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"Amerikaner sind am schwierigsten zu führen" Entkoppelung USA-China: Verlagerung mit Schwierigkeiten

TSCM unzufrieden mit Produktion in USA

USA China Chip Entkoppelung

In den letzten Monaten hat sich ein bedeutender Wandel in der globalen Lieferkette von Elektronik und Halbleitern ereignet: die USA versuchen sich von China zu entkoppeln.

Im März sank der Export von Smartphones aus China. Auch andere südostasiatische Länder wie Taiwan und Vietnam verzeichneten Rückgänge beim Export von Smartphones und Halbleitern. Gleichzeitig versuchen die USA, Produktionen zurück ins Land zu holen und ihre Abhängigkeit von China zu verringern. Allerdings stellt sich die Verlagerung der Chip-Produktion als schwieriger heraus als erwartet.

Entkoppelung USA-China: Ausländische Fertigungsanlagen verlassen das Reich der Mitte

Der Export von Smartphones aus China ist im März um ein Drittel gesunken, weil immer mehr ausländische Fertigungsanlagen das Land verließen. Laut Zollangaben sanken die Smartphone-Exporte im Monat um 31,9 Prozent im Jahresvergleich auf 8,48 Milliarden US-Dollar (66,14 Milliarden Hongkong-Dollar) – der niedrigste Stand seit 19 Monaten.

Immer mehr ausländische Unternehmen erwägen, ihre Lieferketten schneller aus China zu verlagern. Die Exporte ausländischer Hersteller sanken im ersten Quartal im Jahresvergleich um 16,3 Prozent, so die Daten. Foxconn, dass rund 70 Prozent der iPhones montiert, hat die Produktion bereits in Länder wie Indien diversifiziert. Infolgedessen verzeichnete Apple im ersten Quartal des Jahres einen neuen Umsatzrekord von fast sechs Milliarden US-Dollar in Indien. Dies führte auch dazu, dass CEO Tim Cook in das Land reiste, um den erste Apple Store in Indien zu eröffnen.

Allerdings zeigen die Außenhandelsdaten anderer südostasiatischer Länder, wie Taiwan und Vietnam, dass auch dort der Export von Smartphones und Halbleitern fällt. Insbesondere Europa und die USA importieren weniger Smartphones, elektronische Geräte und Chips.

US-Außenhandelsdefizit sinkt

Auf der anderen Seite fällt das US-amerikanische Außenhandelsdefizit im März um 8,4%, was hauptsächlich auf die Steigerung der Exporte um 4,9 Millionen US-Dollar und einen Preisverfall bei den Importen zurückzuführen ist, die sich laut dem U.S. Bureau of Statistics um 4,6% verbilligten. Allerdings nahmen die Importe von Konsumgütern um 2,4% zu.

Die USA versuchen mit verschiedenen Maßnahmen, einerseits Produktionen, insbesondere von Hochtechnologie wie Chips, zurück in die USA zu holen als auch ihre Abhängigkeit von China zu verringern. Ausweislich der Daten gelingt ihnen letzteres, wie auch offenbar insgesamt von Südostasien.

Schwierigkeiten bei der Verlagerung der Chipproduktion in die USA: TSMC-Gründer kritisiert US-Regierung

Die Verlagerung der Chipproduktion stellt sich aber offenbar als schwieriger heraus als erwartet. Der Gründer von TSMC, dem größten Chiphersteller der Welt, Morris Chang, nannte nun die Anstrengungen der US-amerikanischen Regierung eine „Übung der Nutzlosigkeit“. Nach seinen Angaben wären die Kosten in der TSMC-Fabrik in Oregon ca. 50% höher als in Taiwan.

Schon die erste TSMC-Fabrik in Phoenix, Arizona war laut TSMC nur eine schlechte Geschäftsentscheidung. Die Geschäftsführung beklagte sich darüber, dass der Fabrikbau etwa zehnmal so teuer war wie in Taiwan. Ausserdem seien die bürokratischen Hürden enorm gewesen.

Die Kunden von TSMC sind ebenfalls unzufrieden mit dem Ergebnis, denn die Qualität der amerikanischen Chips erreicht bei weitem nicht die Qualität der Halbleiter aus Taiwan. Der Grund hierfür seien laut Wayne Chiu, einem Ingenieur, der TSMC letztes Jahr verließ, die amerikanischen Arbeiter. „Das Schwierigste an der Herstellung von Wafern ist nicht die Technologie“, sagte er. „Das Schwierigste ist das Personalmanagement. Amerikaner sind darin am schlechtesten, weil Amerikaner am schwierigsten zu führen sind.“



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