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Beste aller Welten an den Aktienmärkten Bankenkrise vorbei, Fed senkt trotzdem Zinsen – alles bullisch! Marktgefüster (Video)

Die Bankenkrise ist vorbei, die Wirtschaft fällt nicht in eine Rezession – und dennoch wird die Fed die Zinsen noch in diesem Jahr senken: das ist das Szenario der Aktienmärkte. Also Beste aller denkbaren Welten. Nun ist der US-Leitindex S&P 500 an seinem seit Anfang 2022 bestehenden Abwärtstrendkanal heran gelaufen – gelingt der nachhaltige Bruch? Sowohl Vertreter der Fed als auch der EZB haben heute signalisiert, dass die Zinsen vorerst – trotz Bankenkrise – weiter steigen werden, auch wenn die Inflations-Daten aus der Eurozone wie auch in den USA (PCE) etwas niedriger ausgefallen sind. Aber im Dienstleistungssektor ist der Inflationsdruck weiter hoch – während in den USA die Löhne deutlich steigen laut heutigen Daten, erreicht die Kerninflation in der Eurozone ein neues Allzeithoch. Und die Lohnerhöhungen mit anschließenden Zweitrundeneffekten kommen ja erst noch..

Hinweise aus Video:

1. Nouriel Roubini sieht Gefahr für Crash: „Zweifrontenkrieg“

2. Warum Gewerbeimmobilien für US-Regionalbanken ein Risiko darstellen



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36 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ich sehe das anders. Die Märkte reagieren wie sie immer reagieren. Fallen die Renditen dann steigen sie und umgekehrt.

    Die Frage ist ja, warum fallen die Renditen so stark vom Leitzins ab?

    Nun ich habe heute morgen das Procedere , wie sich Renditen am Kapitalmarkt bilden,ausführlich dargelegt. Es ist eine Mischung aus vielem. Entscheidend ist aber der Rendite Abstand der Staatsanleihen zur Inflation.

    Ist die Realverzinsung positiv, dann würde die Blase platzen, ist sie wie seit Jahren negativ, dann eben nicht.

    Fazit zum Schluss: Mit der jüngsten, enormen Ausweitung der Bilanzsumme hat die FED den Bären das Wasser abgegraben.
    Es ist nun nicht mehr mit einer positiven Realverzinsung zu rechnen. Daran ändern auch kosmetische Operationen der FED in diese Woche nichts mehr.
    Der Rückgang ist minimal.
    Die FED hat sich für die Märkte und gegen die Inflation entschieden. Kreative Berechnungen der Inflation kommen dazu.
    Die Bären werden gegrillt, ihre Puts oder Shorts laufen in’s Leere, ja in den negativen Bereich.

    1. Ja, dieses Basisszenario wird kurzfristig stimmen, solange sich nicht viel ändert.
      Sobald die FED beginnt, Zinsen tatsächlich zu senken, sieht es anders aus. (Erstmals gesenkt werden Zinsen immer erst dann, wenn der Markt die Zinssenkungshoffnungen schon aufgegeben hat und weiter steigende Zinsen eingepreist hat. In der Bewertung sind Anleihen daher zuvor schon unterbewertet.) Bei nun fallenden Zinsen kommt zur Realverzinsung der Anleihen ein Spekulationsgewinn hinzu, der den Anleihenwert viel schneller steigen lässt als die dann noch verbleibende Inflation ausmacht. Alle kaufen dann schnell noch langfristige Anleihen, um sich die noch hohen Zinsen zu sichern und an der zu erwartenden Anleihenrally bei fallenden Renditen teilzunehmen. Dann sind die Märkte getrennt. Der Anleihemarkt steigt stark wegen massiver Käufe und der Aktienmarkt fällt rapide, weil dort das Geld für Anleihekäufe abgezogen wird durch Aktienverkäufe. Zusätzlich dürften die Zinssenkungen der FED triftige Gründe haben, so dass die Gewinnaussichten mit Aktien sehr schlecht bewertet werden. Weil so etwas immer übertrieben wird (vom Optionshandel) ist es ratsam, schon bald aus der Anleihenrally auszusteigen und die dann extrem billigen Aktien zu kaufen, die natürlich wieder steigen hinterher. Weil die FED sich einen solchen Crash nicht lange leisten kann. Das richtige Timing zu erraten wird nicht einfach sein und in solchen Zeiten kann man viel verlieren. Daher ist immer Vorsicht geboten. Bearish oder bullish zu sein ist Unsinn, weil man so ganz bestimmt irgendwann verliert. In dem Fall muss man einfach flexibel sein.

  2. Völlig unerklärlich, dass die Märkte nicht begreifen, dass die Bären Recht haben (müssen)! Ich frag mich ja was passiert, wenn sich irgendwann herausstellt, dass die Bären vielleicht doch gar nicht Recht haben, weil der Arbeitsmarkt durch Fachkräftemangel gar nicht so extrem nachgibt und es dadurch wirklich nur eine milde Rezession bei rückläufiger Inflation gibt, weil die Menschen zwar etwas weniger konsumieren, aber durch weiterhin vorhandene Jobs trotzdem noch in der Lage sind den Konsum aufrecht zu halten.
    Man wird sehen, aber grundsätzlich sollte man sich klar machen, dass die Märkte erst dann gravierend nachgeben werden, wenn sich herausstellt, dass die scharfe Rezession wirklich da ist und nicht schon im Vorfeld davon ausgeht, dass sie vielleicht kommen könnte. Nach meiner Einschätzung preisen Märkte zunächst immer das bullische Szenario ein, weil die Marktteilnehmer in der Masse Optimisten sind und nicht Pessimisten, denn sonst wären sie gar nicht mit ihrem Geld an der Börse unterwegs! Dementsprechend geht man von einer positiven Entwicklung aus und preits eine negative erst dann ein, wenn sie passiert, aber geht nicht primär davon aus, dass sie passieren wird!

    1. Gewiss gibt es mehr Optimisten als Pessimisten.
      – Bären können nur in Optionen, Puts handeln und für die zählt nur die Zeit bis zum Verfallstermin. Da sollen dann schlechte Nachrichten und Gerüchte schon zu Kurseinbrüchen führen und eingepreist werden, bevor sie tatsächlich wirken.
      – Bei Optionsbullen gilt dasselbe mit guten Nachrichten.
      – Man darf aber nicht vergessen, dass es auch richtige Aktionäre mit richtigen Aktien gibt. Lauter Dauerbullen, die höchstens mal eine Pause einlegen. (Go away in may…) Die haben keinen Verfallstermin und wissen, dass jede Krise auch ein Ende hat. Dass Krisen lediglich gute Einstiegsmöglichkeiten sind für die Zeit danach. Da ist dann jeder Bärenmarkt ein Kaufsignal.
      – Ferner gibt es noch den Short-Squeeze. In der Situation wirken viele Bären am Ende sogar bullisch.
      – Daraus entsteht die Strategie der Antizykliker, die in schlechten Nachrichten und fallenden Kursen immer Longsignale sehen. Also unverbesserliche Bullen, die von schlechten Nachrichten geradezu inspiriert werden.

  3. Ganz nebenbei, wenn man Roubini aka Dr.Doom als Quelle verwendet, muss die Verzweiflung ganz schön groß sein. Der ist nicht mal ne kaputte Uhr, weil er selbst im Crash regelmäßig noch einen viel gigantischeren quasi zivilisationszerstörenden Crash als so gut wie sicher vorhersagt und damit jetzt noch nicht so oft richtig lag. Da glaub ich ja eher an 200 Basispunkte Zinssenkung bis Juni…

  4. Ein Taucher ist wieder überfällig, denn immer wenn ein so euphorischer Geselle wie der Nixbär sehr inflationär auftritt ist es nicht mehr lange bis zu Korrektur. Ich glaube bei der letzten Korrektur war es der weltberühmte Jochen der den Titel des Konterindikators für kurze Zeit innehatte. Es gibt sehr viele Anleger, die gut gefahren wären, wenn sie Roubini ernst genommen hätten. Ist denn die Bankenkrise nicht auch entstanden weil die Schlaumeier selbst die angekündigte Zinswende nicht ernst genommen haben.
    P.S Einen Wunsch an Nixbär, schädigen sie nicht immer das Ansehen unserer Tierart mit so naiven Ansichten.Wir Bären sind nur darum nicht ausgestorben,weil wir vorsichtige Wesen sind.

    1. Ok, ich verstehe nicht wo ich dauer-euphorisch sein sollte, aber aus der Sicht eines Altbären ist der Gedanke, dass Aktienkurse jetzt vielleicht nicht direkt wie ein Stein fallen, sondern vielleicht sogar noch etwas weiter steigen wahrscheinlich schon Dauer-Euphorie…
      Ich glaube es gibt niemanden, der gut gefahren ist, wenn er auf Roubini gehört hat, weil der eh immer den Totalcrash kommen sieht. Das würde bedeuten wenn man auf ihn hört müsste man im selbstgebauten Bunker sitzen und All-in Dauershort sein. Ich wüsste jetzt nicht wo das in letzter Zeit eine gute Idee gewesen ist.

  5. off-topic: Eines verstehe ich ja nicht bei diesem genialen „Verbotsgesetz“: Wenn dabei vorgeschrieben wird, dass mit mindestens 65% erneuerbaren Energien geheizt werden soll, dann ist das ja auch nicht mit einer Wärmepumpe zu erreichen, zumal der EE-Anteil bei der Stromerzeugung unter 50% liegt! Muss man sich dann neben der Wärmepumpe auch noch ein Windrad auf’s Dach stellen, um auf diese 65% zu kommen? Zusätzlich Solar auf dem Dach dürfte ja im Winter kaum einen nennenswerten Beitrag zum Heizen liefern – falls man es damit versuchen sollte die 65% zu erreichen.

