Gold/Silber

Nach Bankenkrise Experte: Warum der Goldpreis vor einem Anstieg steht

Sollte der Goldpreis in den nächsten Monaten über 2.000 Dollar klettern und weiter ansteigen können? Schauen wir auf bullische Szenarien.

Sollte der Goldpreis (aktuell 1.978 Dollar) in den nächsten Monaten über 2.000 Dollar klettern, und dann noch weiter ansteigen können? Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei der Degussa Goldhandel GmbH, sagt aktuell: „Die US-Zentralbank Federal Reserve hat bis Ende März 2023 den US-Banken Kredite und neues Zentralbankgeld in Höhe von gut 357 Milliarden US-Dollar (jüngst veröffentlichte Zahl) verabreicht. Dadurch soll die Liquiditätskrise im US-Bankenmarkt abgestellt werden. In der Vergangenheit erwiesen sich – wie die nachstehende Abbildung zeigt – die Notkredite der Fed häufig schon als ein „Startschuss“ für eine nachfolgende kräftige Aufwärtsentwicklung im Goldpreis (und auch des Silberpreises). Es ist aktuell, so denken wir, ein guter Zeitpunkt, um Gold- und Silberpositionen auf -und auszubauen“, so Thorsten Polleit.

Und in der Tat, der folgende Chart (reicht bis 2003 zurück) zeigt: Nach den beiden großen Notkredit-Schüben der Federal Reserve konnte der Goldpreis spürbar ansteigen. Sehen wir dieses Mal einen erneuten Aufwärtsschub?

Goldpreis-Verlauf und Fed-Nothilfen für Banken

Andere Gründe für steigenden Goldpreis

Man muss schauen, dass die Federal Reserve ihren Zinserhöhungszyklus fast beendet hat. Schon ab Herbst diesen Jahres könnte es Zinssenkungen geben, so sehen es zunehmend mehr Analysten. Je höher die Zinsen für Anleihen, desto schwieriger hat es in der Regel das zinslose Gold – und umgekehrt. Fallen die Zinsen ab Herbst, wird das zinslose Gold attraktiver, und der Goldpreis könnte weiter ansteigen. Korrekt? Die Analysten der Commerzbank sind optimistisch, aber recht vorsichtig in ihrer Preisprognose. Sie schrieben gestern dazu, dass sich der Goldpreis Mitte März aufgrund einer scharfen Abwärtskorrektur der Zinserwartungen verteuerte, ausgelöst durch die Probleme zweier US-Finanzinstitute. Innerhalb kurzer Zeit stieg Gold um 200 Dollar, und stieg erstmals seit gut einem Jahr kurzzeitig wieder über die Marke von 2.000 Dollar.

Seitdem habe sich die Nervosität an den Märkten etwas gelegt, was mitunter auf das beherzte Eingreifen der Behörden und Notenbanken mittels Liquiditätshilfen zurückzuführen sei, so dass auch der Goldpreis einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben hat. „Allerdings glauben wir nicht, dass er in absehbarer Zeit wieder auf seine Ausgangsniveaus bei etwa 1.800 USD je Feinunze zurückfallen wird. Schließlich dürfte die US-Notenbank tatsächlich ihre Zinsen weniger stark anheben als wir kurz zuvor noch erwartet hatten“, so die Commerzbank (CoBa).

Die CoBa-Volkswirte schätzen, dass der Korridor für den Leitzins in den USA angesichts der Tatsache, dass die US-Inflation noch weit über dem Notenbankziel verharrt, um insgesamt noch 50 Basispunkte auf 5,25 – 5,50 % in den nächsten Monaten erhöht werden könnte. Damit dürfte der Zinsgipfel zwar schon bald erreicht sein. Entscheidend sei aber, dass der Markt realisieren dürfte, dass entgegen seiner aktuellen Erwartung, die US-Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr nicht senken wird. Man rechnet aufgrund der Notwendigkeit einer Korrektur der Markterwartungen in den kommenden Monaten mit einem Rückgang im Goldpreis bis auf etwa 1.900 USD je Feinunze (zuvor 1.800 USD je Feinunze).

Allerdings dürften die Zinssenkungsspekulationen wiederkehren und den Goldpreis nachhaltig nach oben treiben, sobald die US-Inflation stärker gefallen ist und sich die deutlich gestiegenen Zinsen zudem stärker in der Realwirtschaft bemerkbar machen, so die CoBa. Dies dürfte in der zweiten Jahreshälfte der Fall sein, weshalb man hier weiterhin mit einem Anstieg des Goldpreises rechnet. Die CoBa hat ihre Jahresendprognose leicht angehoben von 1.950 USD auf 2.000 USD je Feinunze.

