Devisen

Euro und Goldpreis: Erklärung für die aktuellen Kursbewegungen

Irgendwie hängt vieles, sehr vieles mit dem US-Dollar zusammen. So auch die aktuellen Bewegungen im Euro vs US-Dollar und im Goldpreis, der als wichtigste Gegenwährung auch den US-Dollar hat. Was ist aktuell los auf dem Planeten? Relativ wenig beachtet in der deutschen Öffentlichkeit, hat sich die Lage in Hongkong deutlich entschärft (Massenproteste). Das lässt die Angst vor einem militärischen Eingreifen aus Festland-China in der Sonderverwaltungszone sinken, die für das globale Finanzsystem so wichtig ist. Außerdem gab es jüngst wieder Hoffnung für eine Entspannung im Handelskrieg.

Euro steigt dank Risk On-Trade

Wo durch den sogenannten Risk Off Trade (Angst, alles ab in Richtung Sicherheit) der Kapitalmarkt so ziemlich alles verkauft und in den vermeintlich sicheren Hafen namens „US Dollar“ flieht, da geschieht beim Risk On-Trade genau das Gegenteil (hier werden Risk On und Risk Off gut erklärt). Und genau das ist hier passiert. Die Lage hat sich entspannt, und man gönnt sich wieder etwas mehr Risiko. Davon profitieren viele Märkte, aber auch der Euro. Vorgestern lag EURUSD noch bei 1,0926 im Tief. Ein desaströser Absturz im Zuge der Einpreisung der wohl anstehenden EZB-Zinssenkung. Und nun steigt Euro vs USD seit vorgestern bis jetzt um 140 Pips auf 1,1066. Im Chart sieht man EURUSD seit 7. August. Aber Vorsicht! Man sollte der kleinen Euro-Euphorie nicht blind vertrauen. Denn die Lage kann sich schnell ändern, wenn die EZB die Bazooka auspackt.

Euro vs US-Dollar

Goldpreis steigt nicht zusammen mit dem Euro an – warum?

Da der Goldpreis ja am globalen Kapitalmarkt weit überwiegend in Dollar gehandelt wird, sollte er ja eigentlich zusammen mit Euro vs USD im Tandem aktuell steigen? Das tut er aber nicht. Warum? Nun, Gold ist wie US-Dollar, Yen und Schweizer Franken einer der vermeintlich „Sicheren Häfen“, wohin Anleger bei Angst und Unsicherheit reflexartig flüchten. Daher ist der Goldpreis in den letzten Wochen auch so gut gestiegen. Aber jetzt, da man wieder etwas mehr Risiko wagt, fließt auch ein wenig Anlegergeld aus Gold ab, und der Goldpreis fällt aktuell etwas. Hier sieht man den Goldpreis in USD seit dem 28. August. Seit vorgestern steigt Gold von 1.524 auf 1.556 Dollar, weil der Dollar selbst schwächelt. Aber derzeit geht der Preis wieder auf 1.543 Dollar zurück, weil der Risk On-Trade gegen Gold drückt. Aber der Rückgang im Goldpreis sieht recht bescheiden aus. Offenbar lassen sich die Gold-Anleger nicht so sehr blenden von der Euphorie rund um die vermeintliche Entspannung im Handelskrieg. Also, vielleicht bald ein weiter steigender Goldpreis?

Goldpreis in US-Dollar

Dollar-Index

Hier sieht man im Chart den Dollar-Index (Währungskorb des US-Dollar gegen andere Leitwährungen) seit dem 26. August. Man sieht gut den deutlichen Abfall (Risk On) seit vorgestern, von 99,33 auf aktuell 98,11 Indexpunkte. Also eine negative Bewegung des Dollar, die tendenziell alle anderen Assets stärkt. Ausgenommen unter anderem die Bewegung im Goldpreis.

Dollar-Index



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