    Irgendwie finde ich es ja jammerschade: Da bekommen die Grünen durch Regierungsbeteiligung mal die Chance im Klimaschutz wirklich etwas zu bewegen, und dann vergeigen sie es so jämmerlich! Wenn dieses Gesetz wirklich so kommen sollte, dann werden Unmengen an Geldern ausgegeben, mit einem minimalen CO2-Reduzierungseffekt (wo Wärmepumpen dann anteilig mit Kohlestrom betrieben werden), und zusätzlich noch dem Risiko, dass der Strom für die ganze Elektrifizierung nicht ausreichen wird (und man dann im Dunkeln und Kalten sitzt), und dass darüber hinaus Bürger und Staat damit finanziell überfordert werden.

    Die Deutschen waren mal ein Volk der Dichter und Denker – wo ist das geblieben? Bei den Grünen wohl nicht, wenn man sich dieses schwachsinnige Gesetz ansieht. Offensichtlich scheint technischer und wirtschaftlicher Sachverstand bei den Grünen quasi nicht vorhanden zu sein. Sonst würden sie sich nämlich mal über die Kosteneffizienz von Klimaschutzmaßnahmen Gedanken machen, die auch wesentlich für die Akzeptanz bei den Bürgern ist. Aber nein, das ist natürlich überhaupt kein Thema…

    Beim „Anne Will Talk“ vom letzten Sonntag ging es genau um dieses Thema („Wärmewende“) und da sprach auch die sehr intelligente und kompetente Professorin für Gebäudetechnologie Frau Lamia Messari-Becker, die außerdem wohl auch die Bundesregierung berät. Es lohnt sich ihren Worten zu lauschen – die Bundesregierung hat es offensichtlich nicht getan…

    Insofern kann ich die Kritik von Herrn Fugmann an der deutschen Klimapolitik durchaus verstehen, auch wenn ich die Gefahren durch den Klimawandel bei weitem als sehr viel größer einschätze als Herr Fugmann.

    1. Gewiss hat sich Herr Habeck seinen Job anders vorgestellt. Man darf auch nicht vergessen, dass er weitgehend mit denselben Beamten zusammenarbeiten muss, die den Altmeier bei dessen Plänen unterstützt haben. So ist bis jetzt kaum eine Änderung erkennbar, und wo es doch eine gibt ist das von den Beamten schlecht gemacht, wenn nicht sabotiert. Dadurch ist vieles unwirksam was zum Beispiel beschleunigt werden sollte, weil es weiterhin Hindernisse gibt, die man „vergessen“ hat. Dazu fehlt dann noch der Sachverstand, um das zu durchschauen und so kann man auch nicht gut erklären was man vor hat. Die Grünen werden die Energiewende so nicht schaffen und auch so bald nicht mehr dafür zuständig sein. Es werden zukünftig die Privatleute tun was nötig ist, weil es sich rechnet.

      Leider scheint es nur kostspielige Pläne zu geben, die es bis zum Minister geschafft haben. Die kann er nicht durchsetzen weil Lindner dafür wenig übrig hat. So zankt man sich statt das zu tun was man tun kann. Zum Beispiel ist es unsinnig, im Gebäude-Energie-Gesetz den Energiebedarf von Gebäuden in Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr (kWh/m² im Jahr) zu berechnen. Das haben sich Altmeiers Beamte so ausgedacht und Habeck ist nun dafür verantwortlich. Sogar der Energieverbrauch für Warmwasser muss auf die Quadratmeter umgerechnet werden, obwohl er nur von den Personen abhängt, die da wohnen und mit der Wohnfläche gar nichts zu tun hat. Bei dieser Vorschrift geht es allein darum, den Dämmbedarf für große Häuser möglichst zu vermeiden und den Kleinhäuslebauern übermäßige Dämmung vorzuschreiben. Ein Haus mit 200 Quadratmeter Wohnfläche darf also doppelt so viel Energie verbrauchen wie ein Haus mit 100 Quadratmetern, obwohl dort genauso viele Personen wohnen. Oder anders gerechnet, eine Villa mit 200 Quadratmetern darf 20 mal so viel Energie verschwenden wie ein Tinyhaus mit 10 Quadratmetern. Wer für solche Gesetze zuständig ist und es nicht einmal merkt, der ist durchaus fehl am Platz. Um unangemessenen Dämmvorschriften zu entgehen, muss man das Haus möglichst groß bauen, obwohl auch ein Kleineres reichen würde, und man braucht dann natürlich viel mehr Heizung. Da ist keine Spur von Umdenken.
      Vorbildliche Klimawende wäre zum Beispiel, autarke Tinyhäuser zu bauen, die man auf der ganzen Welt und mitten im Urwald aufstellen könnte. Stattdessen verbietet man das geradezu.
      Auch bei Autos gibt es noch alte Verhinderungsvorschriften. So ist es zum Beispiel einem Wasserstoffauto nicht erlaubt, den benötigten Wasserstoff während der Fahrt zu erzeugen aus weniger gefährlichen Stoffen. Deshalb braucht es Wasserstofftanks mit hohem Druck und wenig Inhalt.

      So schnell werden Verhinderungsbeamte nicht aussterben. Daher kann Deutschland kein Vorbild werden, schon gar nicht weil sich viele ja wünschen, dass es scheitert. Aus politischen und widerspenstigen Beweggründen.

      Nun darf man nicht auch noch auf Propaganda hereinfallen.
      – Das Geld, das für Energiewende ausgegeben wird, ist volkswirtschaftlich nicht ausgegeben, sondern im Land investiert. Das erspart heutige und zukünftige Energieimporte. Deren Kosten waren für die Volkswirtschaft verlorenes Geld. Die Frage ist, ob wir den Wohlstand in Arabien bezahlen sollen oder das Geld lieber hier einsetzen und Arbeitsplätze schaffen mit erneuerbaren Energien.
      – Atomkraft macht den Strom nicht billig, sondern ist maßgeblicher Preistreiber. Nicht weil Atomstrom selber teuer wäre, sondern weil Atomkraftwerke nicht bedarfsgerecht Strom produzieren. Als man das nur kurz versucht hat, passierte Tschernobyl. Atomkraftwerke liefern also völlig unflexiblen Strom, meistens immer bei Vollauslastung, sonst rentieren sie sich nicht. Nun gibt es aber bereits viele Solaranlagen und Windräder. Wenn plötzlich die Sonne scheint und der Wind weht, dann haben die Leute selber genug Strom und brauchen den Atomstrom nicht. Weil man das Atomkraftwerk nicht abschalten kann, muss man Fotovoltaik und Windkraft abregeln. Dadurch zahlt man nicht nur den verbrauchten Strom, sondern auch Entschädigung für nicht verbrauchten Strom. Weil der wegen der vorrangig verbrauchten Atomkraft (unflexibel, nur grundlastfähig) keine Verwendung fand. Trotzdem gibt es Slogans wie: So viel Erneuerbare wie möglich und so viel Atomstrom wie nötig. Das funktioniert nicht. Wer Atomstrom will, der muss Erneuerbare weitgehend verhindern oder abschalten. Und wenn das nicht reicht auch noch Solaranlagenbesitzer zwingen, den Atomstrom zu verbrauchen, der da überflüssigerweise noch im Netz ist. Mit gut regelbaren Atomkraftwerken wäre ich anderer Meinung. Aber die gibt es nicht, alles ist nur auf maximalen Profit zum Nachteil anderer angelegt.
      – Natürlich wird die Welt bei vorbildlicher deutscher Energiewende trotzdem im Klimawandel verlieren. Deutschland wird die Welt nicht retten. Aber es kann die Technologien entwickeln, die es späteren Generationen erlauben werden, vernünftiger zu sein. Diese werden nicht entwickelt, wenn es dafür keinen Markt gibt. Daher macht es schon Sinn, etwas mehr auszugeben für modernere Technik und diese damit zu fördern, statt immer noch in veraltete schädliche Technik zu investieren. Das rechnet sich volkswirtschaftlich schon und individuell rechnet sich das auch, wenn ein grüner Wirtschaftsminister mal nicht mehr so blöd ist, Öl und Gas zu subventionieren. So ginge die Wärmewende sehr viel schneller und würde den Staat gar nichts kosten. Und er müsste besorgten Bürgern nichts vorschreiben.
      – Es gibt nicht genug Strom für all die Wärmepumpen, könnte man meinen. Tatsächlich wird immer nur ein Teil der möglichen Fotovoltaikenergie zur Einspeisung ins Netz zugelassen. Andere Anlagen warten jahrelang auf Anschlussgenehmigung. Strom wäre also mehr da als die Netze vertragen. Woran es mangelt ist der Netzausbau und Netzumbau. Schuld daran sind die Atomkraftwerke, weil die jeweils wie eine Spinne im Netz sitzen und von dort die Leitungen in die Umgebung laufen. Leistungsfähige Leitungen dazwischen über größere Distanzen fehlen dadurch.
      – Dunkelflaute kommt natürlich nur nachts vor, weil es sonst nicht dunkel ist. Nachtstrom wir aber immer noch billiger verkauft als am Tag. Offensichtlich weil es nachts zu viel Strom gibt.
      – Die erneuerbare Energie funktioniert angeblich nur mit Speicherung. Sonst wäre der Strom fluktuierend. Na und? Früher gab es bei jedem kleinen Gewitter Stromausfall. Taschenlampen und Kerzen standen immer bereit. Mit den Computern gab es dann diese USV Geräte, die für den Computerbedarf eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleisteten. Heute will keiner mehr Geld ausgeben dafür und vom Netzbetreiber wird verlangt, dass der Strom unterbrechungsfrei zur Verfügung steht. Das ist der Grund, warum wir den teuersten Strom der Welt haben. Weil es dann teure Reservekraftwerke und Speicher braucht, die nur im Notfall anlaufen und sonst völlig nutzlos sind. Zusätzlich bezahlt man an der Strombörse dann allen Stromversorgern denselben maximalen Strompreis den die Reservekraftwerke verlangen. Warum sollen die normalen Stromverbraucher die Kosten tragen, die von den unterbrechungsfreien Stromverbrauchern verursacht werden? Ein Notebook läuft bei Stromausfall stundenlang weiter. Da ist der Strom längst wieder da bis ich zu schreiben aufhöre;) Den meisten Menschen würde es überhaupt nichts ausmachen, wenn es zu Spitzenzeiten mal eine halbe Stunde keinen Strom gibt. Warum sollen die zahlen für unterbrechungsfreien Strom, wie er für Roboterfabriken nötig ist? Warum sollen die zahlen für Reservekraftwerke und große Energiespeicher? Wo doch jeder der das benötigt die Energie selber speichern kann. Etwa mit PV und Speicher, oder im geladenen E-Auto. Die Wärmepumpe könnte einen Warmwasserspeicher haben, um Zeiten mit wenig Strom zu überbrücken.

