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Energiewende ist (weiterhin) der große Flop an der Börse

ETF und Indizes zum Thema Energiewende produzieren Verluste. Gleichzeitig gewinnen Dax und zahlreiche Branchenindizes ordentlich.

Windräder
Foto: moretocome-Freepik.com

Eigentlich würde man denken: Wow, Deutschland, EU, die USA, Kanada und noch viele andere Länder drängen mit großer finanzieller Power in den Bereich Energiewende. Solar und Wind werden gefördert, dort gibt es also viel Geld zu verdienen? Die Börse – also die Anleger – strömen automatisch dorthin, wo sich Geld verdienen lässt. Daher müsste die Energiewende eigentlich ein lohnendes Geschäft sein. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache.

Der am meisten beachtete börsengehandelte Fonds zum Thema Energiewende, der iShares Global Clean Energy ETF mit 2,8 Milliarden Euro Fondsvermögen, verkörpert 100 Unternehmen vor allem aus den Bereichen Wind und Solar. Der ETF bildet den S&P Global Clean Energy Index nach. Schaut man auf die Performance im Vergleich zum Dax, dann sieht man: Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs am 22. Februar 2022 stiegen die Aktien zum Thema Energiewende klar an, weil man sich von einer schnellen Abkehr von fossilen Energieträgern aus Russland einen Schwung für alternative Energien erhoffte. Aber die Aktien brachen wieder ein, und der ETF hat nun nach mehr als zwei Jahren einen Verlust von 19,76 % erwirtschaftet (blaue Linie). Im Vergleich dazu stieg der Dax um 21,86 %.

Dax im Vergleich zum iShares Global Clean Energy ETF

So sieht der Vergleich für die letzten zwölf Monate aus: Der folgende Chart zeigt, wie der Dax um 14,98 %, der iShares Global Clean Energy ETF verliert 22,65 %, die thesaurierende Variante des ETF verliert 21,55 %. Auch in diesem Zeitraum enttäuschen Energiewende-Aktien die Anleger. Schaut man auf die Performance seit Beginn dieses Jahres, sind es +9,36 % im Dax, und glatt -10 % beim ETF, und -9,46 % beim thesaurierenden ETF. Übrigens: Nicht nur dieser eine ETF zeigt die miese Entwicklung der ganzen Energiewende-Branche. Auch der „Bloomberg Goldman Sachs Clean Energy Total Return Index“ zeigt seit Mitte Februar 2022 bis heute einen Rückgang um 10,88 %. Und dieser Index enthält neben klassischen Wind- und Solaraktien auch Werte wie e.on, Tesla, Hitachi etc. Wird eine Branche derart gepusht mit Subventionen, entsteht Überproduktion, die Preise und Margen sinken, Unternehmen stehen schlecht da. So wird aus dem Thema Energiewende an der Börse ein Rohrkrepierer.

Aufgefallen war mir dieser spezielle Goldman Sachs-Index übrigens bei einem „Ausflug“ durch eine Übersicht von Bloomberg Branchen-Indizes. Bei der Performance seit Jahresanfang sah ich überall nur Gewinne, egal ob KI-Branchenindizes, Chipaktien-Indizes, Tech-Indizes, Biopharma-Index, Next Generation Economy, Metaverse, Digital Payments usw. Alles was irgendwie mit Zukunft und Innovation zu tun hat, ist dieses Jahr satt im Plus. Nur das innovative Zukunftsthema Energiewende ist im Minus. Ach ja, und auch der Bloomberg Index für Elektroauto-Aktien ist dieses Jahr mit 23,34 % im Minus.

Chart zeigt Einjahres-Performance vom Dax im Vergleich zum iShares Global Clean Energy ETF



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1 Kommentar

  1. Wie Dr. Krall schon vor Monaten sagte:
    Investieren Sie in alles was Greta hasst.
    Kohle, Öl, Gas, Uran.
    Was subventioniert wird funktioniert (wenn überhaupt) nur kurz.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

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