Grafik: Degussa Goldhandel GmbH



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26 Kommentare

  1. Seitdem die Golddeckung 1971 gegenüber dem Dollar aufgehoben wurde, hat sich der Preis für Gold mehr als verfünfzigfacht.
    Oder anders herum gesagt: Der Dollar hat in dieser Zeit gegenüber Gold etwa 98% an Wert verloren.
    Seit der Einführung des Euro hat sich der Goldpreis mehr als versechsfacht.
    Natürlich wird Gold (mit Schwankungen) weiter steigen, denn immer mehr Menschen auf der Welt wollen Gold haben.
    Papiergold ist was für Zocker, die mit Kursschwankungen Geld verdienen möchten, und physisches Gold ist besonders gut geeignet über Jahrzehnte z. B. eine private Altersversorgung aufzubauen. Zumal der Kapitalertrag legal steuerfrei ist und Gold anonym gekauft werden kann, und auch im Alter ohne Abgaben verbraucht werden kann.
    Ganz nebenbei schützt Gold gegen eine Währunsreform, ist in fasst allen Ländern der Erde umtauschbar in die jeweilige Landeswährung, und leicht zu transportieren. Das Volumen von 1 Liter Gold hat einen Wert von über 1 Millionen Euro.
    Gegen Inflation schützt Gold auch, denn seit dem Jahre 2019 hat der Preis in Euro fasst 65% zugelegt.
    Natürlich ist die Anlage in physischen Gold nur eine Nische, die ich persönlich nur bei sehr langfristigen Ansparungen empfehlen würde, wie z. B. bei dem Aufbau einer privaten Altersversorgung, bei der die Zeit des Ansparen gut 30 Jahre betragen kann, und die Zeit des Verbrauchens auch 20 Jahre betragen kann. Also etwa 50 Jahre, in der das Angesparte seinen Wert behalten sollte.
    Gold wird natürlich mit Schwankungen weiter steigen. Wer aber schnelle Gewinne oder auch Verluste machen möchte, ist mit physischem Gold sicherlich nicht gut bedient.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Wenn der „Chefvolkswirt“ von Degussa einen Anstieg des Goldpreises voraussagt, dann sollte man schnell handeln, seine letzten Ersparnisse zusammenkratzen und bei einem Kilopreis von 58.000 Euro ein paar Goldklumpen erstehen.
    So billig bekommt man sie nie wieder🤣.

    1. Columbo
      Perfekt zusammengefasst. Hatte den gleichen Gedanken.

    2. Gold ist das Geld der Reichen. Ob das Kilo nun 60 Tausend Euro oder 100 Tausend Euro kostet spielt keine Rolle.

      Der Mittelstand und die ärmeren Gesellschaftsangehorigen kaufen andere Dinge die ihnen findige Vertreter aus der Finanzbranche geschickt schmackhaft machen.
      Und das ist auch gut so, damit sie in ihrer angeborenen Schicht verbleiben. 😂

      1. Anlageberater sollte man meiden☝️!

        1. „Anlageberater sollte man meiden☝️!“

          Nur wenn man es besser weiß 😉

          Glauben Sie wirklich das reiche Personen sich nicht beraten lassen?

          Glauben Sie, dass reiche Personen sich nur einen angeblich breit gestreuten ETF ins Depot legen und dann mit Prinzip Hoffnung auf Rendite spekulieren?

          Wo leben Sie?

          1. @Anlageberater

            Reiche Leute sind meist nicht so dumm und legen ihr gesamtes Vermögen in Gold an.
            Dann wären sie nämlich nicht mehr lange reich.

  3. Gold erzeugt einen negativen Ertrag und ist dazu volatil. In Krisen neigt es zusätzlich zum Verfall. Alles keine guten Voraussetzungen zum Reichtum. Als Reserve, so 10%, in Ordnung. Alles andere ist Verschwendung und die an Gold glauben, können einfach nicht rechnen.

    1. „In Krisen neigt es zusätzlich zum Verfall.“

      Wirklich? Oder haben Sie sich das ausgedacht 😂

      „Alles andere ist Verschwendung und die an Gold glauben, können einfach nicht rechnen.“

      Also können Ihrer Meinung nach so ziemlich alle Notenbanken dieser Welt schlecht rechnen.

      Sie sollten auch auf keinen Fall Bitcoin etc. besitzen. Das ist noch viel Volatiler und keine relevante Notenbank hat eine Wallet (vielleicht noch die von El Salvador ??)