      Es kann also individuell auch dann etwas bringen, wenn die Energiewende insgesamt scheitert, wovon man leider ausgehen muss. Die Hälfte der verbrannten Kohle und Ölmenge schwebt nun in der Luft. Etwas weniger als die Hälfte ist im Ozeanwasser aufgelöst. Einen kleinen Teil konnten Bäume und Pflanzen wieder einfangen, sofern sie nicht auch verbrannt sind. Was in der Luft ist wirkt isolierend und behindert die Abkühlung, etwa in der Nacht. Die Sonneneinstrahlung wird weniger behindert. Von der Sonne kommt also seit Anstieg der Treibhausgase immer ein wenig mehr Energie herein, als die Erde wieder abgeben kann. Das bedeutet eine ganz langsame Erwärmung, die so bald nicht aufhört. Weil die Sonne nicht aufhört zu strahlen. Selbst wenn wir heute sofort aufhören mit allem und nur mehr wenige Höhlenmenschen ihr Lagerfeuer anzünden, wird es dennoch jahrtausendelang immer wärmer. Das 1,5 Grad Ziel bedeutet nicht, dass dann die Erwärmung endet. Man hat lediglich vereinbart, dass die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts unter 1,5 Grad bleiben soll. Wahrscheinlich kommt man auf 3 Grad bis 2100. Danach geht es selbstverständlich in demselben oder in beschleunigtem Tempo weiter. Man macht die Voraussage nur bis 2100 weil man hoffen muss, dass bis dahin Möglichkeiten gefunden werden, den Kohlenstoff wieder aus der Luft zu holen. Wenn nicht, dann gibt es wieder mal so ein Massenaussterben wie vor 252 Millionen Jahren, bei dem die Ozeane verfaulen und an Land mit Faulgasen nur mehr unterirdisch lebende Ratten übrigbleiben. Damals gab es eine Rettungsinsel, weil in der Antarktis noch genügend Pflanzen und kleine Tiere die globale Hitze überstehen konnten, die sich erst 20 Millionen Jahre später wieder auf das Niveau einer Warmzeit abkühlte. Ausgelöst wurde die Hitzewelle damals, weil durch Vulkane die sibirischen Kohlevorkommen entzündet wurden und verbrannt sind. Heute haben wir das mit viel mehr Kohlevorkommen ganz ähnlich und noch viel schneller geschafft. Es wäre nicht so schlimm, wenn es eine langsame Erwärmung wäre, wie am Ende einer Eiszeit. (Momentan haben wir noch eiszeitliche Temperaturen, es war meistens wärmer.) Wir haben aber eine so schnelle Erwärmung wie sie nur mit der vor 252 Millionen Jahren vergleichbar ist. Diese Erwärmung wird schneller und weiter hochlaufen als jede Warmzeit. Wenn der Kohlenstoff in der Luft bleibt. Wir tun also gut daran ihn wieder einzufangen, koste es was es wolle. Sonst gibt es eine weltbeherrschende Zukunft für Skorpione, die zwei Jahre lang ohne Nahrung auskommen. Wofür haben die eine solche Fähigkeit gebraucht, wenn es nicht manchmal nötig war?

      Zuerst das Verbrennen fossiler Energieträger einzustellen wird nicht funktionieren. Insbesondere nicht, wenn das eingesparte Öl oder die Kohle dann billiger wird und daher anderswo verbrannt wird. Eine Lösung, sich freizukaufen von der Verschmutzung der Erde wäre, Garzweiler wieder zu befüllen mit Kohle, die am Weltmarkt gekauft wurde. Dann hätten wir genug Kohle (eine Geldanlage) für später wo sie vielleicht noch wertvoll werden kann, und die Anderen hätten nicht mehr so viel Kohle zum verbrennen, würden damit sparsamer umgehen weil sie teuer wäre.

      Technologien des Terraforming sind möglich und werden natürlich gebraucht, um sich mehr Zeit zu verschaffen für andere Maßnahmen. Das Auslösen eines geeigneten Vulkanausbruchs könnte die Erde schon um ein Grad abkühlen. Genauso gäbe es Möglichkeiten zur Abschwächung der Sonneneinstrahlung. Danach ginge die Erwärmung allerdings weiter. Solche Maßnahmen müssten dann ständig und unabhängig von der wirtschaftlichen Situation stattfinden, sonst kommt gleich wieder eine Klimaerwärmung.

      Wirklich dauerhaft entledigt man sich dem Problem nur, wenn man den Kohlenstoff aus der Luft holt und wieder unter der Erde einlagert für etliche Jahrtausende. Mangrovenwälder und Moore können das sehr langsam. Bäume können das nur, wenn sie im Sumpf versinken und nicht verfaulen. Daher ist es zu kurz gedacht, jetzt viele Bäume zu pflanzen, die in 100 Jahren absterben, wenn die Klimakrise gerade voll im Gange ist. Es gäbe noch eine Industrie, die den Kohlenstoff dauerhaft einfangen und festhalten kann: Machen wir daraus viele Tonnen Diamanten.

    2. @Lausi
      Nach unserer sehr ausführlichen und konstruktiven (??) Diskussion vor wenigen Tagen bin ich etwas ernüchtert und frage mich, ob Sie die Ausführungen zu den enormen Unterschieden zwischen Primärenergiebedarf, Primärenergieverbrauch, Endenergieverbrauch und Nutzenergie auch tatsächlich verstanden und verinnerlicht haben. Sehr verständlich lässt sich das Phänomen vereinfacht etwa so darstellen:
      https://energiemarie.de/sites/energiemarie.de/files/styles/_default/public/end-energy-750.png.webp

      Grob gesagt, verbleiben aktuell in der Gesamtbetrachtung über alle Sektoren letztendlich nur etwa 40% an tatsächlich genutzter Energie, der Rest sind unerwünschte und nicht genutzte Verluste durch Energieumwandlung, Transport, Ineffizienz usw. Zusätzlich besteht ein nicht zu vernachlässigendes Einsparpotenzial durch energetische Gebäudesanierung, energieeffizientere Geräte, DSM, Sektorenkopplung, Tempolimit, städtebauliche Maßnahmen und in der Landwirtschaft.
      In den Sektoren Stromerzeugung und Gebäude liegt das Einsparpotenzial – mit anderen Worten die derzeitige Ineffizienz – in der Größenordnung von 2/3. Im Verkehrsbereich ist die Energieeffizienzsteigerung durch Elektrifizierung und weniger Individualverkehr sogar noch deutlich höher.

      Die ingeneurtechnische Idee der Energiewende ist also, all diese Verluste zu verhindern, indem man sie am besten gar nicht entstehen lässt bzw. dort, wo sie unvermeidlich sind, durch Sektorenkopplung und Synergieeffekte bestmöglich nutzt (Abwärme von Rechenzentren, Industrie etc.)

      Im Gebäudesektor ließe sich durch bessere Dämmung und den Einsatz von effizienteren Heizungen wie etwa Wärmepumpen der Verbrauch problemlos um 2/3 senken. Jahresarbeitszahlen von 4 bis 5 sind bei Wärmepumpen durchaus normal; aus 1 kWh Strom erzeugen sie also im Jahresdurchschnitt 4 bis 5 kWh Wärme.
      Um die Effizienz und CO2-Emissionen einer Wärmepumpenanlage mit der eines Heizkessels vergleichen zu können, muss natürlich auch die Art der Stromerzeugung berücksichtigt werden. Optimal sind natürlich erneuerbare Stromquellen.

      Doch wie sieht eigentlich der Vergleich zwischen direkter Verfeuerung von Gas in Heizkesseln und Wärmepumpen aus, die ihren Strom aus fossilen Gaskraftwerken beziehen? Moderne GuD-Kombikraftwerke weisen Wirkungsgrade um die 60 % auf. Beim Elektromotor der Wärmepumpe kommen nach Abzug von Verlusten im Stromnetz etwa 55 % an. Eine Wärmepumpe mit JAZ 4 kann daraus 220 % Nutzwärme erzeugen, bezogen auf das eingesetzte Erdgas. Ohne also überhaupt auf erneuerbare Stromquellen zurückzugreifen, steigt die Effizienz auf gut das Doppelte, mit entsprechender Reduzierung der Heizkosten und klimaschädlichen Emissionen.

