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Donald Trump: „Die Fed ist verrückt“!

Jetzt wird es spannend: Trump erklärt die Fed zum Feind!

Im Januar hatte Donald Trump noch Lobeshymnen gesungen auf seinen Fed-Kandidaten Jerome Powell – er sei der Beste aller Kandidaten etc. Trump glaubte wohl, dass Powell ein „low interest guy“ sei, also ein dovisher Vertreter seiner Zunft. Aber diese Illusion ist spätestens am letzten Dienstag geplatzt, als Powell faktisch einen scharfen Zinsanhebungskurs ankündigte. Seitdem ist die Wall Street unter Druck, der Leitindex S&P 500 nun mit der längsten Verluststrecke seit Anfang November 2016 – also seit kurz vor der Wahl Trumps!

Und Trump sieht die Fed als Schuldigen des Abverkaufs – natürlich nicht sich selbst! Denn faktisch ist das, wovor die US-Firmen nun vermehrt warnen – steigende Materialkosten auch wegen des Trumpschen Handelskriegs; Anziehen der Inflation aufgrund der US-Steuerreform, die eine stark laufende US-Wirtschaft überhitzen läßt etc. – auch eine Folge der Zoll-Politik Trumps!

Dann legte Donald Trump nach bei einem Telefon-Interview mit Shannon Bream von seinem Lieblings-Sender Fox nach:

„The problem I have is with the Fed. The Fed is going wild. I mean, I don’t know what their problem is that they are raising interest rates and it’s ridiculous. The problem [causing the market drop] in my opinion is Treasury and the Fed. The Fed is going loco and there’s no reason for them to do it. I’m not happy about it.“

Nunja, Gründe für Zinsanhebungen durch die Fed gibt es allemal, weil die Inflation deutlich höher ist als der Leitzins! Wer also Geld anlegt und dafür den Leitzinssatz von 2,0-2,2% bekommt, der verliert Geld, weil die Inflation höher ist als die erhaltenen Zinsen. Aber die Party soll ewig weiter gehen, und sei es auf Kosten der Zukunft..

Vor zwei Tagen hatte Trump noch Reportern gesagt, dass er sich in Sachen Fed heraushalten wolle, er habe mit Powell seit Jahresanfang nicht mehr gesprochen:

„I like to stay uninvolved with them. I have not spoken (to Powell all year)“.

Nun ist davon auszugehen, dass The Donald doch bald einmal zum Telefonhörer greifen wird und Powell anruft – denn es geht um seine Wahl-Chancen bei den US-Zwischenwahlen am 06.November – zumal Trump eben jeden Höchststand der US-Indizes faktisch als sein verdienst gepriesen hat! Kaum vorstellbar, was passieren würde wenn der Abverkauf bis zu den Wahlen anhält – jeder zweite Amerikaner hat Aktien im Depot und kann sich derzeit noch reich wähnen. Aber wenn die Lage weiter eskaliert, werden sich auch Durchschnittsamerikaner die Frage stellen, ob das nicht doch vor allem die Schuld von Trump ist mit seinem Handelskrieg gegen China.

Was aber, wenn die Lage sich nicht beruhigt? Dann kann Powell seine Sachen packen..



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1 Kommentar

  1. Ich weiß nicht, ob ich es hier oder auf einer andere Seite gelesen habe, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das alles Berechnung war.
    4 Wochen vor den Zwischenwahlen wurde noch mal Druck aus dem Kessel gelassen, damit man ihn bis zu den Zwischenwahlen wieder ordentlich unter Dampf setzen kann.

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