Immer wieder hört man: die Auswirkungen einer Pleite von Evergrande seien nicht mit Lehman und den Folgen zu vergleichen. Aber die Dimension der Immoblienblase in China ist gigantisch groß. Der Vermögensverwalter Jens Erhardt meint zwar auch, dass Evergrande nicht mit Lehman zu vergleichen sei, weil die internationale Verflechtung nicht so groß und weitreichend sei. Aber Erhardt meint eben auch: die Märkte irrten, wenn sie glaubten, dass die Sache bald ausgestanden.
Evergrande – die Folgen, über die niemand spricht
Jens Erhardt geht zwar davon aus, dass die chinesische Regierung keine vollständige Eskalation zulassen wird, aber dennoch dürfte ein Vertrauensverlust den Konsum in China belasten: viele Chinesen haben ihre Wohnung bereits per Vorkasse bereits bezahlt. Dadurch würde der Konsum leiden – und das wiederum würde sich laut Erhardt auch auf die Exportchancen deutscher Firmen auswirken.
Jens Erhardt nimmt also das Problem mit Evergrande ernster als viele andere. Er sieht darüber hinaus viel Potential für Enttäuschungen auch bei der anstehenden Berichtssaison (Lieferketten-Probleme, gestiegne Input-Kosten etc.). Das alles hat sich etwa an den jüngsten Zahlen von Nike deutlich gezeigt – ebenso wie bei Fedex.
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Quintessenz: kurze Seitwärtsphase, bevor es wieder deutlich nach oben geht. Alles fein. Börsen, die halt nicht fallen können. Nichts Neues.