      Angesichts solcher Zahlen und physikalischer Grundlagen stellt sich doch die berechtigte Frage, ob Frau Lamia Messari-Becker, Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen, die Fakten nicht kennt oder aus irgendwelchen anderen Gründen Falscheinschätzungen wie die folgende öffentlich zum Besten gibt:
      „Wir haben Stand heute 250 Terrawattstunden Strom ungefähr [Anm.: das ist der Anteil Erneuerbarer an der derzeitigen Jahres-Gesamterzeugung], wir brauchen aber als Endenergiebedarf das zehnfache. Auch wenn wir durch Effizienztechnologien runterkommen werden, es wird nicht reichen.“

      Diese Botschaft ist reine Demagogie oder Unkenntnis und hat mit Wissenschaft aber mal so gar nichts zu tun. Hier wurde der derzeitige Endenergieverbrauch von 9.000 Petajoule zwar korrekt in 2.500 TWh umgerechnet, ohne allerdings die o.g. Verluste von Endenergie zu Nutzenergie und Effizienzsteigerungen auch nur ansatzweise adäquat zu berücksichtigen.
      Der prognostizierte Stromverbrauch im Jahr 2050, der in diversen Studien unter Annahme verschiedenster Szenarien ermittelt wurde, umfasst die Spannbreite von rund 460 (sehr hohe Investitionen in Einspartechnologien, hohe Anteile von Biomasse und Solarthermie, Klimaziele bis 2050 werden nicht erreicht) bis 790 TWh (kostenminimales Basisszenario, Gesamtkostenoptimierung). Energiewende-Gegner fabulieren von 1.000 TWh, von mir aus ziehen wir auch diese unfundierte Schätzung mit ins Kalkül.
      Tatsächlich wird unser Strombedarf im worst case also von 500 TWh heute um 60% bis 100% ansteigen, sich der Anteil Erneuerbarer somit etwa verdreifachen, meinetwegen vervierfachen, aber keinesfalls auch nur ansatzweise verzehnfachen (Nie vergessen: Niemand fordert absolute Null-Emissionen, nur Netto-Null-Emissionen).

      Frau Messari-Becker hatte aber nicht nur Kritik, sondern auch Lösungen anzubieten: „Wir brauchen Optionen, damit jeder Mensch seinen Beitrag am Klimaschutz leisten kann. Für den einen wird es die Wärmepumpe sein … für den anderen ist es Fernwärme oder Geothermie.“ Bis hier noch nichts, was nicht auch von Herrn Habecks Vorschlag erfasst wird…
      Doch dann der eigene glorreiche Vorschlag: „Es gibt autarke Lösungen, es gibt Wasserstofflösungen, ohne dass man Wasserstoff der Industrie wegnimmt, sondern selbst hergestellter Wasserstoff mit eigens erzeugtem Photovoltaikstrom”.

      Zum selbst produziertem Wasserstoff sollte allerdings erwähnt werden, dass diese Anwendung derart teuer und ineffizient ist, dass an ein Heizen mit Wasserstoff kaum zu denken ist. Für Anlagen im Einfamilienhaus spricht man von Kosten bis zu 140.000 €, ohne große Hoffnung, dass sich daran in absehbarer Zeit technisch und finanziell groß etwas verbessern wird.
      Ungleich günstigere und effizientere Wärmepumpen sind also Eigenheimbesitzern nicht zuzumuten, derartige Lösungen aber schon? Soviel zur Kernaussage, das neue Gebäudeenergiegesetz müsse nicht nur technologieneutral sein, es müsse auch ernsthafte Optionen für die Menschen schaffen…

      Man darf ihr natürlich auf der anderen Seite zugute halten, dass sie das völlige Versagen aller bisherigen Verkehrsminister ausreichend kritisch thematisiert hat. Während in den letzten 30 Jahren die Emissionen im Gebäudesektor zumindest um etwa 40% reduziert wurden, waren es im Verkehr nur kümmerliche 1%. Sie legte überzeugend dar, dass E-Fuels total ineffizient sind, dass wir den Individualverkehr drastisch reduzieren sollten, und dass die FDP ihre vielbeschworene Technologie-Offenheit stets nur als Bremse und Rückwärtsgang für bereits existierende Lösungen missbraucht.

      Lieber @Lausi, aus all diesen vielschichtigen Gründen kann ich angesichts einer Beteiligung von 28% an der regierenden Dreier-Koalition Ihre – wie überhaupt die allgemeine mediale – zumeist unsachliche Kritik an den Grünen nicht so ganz nachvollziehen, während gleichzeitig kaum einmal irgendwo ein Sterbenswörtchen über die restlichen 72%, bestehend aus einer stets schweigenden und offenbar meinungsbefreiten SPD und einer alles blockierenden, antagonistischen und diametral agierenden FDP zu lesen ist.

      Man erfährt zwar ständig, was alles NICHT getan werden darf und soll, die eigene Kreativität der Kritiker hinsichtlich alternativer Problemlösungs-Strategien scheint sich jedoch auf Allgemeinplätze wie Technologieoffenheit und utopische Hoffnungen auf noch zu erfindende innovative Zukunftstechnologien zu beschränken.

      Ungeachtet dessen wäre es sicher spannend und interessant zu hören, was man den Grünen (die tragen schließlich immer an allem die Schuld) nicht alles vorwerfen würde, wenn der neoliberal-technologieoffene Koalitionspartner mit dem rein marktwirtschaftlichen Instrument der CO2-Bepreisung die Spritpreise auf 5 € pro Liter und die durchschnittlichen Haushalts-Heizkosten auf 5.000 € pro Jahr katapultieren würde. Vielleicht wäre dann aber auch alles gut, weil man sich ja nun freiwillig und ohne Zwang für Wärmepumpe und E-Auto entscheiden könnte, für die es nur leider nicht genug günstigen Grünstrom gäbe? 🤭😩

      1. Zumindest haben der „neoliberal-technologieoffene Koalitionspartner“ und der eine oder andere Wähler erkannt, dass der Erde nicht mal dann geholfen ist, wenn wir morgen in Deutschland die Wrtschaft abreißen, alles abschalten und nur noch in unbeheizten Zelten wohnen (denn Beton ist ja auch sehr böse).
        Ich frage mich immer was so Leute wie die lustigen Klimakleber machen, wenn wir morgen aus welchem Grund auch immer alle Klimaschutzziele erreichen. Kleben die sich dann in China auf die Straße. Das bezweifel ich doch sehr. Von daher können die radikaleren unter den Klimarettern gerne weiter vom Untergang der Welt fabulieren, aber die Welt wird deswegen nicht untergehen, das Leben auf ihr wird nur für viele Menschen sehr unangenehm werden und wenn man keine globale Lösung findet (was wegen nationaler Interessen insbesondere von Autokratien unmöglich ist), dann wird der Klimawandel auf jeden Fall eintreten und noch sehr lange stark voranschreiten. Daher muss das Ziel sein die heimische Bevölkerung vor den unvermeidlichen Auswirkungen in der Zukunft bestmöglich zu schützen und nicht die gesamte Energie dafür einzusetzen ein unausweichliches Ereignis zu stoppen! Menschen die denken, dass man den Klimawandel stoppen kann, haben überhaupt nicht verstanden wie der Mensch tickt und sollten das Ganze erstmal von der psychologischen Seite betrachten. Dann erkennt man sehr schnell, dass es eine Rettung nicht geben wird!

        1. „Daher muss das Ziel sein die heimische Bevölkerung vor den unvermeidlichen Auswirkungen in der Zukunft bestmöglich zu schützen und nicht die gesamte Energie dafür einzusetzen ein unausweichliches Ereignis zu stoppen!“

          Und der bestmögliche Schutz besteht in Verbrennermotoren, Öl- und Gasheizungen und maximalem Fatalismus?
          Von der psychologischen Seite betrachtet: So klingen Luschis, die längst schon aufgegeben haben und ihre relativ kurze verbleibende Lebenszeitspanne in größtmöglichem Wohlstand und in Ruhe verbringen wollen. Nach mir die Sintflut, verschwendete Liebesmüh, man kann eh nichts machen…

        2. @Nixbär
          Ich habe soeben ein Erkundungsgesuch bei ChatGBT gestartet, das mir den inhaltlichen und logischen Zusammenhang zwischen 60% Umwandlungsverlusten, Energieeffizienz und lustigen Klimaklebern erläutern soll. Die dahinter stehende psychologische Dimension habe ich parallel mit angefragt. Sobald ich Antworten erhalte, melde ich mich bei Ihnen.

          Es sei denn, Sie erläutern mir zuvor aus freien Stücken Ihre polemischen Übertreibungen und inkommensurablen, wenig konvergenten Ablenkungsmanöver und Strohmann-Argumente. Vielleicht verstehe ich dabei auch gleich, wie der Mensch per se und Nixbären im Speziellen ticken.

          1. Ganz einfach, der Mensch ist ein egoistisches Wesen, weshalb es nicht möglich ist ihn in der Breite der Masse auch nur einen Zentimeter aus seiner Komfortzone rauszubewegen. Sobald es schmerzhaft wird, wird er sich denen zuwenden, die den Schmerz lindern und das werden (Überrraschung!) nicht die Grüne sein oder Leute, die den Menschen klipp und klar sagen was passieren wird. Daher ist diese ganze Klimarettungsgeschichte zum Scheitern verurteilt. Wer denkt, dass der „normale“ Mensch gewillt ist hier auf seinen Fernreiseurlaub zu verzichten, damit der Bauer in der Sahelzone auch noch die nächsten 100 Jahre auf seinem kargen Acker ein bisschen was anbauen kann, dann ist das an Naivität kaum zu überbieten! Von den Autokratien und deren nationaler Interessen fange ich gar nicht erst an. China und auch andere Autokratien interessieren sich einen Scheiß für die eigene Bevölkerung, so lange die die Schnauze halten, aber die Bevölkerung des Restes der Welt soll sie interessieren?! Wie gesagt, an Naivität nicht zu überbieten!

      2. Hallo @Anna Luisa,
        na klar hatten wir einen konstruktiven Gedankenaustausch, wobei ich aber gar nicht weiß, ob Sie meinen letzten Kommentar noch gelesen haben (da ohne Reaktion von Ihnen – hier der Link: https://finanzmarktwelt.de/credit-suisse-haessliche-wahrheiten-ueber-schweiz-265011/#comment-143918). Und Danke auch für die beigefügte Grafik über die Begriffe Primär-, End- und Nutzenergie, die den Sachverhalt gut verständlich darstellt – und ja, ich habe es auch verstanden.

