Wie das Statistische Bundesamt heute früh gemeldet hat, steigen die Erzeugerpreise für Dienstleistungen im 2. Quartal um 7,2 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2020. Alleine vom 1. auf das 2. Quartal 2021 war es ein Anstieg von 3,3 Prozent. Woher dieser kräftige Anstieg kommt? Der Chart zeigt den Gesamtwert in rot. Hier sieht man auch bereits den deutlich höheren Anstieg in dunkelblau, der aus dem Sektor „Verkehr und Lagerei“ herrührt. Und dort kann man den kräftigen Anstieg der Erzeugerpreise für Dienstleistungen den stark gestiegenen Frachtraten zurechnen.
Erzeugerpreise für Dienstleistungen im Transportbereich ziehen den Schnitt kräftig nach oben
Beim Sektor „Verkehr und Lagerei“ legen die Erzeugerpreise nämlich um satte 17,0 Prozent im Jahresvergleich zu. Exorbitant gestiegen sind die Preise im Bereich der See- und Küstenschifffahrt mit 101,3 Prozent im Jahresvergleich. Maßgeblich dafür verantwortlich sind laut den Statistikern verschiedene Faktoren. Die schnelle Erholung des chinesischen Produktionssektors, die coronabedingt längeren Entladezeiten bei Schiffen sowie die Anstauung leerer Container in den Häfen haben demnach zu Kapazitätsengpässen geführt. Infolge der Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff „Ever Given“ Ende März 2021 war es zudem zu teils erheblichen Verzögerungen auf den Handelsrouten gekommen. Stark gestiegene Frachtraten seien vor allem bei Exporten aus China nach Europa zu beobachten.
Im Bereich der Luftfahrt liegen die Erzeugerpreise laut den Statistikern weiterhin auf einem hohen Niveau. Erstmals zogen diese jedoch im 2. Quartal 2021 schwächer an als in den Vorquartalen. So legten die Preise im Jahresvergleich nur noch um 3,1 Prozent zu. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 stiegen die Preise lediglich um 1,0 Prozent. Zuletzt hatten die pandemiebedingten weitreichenden Einschränkungen im Flugverkehr und der dadurch reduzierte Frachtraum die Preise stark steigen lassen. Die angespannte Lage im Wirtschaftszweig Seefahrt schlägt sich auch deutlich im Preisgefüge der Speditionsdienstleister nieder. Hier lagen die Erzeugerpreise für Dienstleistungen laut den Statistikern 11,1 Prozent höher als im Vorjahr.
Andere Sektoren legen unterdurchschnittlich zu
Andere Erzeugerpreise für Dienstleistungen steigen im Jahresvergleich auch spürbar an, aber deutlich geringer als die Transportraten. Im Bereich „Information und Kommunikation“ sind es +1,6 Prozent. Bei den „freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ sind es +2,3 Prozent, und bei den „Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen“ +2,8 Prozent.
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