Immobilien

Anleger zogen 10 Milliarden Euro aus Euro-Immobilienfonds ab

Immobilienfonds die auf Euro lauten, verloren binnen zwölf Monaten mehr als 10 Milliarden Euro an Anlegergeldern.

Baustelle in Prag
Baustelle in Prag. Foto: Andrey Rudakov/Bloomberg

Der private Immobilienmarkt zeigt derzeit Anzeichen einer Wende, aber bei gewerblichen Immobilienprojekten sieht es immer noch düster aus! Dass die Krise die Anleger immer noch ziemlich abschreckt, zeigen diese Daten: Aus Euro-denominierten Immobilienfonds zogen Privatanleger in den zwölf Monaten bis April 10,2 Milliarden Euro ab. In den vorangegangenen zwölf Monaten gab es noch Zuflüsse im Volumen von fast 2 Milliarden Euro, wie laut Bloomberg von Morningstar zusammengestellte Daten zeigen.

Das gesamte Nettovermögen offener und börsengehandelter Immobilien-Produkte fiel im vergangenen Monat auf unter 163 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2019. Die Europäische Zentralbank hatte vergangene Woche gewarnt, dass der Abschwung am Markt für Gewerbeimmobilien eine Herausforderung für Immobilienfonds darstellen könnte. Bewertungsverluste seien möglicherweise nicht vollständig eingepreist worden, so die Aufsichtsbehörde in ihrem Finanzstabilitätsbericht, was die Liquiditätspuffer der Fonds belasten könnte, sollten die Rückforderungen in die Höhe schnellen.

Dies wiederum könnte den Verkauf von Vermögenswerten erzwingen, um die Rückgabewünsche zu erfüllen. Ein solches Szenario wäre eine Wiederholung der Situation nach dem Brexit-Votum, als viele britische Immobilienfonds den Handel aussetzen und Vermögenswerte rasch verkaufen mussten, nachdem eine große Zahl von Anlegern ihr Geld abgezogen hatte.

Grafik zeigt Ausfallraten bei gewerblichen Immobilien in den USA und Europa

Immobilienfonds-Manager verlangen heute in der Regel deutlich längere Kündigungsfristen, bevor die Anleger ihr Geld zurückerhalten können. In dem Bericht erklärte die EZB auch, dass die Preise für Gewerbeimmobilien aufgrund des Rückgangs der Nachfrage insbesondere nach Büros weiter sinken könnten. Dies könnte sich auf die Qualität der Aktiva einiger Banken auswirken, da die Verluste in diesem Sektor zu steigen beginnen.

Sterling-Immobilienfonds verzeichneten im April wieder Abflüsse, nachdem sie im März einen kleinen Zufluss verzeichnet hatten. Die Anleger zogen im vergangenen Monat fast 55 Millionen Pfund aus den Fonds ab, so dass sich die Gesamtabflüsse in diesem Jahr auf über 927 Millionen Pfund beliefen.

FMW/Bloomberg



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