        Aber ich bleibe bei meiner Meinung (wie auch schon in unserer vorhergehenden Diskussion), dass diese „Habeck’schen Verbotsgesetze“ einfach keine intelligente Vorgehensweise sind, und es eigentlich sehr viel intelligenter und effektiver gemacht werden könnte. Wie dieser intelligentere Weg aussehen könnte habe ich ja schon in unserer vorhergehenden Diskussion dargelegt.

        Ich habe immer das Gefühl, dass Sie Habeck und die grüne Klimapolitik verteidigen wollen – sei es, weil die anderen Parteien Klimaschutz vernachlässigt oder sogar boykottiert haben (was ich durchaus auch so sehe), oder weil Sie vielleicht Mitglied der Grünen sind? Ich werfe den Grünen auch gar nicht vor beim Klimaschutz zu ambitionierte Ziele zu haben, sondern dass sie dabei mit ihren Verboten den falschen Weg eingeschlagene haben, der mMn nicht funktionieren kann.

        Sie sagen z.B., dass Dämmung oder Kraft-Wärme-Koppelung bei einem Stromkraftwerk dabei schon berücksichtigt werden, was aber schlicht und einfach nicht der Fall ist. Das Gesetz sagt nur wie groß der prozentuale Anteil der EE beim Heizen sein soll – nichts Anderes. Deswegen kann man diese Anforderung in der Praxis auch nur mit einer Wärmepumpe erfüllen (sofern keine Fernwärme zur Verfügung stehen sollte), und selbst bei einer Wärmepumpe ist das eigentlich nicht der Fall, solange der Strom aus der Steckdose zu weniger als 50% aus EE-Quellen stammt. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Übrigens biete ich Ihnen gerne das „Du“ an, falls Sie möchten… ;-)

        1. Hallo @Lausi,
          das „Du“ geht natürlich absolut in Ordnung 😊
          Selbstverständlich habe ich deinen letzten Kommentar gelesen und nur deshalb nicht mehr geantwortet, weil wir in dieser Diskussion einen, wie ich finde, soweit ausreichenden und guten Konsens gefunden haben.

          Ich will auf keinen Fall die Politik verteidigen und bin auch kein Mitglied der Grünen. Für mich sind die einfach nur das kleinste Übel in der tristen und ziemlich inkompetenten deutschen Parteienlandschaft.
          Was ich versuche, ist eine möglichst sachliche und wissenschaftlich-technische Herangehensweise. Soll heißen, ich betrachte z.B. die Energieeffizienz verschiedener technologischer Prozesse und vergleiche diese miteinander. Und wenn dabei am Ende das Ergebnis steht, dass mit weniger als der halben Menge des in Heizungen verfeuerten Erdgases in GuD-Kraftwerken die ausreichende Strommenge für Wärmepumpen erzeugt werden kann, sollte das nicht unerwähnt bleiben. Mit anderen Worten: Man benötigt für diesen Strom nicht einmal erneuerbare Quellen und kann dennoch mehr als die Hälfte an Emissionen einsparen (s.o. mein Kommentar vom 2. April 2023 19:05 Uhr).

          In Kombination mit Dämmung, PV und/oder Solarthermie lässt sich ein beeindruckendes Einsparpotenzial realisieren.
          Das ist natürlich erst einmal nur die technische Seite. Zweifelsohne muss nun jeder Eigenheimbesitzer die ökonomische Sicht mit einbeziehen und entscheiden, was er sich leisten kann und was für seine individuelle Situation das beste Maßnahmenbündel darstellt.

          Wie ich das Gesetz verstanden habe, zählen KWK und Abwärme aus der Industrie schon dazu, sofern sie über das Nah- oder Fernwärmenetz genutzt werden. Der GEG-Entwurf sieht sogar eine Ausnahme von der 65%-Pflicht für Fernwärme vor, selbst wenn die nicht aus erneuerbaren Quellen stammt.
          https://www.fr.de/wirtschaft/verbot-oel-gasheizungen-gesetz-habeck-wirtschaftsministerium-waerme-energie-energiewende-92135817.html
          https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/waermepumpe-kommt-energieexperte-robert-habeck-hat-nur-einen-fehler-gemacht-li.334663

          Ich habe nicht gesagt, dass Dämmung ebenfalls berücksichtigt wird, sondern nur, dass man aus dem Erstentwurf nicht herauslesen konnte, ob die nun mit eingerechnet werden kann oder nicht. In meinem letzten Kommentar hatte ich geschrieben: „Zur Kombination mit Wärmedämmung und/oder Fernwärmeanlagen lagen noch keinerlei Details vor.“
          Dass dem nun nicht so zu sein scheint, halte ich für einen Fehler. Bei dem Thema gehe ich völlig mit dir konform, dass eher der Ansatz eines energetischen Gebäudesaldos, eine Vorher-Nachher-Betrachtung, verfolgt werden sollte. Am Ende ist es ja völlig egal, ob 65% Emissionsreduktion durch aktive oder passive Maßnahmen erreicht werden. Im Gegenteil, die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. So stünde mehr grüner Strom für andere Anwendungen zur Verfügung.

          Was übrigens auf dem Verkehrssektor passiert – oder besser gesagt seit 30 Jahren NICHT passiert – empfinde ich persönlich gelinde gesagt als Schweinerei. Und dass sich nun Herr Wissing noch einen Freifahrtschein für die nächsten 10 bis 15 Jahre erpresst hat, ist einfach nur unsäglich. Der muss nun gar nichts liefern und schiebt die Verantwortung mit seiner Gesamtbetrachtung statt Zieleinhaltung in allen Bereichen sogar noch auf die anderen Sektoren Industrie, Landwirtschaft, Energie und Gebäude.

          Das Video mit Frau Veronika Grimm ab Minute 17 habe ich mir angesehen. So schön das mit Zertifikatehandel, massiven Preissteigerungen und daraus resultierenden Wunder-Innovationen auch theoretisch klingen mag, es überzeugt mich einfach nicht. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube 😏
          Vielleicht trifft es auf den Industriesektor zu, auf die Bereiche, die die Unternehmen direkt betreffen (etwa Stahlproduktion, Papier, Zement etc.). Doch warum sollten kreative Ingenieure und Erfinder plötzlich aus dem Dornröschenschlaf erwachen, wenn Privatleute hohe Sprit- und Heizkosten haben?
          Das 3-Liter-Auto würden viele Menschen auch bei den aktuellen Spritpreisen kaufen, wenn es nur verfügbar wäre.
          Und wo liegt eigentlich der Unterschied, ob man die Leute per Gesetz oder via schlicht nicht mehr bezahlbaren Öl- und Gaspreisen zum Umstieg auf eine Wärmepumpe zwingt?

          Wir hatten ja bereits in der anderen Diskussion erörtert, dass nur ein globaler Zertifikatehandel Sinn machen würde. Ansonsten müsste man auf Einfuhrzölle setzen, um überhaupt konkurrenzfähig bleiben zu können. Deine Idee mit dem „Klima-Club“ finde ich ganz interessant, wenn sich etwa Europa, die USA, Japan, Kanada, Südkorea und Australien zusammenschließen würden. Dabei wären die USA mit etwa 50% des BIP und auch an Emissionen das absolute Schwergewicht. Nun habe ich da so meine Bedenken, was passieren würde, wenn bei den nächsten Wahlen wieder ein von der Ölindustrie gezüchtetes und finanziertes Produkt aus den Reihen der Republikaner eine Legislaturperiode lang die Welt terrorisiert 🥴 Du erinnerst dich an den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen?

          Wie auch Frau Grimm so treffend in dem Video bemerkt, man muss das Problem in seiner ganzen Komplexität betrachten und ein umfangreiches Instrumentarium zum Einsatz bringen. Technologisch, ökonomisch, gesellschaftlich, politisch (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Das macht weder die aktuelle und vergangene Politik und auch nicht Frau Grimm mit ihrer einseitigen Fixierung auf Preissteigerungen und daraus mutmaßlich resultierende Innovationen.

          So, jetzt habe ich schon wieder viel mehr geschrieben, als eigentlich geplant war. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und freue mich voller Spannung auf deine Antwort. Nun musst du aber auch was Neues bieten, denn mit reinem Zertifikatehandel auf nationaler Ebene oder in kleinen Teilen der Welt lasse ich mich nicht abspeisen 😉

          P. S. Wie ist eigentlich derzeit die Lage in Peru (politisch, Unruhen usw.)?

          1. Hallo @Anna Luisa,
            ich freue mich von dir zu hören…😊

            Vielleicht noch eine Bemerkung, warum ich von der CO2-Bepreisung als Instrument für den Klimaschutz so überzeugt bin: Es macht Technologien der CO2-Vermeidung oder Verminderung einfach konkurrenzfähiger im Vergleich zu „fossilen“ Technologien, die zurzeit preislich einfach noch vorne liegen bzw. deutlich preiswerter zu haben sind. Der CO2-Preis wirkt sozusagen wie eine „negative“ Subvention. Aber auch so wird ja zum Glück schon viel geforscht und entwickelt auf dem Gebiet der CO2-vermeidenden Technologien – vielleicht kommt ja bald der Durchbruch – auch ohne den „Turbo“ CO2-Preis.

            Und eines muss man vielleicht auch sehen: Für die meisten Politiker ist Klimaschutz einfach kein Thema womit man einen Blumentopf gewinnen kann, weil dabei der Bürger zur Kasse gebeten werden muss (falls man nicht alles mit Subventionen machen will), und somit höchst unpopulär ist. So „schwadronieren“ viele CDU- und FDP-Politiker über die segensreichen Wirkungen der CO2-Bepreisung, wenn es aber konkret werden soll, werden sie plötzlich ganz still und kneifen… Da bietet es sich natürlich an den „Schwarzen Peter“ Klimaschutz dann den Grünen zuzuschieben.