      Na Hauptsache Sie können rechnen.👍😁

      1. @Anlageberater: Ich hoffe mal, sie sind keiner. Nachdenken ist auch im Allgemeinen besser als das Setzen von Smileys, aber schwieriger. Gold ist „Cash“ in der Krise oder Währungsreserve. Dafür setzen es die Notenbanken auch ein, wenn keine fremden Anleihen zusätzlich in die Bücher sollen. Das erfolgt aber langfristig und sie tun es nicht aus Gründen einer Investition, sondern aus Sicherung der eigenen Währung.

        Krisenzeiten sind mehr oder weniger Zeiten von Mangel und Finanzkrisen sind Zeiten von mangelnder Liquidität. Gold ist neutrale Liquidität und kann in Krisenzeiten gut als zusätzliche Liquidität verwendet werden um andere Investments zu schützen. Das wirkt aber oft als Druck auf den Preis des Edelmetalls. Bitcoin besitzt nur ideellen Wert.

  4. Doktor bleib bei deinen Spritzen

    Der Dolomiten Bergdoktor fühlt sich erhaben über alle andern Berufe und zweifelt alle andern Meinungen sogar im Finanzwesen an. (Zipfel, Krall, W.Müller u.s.w.) Wirklich ein Multitalent, aber viele Talente versagen gegen hart arbeitende Praktiker.Wahrscheinlich ist er noch jung und unerfahren.

    1. @Spritzendoktor

      „…Wahrscheinlich ist er noch jung und unerfahren…“

      Haha…Sie sind hier echt noch nicht lange dabei.
      Der Dolomitendoktor ist ein Urgestein und gehört fast schon zum Inventar von FMW🤣🤣🤣.

  5. Eine Währunsreform oder ein anderer irgendwie gearteter Neustart kann nur funktionieren, wenn das Vermögen der Bürger hauptsächlich in Papierwerten steckt, oder in Vermögen, von dem der Staat Kenntnis hat.
    Bei Papierwerten werden dann Nullen gestrichen und bei immobilen Werten werden Quoten der Enteignung festgelegt, die der Eigentümer dann 30 Jahre abzahlen darf.
    Im vorherigen Jahrhundert 2 x in Deutschland geschehen;
    einmal durch die Hauszinssteuer und einmal durch den Lastenausgleich.
    Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages schlägt für das nächste Mal einen Soll-Entlastungsausgleich vor, bei dem das vorhandene Vermögen nicht ermittelt werden muss, sondern geschätzt wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  6. Dumme Menschen erkennt man daran, dass sie andersdenkende Menschen für dumm halten.

    1. Falsch! Dumme Menschen erkennt man daran, dass sie anderen Menschen unterstellen, sie hielten andersdenkende Menschen für dumm, obwohl die anderen Menschen schreiben, dass andersdenkende Menschen meist nicht so dumm sind 😃
      Zu kompliziert für Dummies?

  7. Das Verbot von Goldbesitz hat es bereits öfter gegeben, die Frage ist, mit was man besser fährt: Eine Zwangshypothek oder die Abgabe des Goldes zum vom Staat willkürlich festgelegten Wert. Beides ist auch unsinnig, weil Substanzbesteuerung. Die erzeugt kein Geld, sondern vernichtet es. Wer aber glaubt, mit verstecktem Gold praktisch in der Illegalltät glücklich weiter zu leben, ist ein naiver Träumer, zumindest in der EU. Dann kann man ebenso gut planen, sich den Weg freizuschießen.

    1. „Das Verbot von Goldbesitz hat es bereits öfter gegeben…“

      Das waren andere Zeiten. Gold diente beispielsweise zur Deckung des Dollars und der Staat hatte ganz andere Interessen, Gold selber zu besitzen um mehr Geld „schaffen“ zu können.

      „Das erfolgt aber langfristig und sie tun es nicht aus Gründen einer Investition, sondern aus Sicherung der eigenen Währung.“

      Danke für die Aufklärung. Da wäre ich niemals drauf gekommen.

      Natürlich halten Notenbanken Gold zur Besicherung der „Papiergeldbestände“.

      Der Wert des Goldes muss aber dabei in einem vernünftigen Verhältnis zur Geldmenge stehen und die Notenbänker können durchaus rechnen, wieviel Gold im Bestand sinnvoll ist.
      Und wenn man sich die Geldmengenvermehrung der letzten Jahre vergegenwärtigt, dann ist da vielleicht noch Luft nach oben? 😉

      Mit einem Kilo Gold kann ja auch keine Notenbank hunderte Billionen Papiergeld bzw. Schulden besichern.

