirst dein gesamtes Vermögen verlieren“. Diesen Satz will ich mir heute zu eigen machen und unverändert an die Conti-Aktionäre weiterleiten.
Der hohe Kurs der Conti-Aktie funktioniert wie eine Art Back-Up-Sicherung für die Milliardenschulden von Schaeffler. Solange der Conti-Kurs die Schulden deckt, besteht kein akuter Handlungsbedarf. Voraussetzung ist, dass höhere Prognosen und reales Wachstum Hand in Hand gehen. Und genau das glaube ich nicht: Ich erwarte in den nächsten Monaten eine Wachstumsdelle in den Industrieländern und daraus übergeordnet eine Korrektur an den Finanzmärkten von bis zu 25 Prozent.

Auch Chart-Guru Acampora äußerte sich bei CNBC skeptisch: Schwache Bankaktien, die schlechte Performance des Russell-Index, und die fallenden Renditen am Anleihemarkt sind für ihn negative Indikatoren für den Gesamtmarkt.
Aber zurück zu Conti: Als ehemaliger Banker kann ich Ihnen versichern, das bei den kreditgebenden Banken die Ampeln von Grün auf Gelb gesprungen sind, nachdem die Conti-Aktie den Aufwärtstrend bei ca. 163 Euro nach unten verlassen hat. Bei Begutachtung der vorliegenden Zahlen (soweit als Außenstehender möglich) ist ein akuter Handlungsbedarf seitens der Banken gegeben, wenn der Kurs unter 146 Euro fällt. Sollte dies Realität werden, könnte ein heftiger Abverkauf einsetzen, der im Worst-Case die Conti-Aktie bis auf 100 Euro drücken könnte.

Wie gesagt: Wir sind alle keine Hellseher und geben deshalb auch keine Handlungsempfehlungen. Aber machen Sie sich die Welt eines vorsichtigen Kaufmanns zu eigen und benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand. Das ist der beste Ratschlag, den man Aktieninhabern geben kann und die beste Versicherung vor unerwünschten Vermögensverlusten nach „Reitzle-Art“.



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1 Kommentar

  1. Realsatire?
    Blendet man mal die zugrundeligende Storry aus und bewertet was da übrig bleibt,so bleibt nicht viel, siehe:
    hoher Kurs = Kreditabsicherung, das gibt es überall, ist kein Conti-Phänomen
    „Ich erwarte eine Finanzmarktdelle“ ja möglich, aber wenn die EZB-Pumpe anspringt, dann steigen die betroffenen Assetpreise nominal, egal was die Wirtschaft macht.
    Irgendein (nerviger) Typ sagt immer was, auch auf CNBC.
    Mit Kenntnisse von nur +-*/ wirds oft eng die Welt zu beschreiben.
    Und „Als ehemaliger Banker kann ich Ihnen versichern..“ …der ist besonders glaubwürdig.

    Aber ich bin wie Sie auch kein Hellseher.

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