            Das Thema Heizen und Gebäude (die so genannte „Wärmewende“) ist wirklich unglaublich komplex, und es gibt so viele Möglichkeiten und Techniken dort Fortschritte zu erreichen. Man muss aber schon sehr ins Detail gehen und viel Fachwissen haben, um da die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin jedenfalls für alle Techniken (und deren Förderung), wo zu einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis CO2 reduziert werden kann. Hoffen wir mal, dass das Gesetz diesem „Strauß“ an Möglichkeiten auch gerecht wird.

            Wie ich sehe fehlt dir noch etwas der Glaube an dem Prinzip von Angebot und Nachfrage – was ja der Kern der Marktwirtschaft ist. Bei mir sieht es da vielleicht ein bisschen anders aus, auch wenn ich mir der vielen Verzerrungen durch Korruption (Lobbyismus) natürlich bewusst bin. Du fragst: „Doch warum sollten kreative Ingenieure und Erfinder plötzlich aus dem Dornröschenschlaf erwachen, wenn Privatleute hohe Sprit- und Heizkosten haben?“ Ganz einfach: Weil dann die Nachfrage nach Produkten steigt mit denen man diese hohen Sprit- und Heizkosten umgehen kann.

            Du sagst z.B., dass das 3-Liter-Auto viele Leute gerne kaufen würde. Ich wiederum erinnere mich an die Aussage eines ehemaligen VW-Chefs, dass die VW-Ingenieure sogar schon das 1-Liter-Auto entwickelt haben, sich aber die Produktion aufgrund der mangelnden Nachfrage (!) nicht lohnen würde. Frag mich nicht, ob das so stimmt, aber ein Stückchen Wahrheit scheint da schon dran zu sein, wenn inzwischen jeder Hinz & Kunz mit einem SUV-Monster durch die Gegend fährt… Und die Sprit- und Heizkosten sollen durch einen CO2-Pres auch nicht brutal ansteigen, sondern peu a peu erhöht werden – man könnte es mit einem Anziehen von Daumenschrauben vergleichen…😁 Aber in einem gehe „d’accord“ mit dir: Ein CO2-Preis alleine kann es nicht sei, aber es würde der Sache einen ordentlichen Turbo verpassen.

            Und noch ein letzter Gedanke dazu: Ich denke man sollte bei einem CO2-Preis auch unterscheiden, ob es den privaten Verbraucher (Verkehr & Heizen) oder die Industrie (d.h. den Produktionsprozess der Industrie) betrifft. Bei ersterem wird ja nicht die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt, bei der Industrieproduktion aber sehr wohl. Am liebsten würde ich es so sehen: Einen „ordentlichen“ CO2-Preis bei Verkehr und Heizen, und diese CO2-Einnahmen dann zur Hälfte an die unteren Einkommensschichten als Pro-Kopf-Pauschale zurückzahlen, und die andere Hälfte der Einnahmen in Klimaschutzmaßnahmen investieren (z.B. Subventionen). Ich bin überzeugt, dass das dem Klimaschutz einen gewaltigen Schub verpassen würde…

            Ist ja lustig, dass du dich noch an meinen Wohnort erinnern kannst…😊 Wenn du dieses schöne Land mal bereisen willst, so melde dich gerne bei mir, obwohl es im Moment vielleicht nicht so ratsam ist… Hier versinkt eigentlich alles in einem riesigen Korruptionssumpf, so dass sich die Armutsprobleme eher verschlimmern als verbessern, was ja der Grund für die Proteste waren. Im Moment haben diese Proteste zwar etwas nachgelassen, aber können jederzeit wieder aufflackern. Übrigens haben wir es hier in Peru gerade mit einem „El Niño“-Phänomen zu tun (Erwärmung des Pazifiks vor Perus Küste), das dem hiesigen Sommer brutal warme Temperaturen beschert… Die Auswirkungen von diesem Niño-Phänomen dürften dann auch bald im Rest der Welt zu spüren sein… Naja – auf jeden Fall schöne Grüße an dich vom anderen Ende der Welt 😊

          2. Vielleicht sollte bei der Diskussion mal die Frage der Finanzierbarkeit beantwortet werden?

            Glauben Sie eigentlich, dass Menschen nur so aus Spaß einen 15 Jahre alten Verbrenner fahren oder in einem schlecht gedämmten Haus wohnen usw.?

            Man muss ja nur anders wollen?

            Arroganz und Ignoranz lässt grüßen!

            Ihre Gedanken sind deshalb zum Großteil UTOPIE, weil Menschen sich diese tollen und fortschrittlichen Technologien schlichtweg nicht leisten können, weil diese erst einmal hohe Investitionen erfordern.

            Und die Finanzierungsbedingungen verschärfen sich zunehmend.

          3. @Klimakiller
            Prinzipiell antworte ich auf derart unverschämte Kommentare, gespickt mit populistischen Suggestivfragen, eher selten. Aber da Sie hier ein kleines interessantes Körnchen Wahrheit mit einbringen, verändert das die Sachlage.

            Sicherlich gibt es wie überall auch bei Eigenheimbesitzern Extrem- und Ausnahmefälle. Und doch dürfte das nicht unbedingt die gesellschaftliche bzw. ökonomische Gruppe sein, die überwiegend 15 Jahre alte Verbrenner fährt. Wer beispielsweise vor 30 oder 40 Jahren zu damaligen Preisen ein Haus gebaut oder erworben hat, ist längst frei von Hypotheken und hat sich einige bis viele Jahre lang hohe Mietkosten erspart.

            Typischen Kosten von 20.000 bis 25.000 Euro für Fassadendämmung inkl. Sanierung steht eine durchschnittliche Ersparnis an Heizkosten von 1.000 bis 1.200 Euro pro Jahr gegenüber.
            Durch zusätzliche Anschaffung einer Wärmepumpe stehen Gesamt-Investitionskosten (Sanierung + Dämmung + Heizung) von 40.000 bis 50.000 Euro jährliche Einsparungen von rund 1.900 Euro gegenüber.
            Darin enthalten sind bereits die Investitionskosten für eine ohnehin anfallende Fassadenrenovierung inkl. Anstrich.
            Zudem sind keinerlei zukünftige Preiserhöhungen bei fossilen Brennstoffen und keine Zuschüsse berücksichtigt.
            https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/energetische-sanierung/rechenbeispiel-fuer-eine-fassadendaemmung-8192
            Wir sprechen hier also von einem Amortisationszeitraum von 10 bis 18 Jahren, wenn die ohnehin anfallenden Kosten für die notwendige anstehende Sanierung einmal abgezogen werden. Ansonsten wären es in beiden Fällen etwa 20 Jahre.

            Den sich verschärfenden Finanzierungsbedingungen muss man entgegenhalten, dass es sehr günstige zweckgebundene Kredite für diese Fälle gibt, dazu noch Zuschüsse und Förderungen bis zu 25% der Kreditsumme für Sanierung und 45% für Wärmepumpe. Etwa den BEG Wohngebäude-Kredit 261 Effizienzhaus von 0,01% bis 1,13% effektiver Jahreszins, je nach Laufzeit von 4 bis 30 Jahren.
            https://www.energieheld.de/heizung/waermepumpe/foerderung
            https://www.energieheld.de/foerderung/institute-anbieter/kfw/kredit-261-262
            https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/F%C3%B6rderprodukte/Bundesf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-effiziente-Geb%C3%A4ude-Wohngeb%C3%A4ude-Kredit-(261-262)/

            Unter Berücksichtigung aller Faktoren sprechen wir also von sich selbst finanzierenden Investitionen bei Amortisationszeiten von 5 bis 10 Jahren. Information und unaufgeregte Kalkulation helfen manchmal weiter, auch wenn die nicht so publikumswirksam sind, wie freches, laut aufheulendes Protestgeheul in VERSALIEN.

          4. Jetzt haben Sie sich soviel Mühe gegeben und auch wirklich interessante Dinge verlinkt und dennoch nicht die Kernaussage verstanden.

            Was nützen subventionierte Kredite wenn man den Kredit nicht bekommt? Glauben Sie ernsthaft das eine Bank jedem mal ebend 50 oder besser 70 Tausend Euro zusätzlichen Kredit gibt für solche Investitionen?

            Nach 15 Jahren haben doch nicht alle ihre Kredite abbezahlt. Das können und konnten nur die wenigsten Durchschnittsverdiener.

            Wenn alles so easy wäre wie sie das meinen, dann würde alle E Fahrzeuge fahren und in schön gedämmten Villen wohnen.

            Fahren Sie mal spazieren und schauen Sie sich die wahren Verhältnisse an. Vielleicht nicht gerade durch ein Viertel in dem uberbezahlte Denker wohnen.

            Das ist alles etwas weit von der Realität entfernt und vielleicht eine Utopie und stammt wohl eher aus einer grünen Blase👍🙈

          5. @Klimakiller – ist doch ganz easy: Diejenigen, die es sich nicht leisten können werden ausgenommen – oder es wird entsprechend der staatliche Kredit aufgestockt. Laut Habeck soll ja keiner überfordert werden.Also keine Panik auf der Titanik! 😁

          6. @Klimakiller
            Ihre Kernaussagen sind auch nicht zu verstehen, weil sie sich ständig verändern.
            Im Gegenteil haben Sie meine Kernaussagen nicht verstanden, indem Sie etwa die Förderkredite der staatlichen KfW-Bank, und die staatlichen Tilgungszuschüsse in beachtlicher Höhe geflissentlich ignorieren und die daraus resultierenden Kreditsummen mal locker auf das Doppelte hochfantasieren.
            Diese staatlich subventionierten KfW-Förderkredite sind für nichts anderes gedacht, als genau „für solche Investitionen“ und Zielgruppen mit weniger hohen Einkommen.