      🤑😁🤡🐂😎

  8. Über Goldverbote schreiben meistens Leute, die überhaupt nicht wissen, wie Goldverbote ablaufen.
    Denn wenn sie es wüssten, dann wüssten sie, dass alle Goldbesitzer 1933 in den USA legal etwa 70 % mehr für ihr Gold bekamen, weil sie es legal im Ausland gelagert hatten, wenn sie es freiwillig in die USA zurückgeholt haben. Erst Kennedy hat 1963 auch Goldbesitz im Ausland verboten, und das mit langer Vorankündigung.
    Denn, der Staat will das Gold haben, die Scheine dafür drucken, um es zu bezahlen, kann er genug.
    Daher: Niemals Gold in dem Land lagern in dem man wohnt, oder in einem Land dessen Staatsangehörigkeit man hat, und nicht in der EU.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. „…Niemals Gold in dem Land lagern in dem man wohnt, oder in einem Land dessen Staatsangehörigkeit man hat, und nicht in der EU…“

      Und nicht in der Schweiz, die sich mitten im EU-Raum befindet und sich im Falle des Falles an EU-oder andere Regeln sehr brav und gehorsam anpasst, wenn Probleme drohen.
      Man hatte das ja an der Abschaffung des Bankgeheimnisses auf Druck der USA gesehen.
      Von den Abläufen bei der CS-Pleite gar nicht zu reden.
      Wenn schon Gold im Ausland, dann richtig…

      1. Ich würd’s in Moskau lagern, in Peking oder Budapest, vielleicht in Ankara.
        Die erfüllen sämtliche empfohlenen Kriterien, denn Ungarn zählt nur auf dem Papier zur EU, ist faktisch aber eher ein aufstrebendes BRICS-Mitglied mit wenig Affinität zu Europa und hält sich freiwillig an keine Regeln.

        1. @Norma Lotta

          Auch Bachmut wäre eine Idee…

          1. @Columbo
            Bei Bachmut bin ich mir nicht wirklich sicher. Vermutlich sind Sie da noch zu jung und unerfahren, wie auch schon der Spritzendoktor heute irgendwo vermutet hat 👴😉
            Denn Bachmut liegt in spätestens zwei, drei Jahren weit im ukrainischen Binnenland, die Ukraine wird noch zu meinen Lebzeiten EU-Mitglied, während man woanders in sicheren und stabilen Häfen noch in ferner Zukunft überbewertete Begriffe wie Rechtsstaatlichkeit oder Finanzethik nur aus Kreuzworträtseln, Scrabble und vergleichbaren Buchstabenspielen kennt.

            Als bodenständig-paranoider Goldprepper denke ich bekanntermaßen eher langfristig und generationenübergreifend. Im Idealfall liegt das Gold auch dann noch unangetastet und steuerfrei im sicheren Bunker, wenn meine Frau und ich, die Kinder, Enkel und Urenkel längst zu Kohlenstoff und Wasserdampf zerfallen sind. Die fünfte Generation soll ihren Kindern schließlich stolz vom Ur-Ur-Ur-Opa berichten, und von der unglaublichen Wertsteigerung seines Goldes von 2023 bis 2197 (anfangs in Euro, dann in Renminbi, später in Emissionszertifikaten, der seltensten und wertvollsten globalen Währung aller Zeiten).

    2. @Goldverbot

      Es schon ziemlich naiv, anzunehmen, dass zukünftige Goldverbote gleich wie die früheren ablaufen würden.
      Wenn was in der Richtung kommt, dann ganz anders als wir uns das vorstellen.
      Eine extrem hohe Steuer beim Goldkauf/verkauf beispielsweise.
      Oder Handelsbeschränkungen mit darauffolgendem starken Wertverlust…oder…
      Der Fantasie der zuständigen Behörden kennt da keine Grenzen.
      Genau deshalb empfiehlt Markus Krall auch nur maximal 20% des Vermögens in Gold anzulegen.

  9. Hallo Columbo,
    wer lagert denn Gold in der Schweiz bei einer Bank?
    Das sollte man nun wirklich nicht machen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  10. Und schon wieder die immergleichen Phrasen über Gold von Columbo, was treibt sie, sind sie vergesslich ? Vergessliche Leute sind glücklich, sie können die Ostereier selber verstecken um sie später zu suchen. Aber ehrliich, haben sie kein anderes Thema ?

    1. @Gold hat fertig

      Neu hier? Haben Sie spannende Themen? Dann los, wir warten, wir sind neugierig.

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