Europa

Erzeugerpreise in der Landwirtschaft im September +39 %

Die Erzeugerpreise in der deutschen Landwirtschaft sind im September um 39,4 % gestiegen. Dies wirkt massiv auf die Lebensmittelpreise.

Ballen auf einem Feld

Die Erzeugerpreise in der deutschen Landwirtschaft sind im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 39,4 % gestiegen, so meldet es aktuell das Statistische Bundesamt. Im August lag die Veränderungsrate noch bei +34,5 %. Im kurzfristigen Vergleich von August auf September war es ein Plus von 2,5 %. Die Erzeugerpreise für pflanzliche Produkte erhöhten sich im Jahresvergleich mit 26,0 % weniger stark als für tierische Erzeugnisse (+49,1 %). Dass so ein massiver Preisanstieg in der Landwirtschaft nicht ohne Auswirkungen auf die Endverbraucher bleibt, dürfte klar sein. Für Oktober sah man bei den offiziellen Inflationsdaten (Verbraucherpreise), dass die Lebensmittelpreise in Deutschland um 20,3 % im Jahresvergleich gestiegen sind.

Entwicklung der Erzeugerpreise in der Landwirtschaft seit dem Jahr 2016

Hier Detailaussagen der Statistiker: Der Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Im September 2022 lag der Preisanstieg bei Getreide um 41,0 % über dem Vorjahresmonat. Im August 2022 hatte die Preissteigerung 39,7 % betragen.

Erzeugerpreise für Obst gesunken, für Gemüse und Kartoffeln gestiegen

Die Erzeugerpreise für Obst waren im September 2022 um 4,7 % niedriger als noch vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -20,6 %.

Beim Gemüse (+22,8 % gegenüber September 2021) stiegen insbesondere die Preise für Gurken (+48,0 %), Blumenkohl (+29,2 %) und Kohlgemüse (+24,5 %). Der Preisanstieg für Speisekartoffeln betrug im September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat +73,0 %.

Erzeugerpreise für tierische Erzeugnisse um 49,1 % gestiegen, für Milch um 57,5 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im September 2022 um 49,1 % über den Preisen vom September 2021. Der Milchpreis lag im September 2022 um 57,5 % über dem Vorjahresmonat; im August 2022 waren es +55,9 % im Vorjahresvergleich. Damit setzte sich der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei Milch seit März 2021 kontinuierlich fort. Im Juli 2022 hatte der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat erstmals bei über 50 % gelegen.

Bei den Preisen für Tiere gab es im September 2022 einen Preisanstieg von 43,0 % im Vergleich zum September 2021. Im August 2022 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 35,5 % betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im September 2022 um 63,1 %. Diese Erhöhung ist im Wesentlichen auf das geringe Angebot schlachtreifer Schweine bei gleichbleibender Nachfrage zurückzuführen. Die Preissteigerung bei Rindern betrug 21,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Preise für Geflügel lagen im September 2022 um 35,5 % höher als im September2021. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere höhere Preise für Hähnchen (+37,8 %).



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2 Kommentare

  1. Nicht vergessen:
    2021 sind die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise auch schon um etwa 20% gestiegen. Und wurden bis heute voll durchgereicht. Denn die Inflation bei Lebensmittel beträgt heute etwa 20 %.
    Ob meine Verschwörungstheorie bis Ende 2023 wohl wahr wird, wenn ich schreibe:
    Lebensmittelpreise bis Ende 2023 nocheinmal plus 40 %.
    Wir werden sehen?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Pingback: Meldungen vom 14.11.2022 | das-bewegt-die-welt.de

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