            Damit nicht genug, ignorieren Sie auch noch die Heizkosteneinsparungen, die nach Sanierung und/oder Heizungstausch für Tilgungsleistungen zur Verfügung stehen.
            Bevor Sie nun mit der nächsten adaptiven Modifikation einer Antwort – man könnte es auch Ausrede nennen – um die Ecke kommen, kann Sie vielleicht folgende Rechnung überzeugen:
            https://tilgung.rechner.handelsblatt.com/rechner3/handelsblatt2/tilgungsrechner/

            Basisdaten:
            Darlehensbetrag: 35.000
            Sollzins: 0,01%
            Sollzinsbindung: 10 Jahre, 0 Monate
            Ratenzahlung: monatlich

            Rückzahlung:
            Zeit bis Volltilgung: 10 Jahre, 0 Monate

            Die sich ergebende Ratenhöhe sollte angesichts einer Heizkosteneinsparung von rund 150 Euro p.m. für Eigenheimbesitzer ohne Mietaufwendungen doch ziemlich problemlos zu bewältigen sein.

            Und bitte lenken Sie nicht mit E-Fahrzeugen, schön gedämmten Villen und überbezahlten Akademikern vom Thema ab.
            Ich spreche von Beginn an von älteren sanierungsbedürftigen Häuschen, die vor 30 oder 40 Jahren erworben oder gebaut wurden. Das ist doch ein großes Stück von Ihren Scheinargumenten entfernt.

            In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Frohe Ostern! Suchen Sie ein paar Tage lang nach Ostereiern, statt nach Ausreden. Abwechslung kann nie schaden.

        2. Hallo @Lausi,
          das Problem bei rein marktwirtschaftlichen Instrumenten ist doch, dass man sie per definitionem nicht kontrollieren und steuern will und soll, was dann sehr schnell zu extremen Auswüchsen und in der Folge doch wieder zu „planwirtschaftlichen“ Eingriffen führt. So musste etwa der Anstieg beim nationalen CO2-Preis von lächerlichen 30 auf 35 Euro für 2023 bereits wieder ausgesetzt werden, weil vor etwa einem Jahr das Basisprodukt plötzlich sehr teuer wurde. Durch den hohen Gaspreis stieg die Nachfrage nach Kohle, und in der Folge die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten im europäischen Emissionshandel. Dies führte an der Energiebörse EEX zu Preisen von 100 Euro je Tonne.

          Die höheren Kosten durch CO2-Bepreisung sollten durch sinkende Strompreise für alle Haushalte zumindest teilweise wieder aufgefangen werden. Und wie sah die Realität aus? Die Strompreise sind durch marktwirtschaftliche Instrumente wie das Merit-Order-Prinzip extrem gestiegen.

          Was das langsame Anziehen von „Daumenschrauben“ betrifft, siehe den CO2-Preispfad nach BEHG (ganz am Ende des Artikels):
          https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/10/20221028-habeck-wir-gehen-beim-co2-preis-bedachter-vor-und-entlasten-private-haushalte-und-unternehmen.html

          Deine Ideen und Vorschläge zur Abfederung sozialer Härten in den unteren Einkommensschichten in Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen werden übrigens von den viel kritisierten Grünen genauso propagiert:

          „Diese differenzierte Mittelverwendung wäre unter sozialen und Klimaschutzaspekten vorteilhaft und auch mit Blick auf die sich abzeichnenden Vorgaben des aktuell noch nicht beschlossenen Klima- und Sozialfonds wichtig. Denkbar wäre es auch, die Klimaprämie nicht als Pro-Kopf-Pauschale zu gewähren, sondern nach der Höhe des Einkommens zu staffeln. In diesem Fall wäre ein deutlich geringerer Anteil des Aufkommens zur finanziellen Kompensation einkommensschwacher Haushalte erforderlich. Damit würden sich zusätzliche finanzielle Spielräume zur Stützung von Förderprogrammen zur Energiekosteneinsparung für vulnerable Gruppen oder auch andere Zwecke im Rahmen des Klima- und Transformationsfonds (KTF) ergeben.“
          https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2022-12-09_kurzfassung_co2-bepreisung_verkehrs-gebaeudebereich_sozialvertraeglich_bf.pdf

          „Damit Klimaschutz sozial gerecht ist, wollen wir die Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an die Bürger*innen zurückgeben: Erstens wird die EEG-Umlage gesenkt, das entlastet Bürger*innen. Zweitens bekommen sie ein Energiegeld – das heißt, die Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen in Form einer Pauschale an jeden und jede Bürger*in zurück. Drittens wurde bereits die Pendlerpauschale erhöht, viertens wollen wir zum Beispiel Pendler*innen mit niedrigen Einkommen bei der Anpassung unterstützen, indem wir einen Fonds für Transformationszuschüsse auflegen, der mit großzügigen Hilfen unterstützt, etwa beim Umstieg auf ein emissionsfreies Auto … Außerdem ist es wichtig, dass wir die Mieter*innen nicht mit dem CO2-Preis allein lassen. Sie können ja nicht darüber bestimmen, wie ihre Wohnung geheizt wird, da müssen die Vermieter*innen in die Pflicht genommen werden.“
          https://www.gruene.de/artikel/fragen-und-antworten-zum-co2-preis

          Was das 3- oder auch 1-Liter-Auto angeht, frage ich mich immer, woher die Unternehmen wissen wollen, wie die Nachfrage ist, wenn sie das Produkt dem breiten Markt erst gar nicht verfügbar machen. Rufen da vielleicht Leute bei VW an und sagen: „Hey, ich hätte gerne ein 1-Liter-Auto, wann kann ich mit der Marktverfügbarkeit rechnen?“
          Oder wird da Marktforschung durch Umfragen betrieben? Wie lauten dann die gestellten Fragen?
          „Wären Sie bereit, ein futuristisches 1-Liter-Auto in Raumschiff-Optik mit zwei Sitzplätzen, 75 PS und 795 kg Gewicht zum Preis von 110.000 Euro aufwärts (Stand 2011) zu kaufen?“ oder
          „Zu welchem Preis könnten Sie sich vorstellen, ein 1-Liter-Auto anzuschaffen?“
          „Sind Sie reicher Sammler und Enthusiast oder legen Sie Wert auf Bezahlbarkeit und Familientauglichkeit?“
          https://www.zeit.de/auto/2013-03/volkswagen-elektromotor-xl1
          https://img.nzz.ch/2017/10/4/168930ed-314b-427d-a38b-e7c5e88db42a.jpeg
          https://www.auto-motor-und-sport.de/news/extrem-sparer-vw-xl-1-mit-extrem-preis-ein-liter-auto-fuer-111000-euro/

          Soweit ich verstanden habe, unterscheidet man derzeit sehr wohl beim CO2-Preis zwischen Unternehmen (europäischer Emissionshandel) und Verbrauchern (nationale CO2-Bepreisung, die künftig auch in Emissionshandel übergehen soll).
          Das Problem: Große Teile der Industrie (Auto- oder Nahrungsmittelindustrie, Energiewirtschaft) geben die höheren Preise einfach an die Verbraucher weiter, die mangels Alternativen dann in den sauren Apfel beißen müssen.

          Kurz und gut: Ich verstehe die hübsche Theorie, stehe aber aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit der praktischen Umsetzbarkeit und der sich plötzlich entfesselnden Innovations- und Erfindungskraft eher skeptisch gegenüber. Wo sind denn seit 70 Jahren die großen Fortschritte in der Kernkraft, warum entwickelt man statt einer futuristischen Flunder zu Mondpreisen kein praxistaugliches und bedarfsgerechtes 1-Liter-Auto und baut davon eine Kleinauflage, um es der Öffentlichkeit überhaupt erst einmal für Test- und Marktforschungszwecke zu präsentieren?

          Alles in allem liegen wir beide in unseren Ansichten gar nicht so weit auseinander. Keiner setzt nur einseitig auf ein Instrument, lediglich die Schwerpunkte sind etwas verschoben. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich mich nicht länger mit dir unterhalten will, ganz im Gegenteil 😚

          1. Hallo @Anna Luisa,
            bei dem futuristischen 1-Liter-Auto habe ich echt lachen müssen – das ist fast der beste Klimaschutz-Witz den man sich ausdenken kann…🤣 Fast schon eine Verhöhnung der Klimaschutzbewegung.

            An solche Witze habe ich natürlich nicht gedacht, als ich vom 1- oder 3-Liter-Auto sprach. Ich war vielmehr davon ausgegangen, dass die Entwicklung und Produktion eines deutlich verbrauchsärmeren Autos/Motors eigentlich nicht so aufwändig und schwierig sein sollte, mit entsprechend erschwinglichen Preisen für die Käufer. Da ich – im Gegensatz zu dir 😉 – kein Ingenieur: in bin, verfüge ich auch nicht über die Detailkenntnisse wo da ggf. die technischen Herausforderungen liegen. Aber als Laie würde ich mal vermuten, dass so ein verbrauchsarmes Auto auch ohne allzu großen Aufwand technisch zu machen sein sollte.

            Es ist nicht unbedingt verkehrt, in Zeiten von hohen Brennstoffpreisen, die CO2-Bepreisung abzusenken (ggf. auszusetzen), da der Sinn des CO2-Preises durch die hohen fossilen Preise ja schon erfüllt ist.

            Ich weiß nicht, ob das in meinen „Aufsätzen“ schon mal erwähnt habe: Bei der CO2-Bepreisung muss man auch zwischen dem Emissionshandel und der direkten „Besteuerung“ unterscheiden – beides hat seine Vor- und Nachteile. Der Hauptunterschied scheint mir zu sein, dass beim Emissionshandel – der ja an der Börse stattfindet – wilde Preissprünge stattfinden können – vielleicht auch noch durch Spekulation angeheizt.

            Es scheint mir, dass du glaubst, dass die Autohersteller mit Absicht verbrauchärmere Autos boykottieren (kann man durchaus so sehen), und die Marktwirtschaft auch nicht dagegen ankommen kann. Vielleicht unterscheiden wir uns da ein wenig – ich glaube einfach, dass die Marktwirtschaft – also das Prinzip von Angebot und Nachfrage – mehr oder weniger doch noch funktioniert – wenn auch sicherlich mit Abstrichen. Das Wunderwörtchen heißt dabei „Konkurrenz“ (noch so ein essenzieller Begriff aus der Marktwirtschaft). Aber Kartelle gibt es natürlich auch – inkl. Anti-Kartell-Behörden…😉 Kurzum: Man kann unterschiedlicher Meinung sein, wie eine ansteigende Nachfrage nach verbrauchsärmeren Autos von der Industrie bedient werden würde. Ich bin da jedenfalls nicht so pessimistisch.

            Aber meine ewigen Lobpreisungen des CO2-Preises haben bei dir vielleicht schon ein bisschen Wirkung gezeigt. 🙂 Immerhin sprichst du jetzt von „lächerlichen“ 30 € (was übrigens weit über anderen wirklich lächerlichen CO2-Preisen in anderen Ländern liegt) was mich schlussfolgern lässt, dass du auch deutlich höheren Preisen gegenüber nicht abgeneigt wärst. Ganz meine Meinung.

            Danke auch für die Pressemitteilung von Habeck von Okt. 2022. Ich finde die gar nicht so schlecht – und da steht auch vieles drin, was ich auch so sehe bzw. als eine vernünftige Herangehensweise ansehe. Es zeigt aber auch, dass man sich wirklich in die Materie hineinknien muss, ein umfangreiches Fachwissen dafür braucht – inkl. über die Praxistauglichkeit. Hoffen wir mal, dass das auch so der Fall ist – will heißen, dass Habeck und die Grünen ihre Hausaufgaben machen. Hingeschludert und ohne viel Gehirnschmalz und Sachverstand ist die Sache jedenfalls nicht zu stemmen – auch nicht mit ideologischen Scheukappen.

            Im Prinzip geht es doch um eines: Möglichst kosteneffizient die CO2-Emissionen runterzubekommen. Das liebe Geld ist bei der ganzen Sache nämlich der limitierende Faktor. Ich denke, dass wir uns da einer Meinung sind – und ich hoffe, dass das Habeck & Co. auch so sehen – und entsprechend handeln.

            Mal sehen wie lange wir mit unserer Marathon-Konversation noch durchhalten – Spaß macht es ja 🙂 Schöne Grüße

          2. @anna,die Antwort ist einfach.Man will solche Autos nicht verkaufen/bewerben. Warum ?
            Ganz einfach weil man mit „viel Auto“ (SUV mit 2 Tonnen und nur überflüssigem Klimbim drin und dran,Airbags ,Steuergeräte,Servolenkung,Klimanlage ,Hifi, etc) mehr Geld generieren kann. X % von mehr ist halt nominal mehr!
            So ein kleineres Auto wäre viel billiger und sparsamer. 1 Liter Verbrauch wären kein Problem,
            2 Zylinder Gasmotor(spart die Benzinpumpe+Steuerung ,weil Gas schon mit hochdruck befüllt wird) ,ich schätze 600 ccm mit Kleinstturbolader 2.5 -3 bar Ladedruck ,absolut niedrige Drehzahlen (weniger Verschleiß und Reibung),Gasdirekteinspritzung etc. Das Wichtigste ist aber das Leergewicht ( 500-600 kg) und gaaaanz schmale Reifen . CW -Wert unter 0,2.
            Airbags die ganze Austattung fällt weg. Maximal ein Bluetooth Minilautsprecher. Ich könnte wetten da kommt ca. 1 Liter raus ich glaube man braucht nicht mal Carbonfaserteile(sehr teuer) dafür.,müsste ich jetzt nachrechnen wieviel Leistung da raus kommen könnte ,aber mit winzigen Nockenwellensteuerzeiten auf 60-70 KW müsste man kommen. Nur mal so dahin gedacht.

          3. @klempner – Sie sollten ein Startup-Unternehmen gründen! Der Erfolg wäre Ihnen garantiert! 😄

          4. @klempner
            Danke für Ihr Feedback, ich sehe das mit den Margen und der technischen Machbarkeit genau wie Sie.
            Es gab ja bisher nicht nur den VW XL1:
            https://www.focus.de/auto/neuheiten/spritsparkonzepte/renault-studie-eolab-fast-nie-mehr-tanken-renault-baut-das-1-liter-auto_id_4139734.html

            Es war ein gewaltiger Fehler der Autoindustrie, solche Entwicklungen nicht konsequent weiter zu verfolgen. Bei Marktverfügbarkeit gäbe es heute nämlich keinerlei Debatten über einseitige Fixierung auf E-Mobilität und/oder E-Fuels.
            Klar, der Öl-Lobby las „Wohlstandsgarant“ westlicher Gesellschaften und Wirtschaftssysteme hätte das gar nicht gefallen.
            So aber scheint es nun – zumindest auf europäischer Ebene – zu spät für eine Wiederbelebung dieser Konzepte.

          5. Hallo @Lausi,
            heute kommst du mir aber des Öfteren knapp mit deinen Antworten zuvor, auch wenn ich mich schon bis auf drei Minuten angenähert habe 😃
            Aber sag mal: Was beschäftigt dich zwischen 2 und 5 Uhr morgens Ortszeit in Lima so sehr, dass du noch immer auf FMW herumgeisterst? 👻🥱

          6. Hallo @Anna – ganz richtig erkannt: Über die Zeit bin ich zu so einem Nachteulen-Menschen mutiert… Als Boomer kann ich es mir ja leisten…😆. Aber der Osterhase wird mich schon wieder auf vernünftigere Bahnen lenken… In diesem Sinne schöne Osterfeiertage – und bis zum nächsten „Gedankenaustausch“!

          7. Hallo @Lausi,
            „Vielleicht unterscheiden wir uns da ein wenig – ich glaube einfach, dass die Marktwirtschaft – also das Prinzip von Angebot und Nachfrage – mehr oder weniger doch noch funktioniert – wenn auch sicherlich mit Abstrichen.“

            Ich denke, wir gehen da ziemlich konform, es geht um ein mehr oder weniger funktionierendes Prinzip mit Abstrichen, dass sich in der Vergangenheit bis heute leider noch nicht wirklich bewährt oder bewiesen hat. Doch die Hoffnung stirbt immer zuletzt, so auch bei mir. Du bezeichnest mich als pessimistisch, ich würde sagen, ich bin etwas skeptisch und jederzeit offen für andere Optionen, für eine möglichst breit gestreute Kombination aus allem, was sinnvoll und technisch möglich ist.

            Natürlich unterstütze ich die Idee von deutlich höheren CO2-Preisen voll und ganz.
            Du schreibst weiterhin: „Im Prinzip geht es doch um eines: Möglichst kosteneffizient die CO2-Emissionen runterzubekommen.“
            Ich würde eigentlich nach der ewig langen christlich-konservativen Schlaf- und Ignoranzphase nur ergänzen wollen: „Möglichst kosteneffizient und SCHNELL…“

            Vielleicht haben meine Quellen und Recherchen auch bei dir schon ein bisschen Wirkung gezeigt 🙂
            Vielleicht ziehst du irgendwann eine andere Sicht der Dinge ebenfalls in Erwägung. Etwa, wer genau in der Koalition ständig was blockiert, wer der große und ewig schweigende Partner ist, wer in der Öffentlichkeit getrieben und gegeißelt wird, weil er zwar grün, aber prinzipiell machtlos ohne finanzielle Mittel vom Schatzmeister und Unterstützung vom Häuptling ist.

            Vorsicht! Ab hier wird es versaut 🐷
            Nur einmal ein paar Erinnerungsspritzen zur ursprünglichen Debatte vor und in den Koalitionsverhandlungen, wer zum mächtigen und eigentlich unantastbaren Finanzminister im Hintergrund werden wollte, und nicht die arme Sau, die ständig durchs Dorf getrieben wird:
            https://www.merkur.de/politik/bundestagswahl-habeck-gruene-koalition-ampel-jamaika-fdp-christian-lindner-finanzminister-91027033.html
            https://www.tagesspiegel.de/politik/lindner-mochte-das-finanzministerium–habeck-verargert-uber-personaldiskussion-6181231.html
            https://www.focus.de/politik/deutschland/ist-es-gut-dass-sich-lindner-und-nicht-habeck-als-finanzminister-durchgesetzt-hat_id_24451837.html

            Ein fettes Ferkel wie Wirtschaftsminister Altmaier durfte kritiklos Mist in unendlichem Ausmaß produzieren und sich im Abfall suhlen, solange der Saustall namens Freie Marktwirtschaft seine Interessen frei von Krisen und Schwarzen Schwänen entfalten konnte.
            Sein Erbe nach Totalversagen bei Corona, Krieg, Energiekrise, Inflation, Lieferketten … ist die ärmste Sau, die man sich vorstellen kann.

            Ich hoffe, dass Lindner, Scholzi & Co. auch sehen, dass Klima-Folgekosten ein limitierender Faktor für ein Weiter-wie-bisher sind – und entsprechend handeln.

            Mal sehen wie lange genervte 280-Zeichen-Trolle unsere Marathon-Konversation noch dulden – Spaß macht denen ja nichts außer Widerspruch und Lästern in maximal fünf Zeilen 😠

            Liebe Grüße und Frohe Ostern 🐣

          8. Hallo @Anna Luisa,

            na klar hast du mich ein Stück weit überzeugt, und politisch scheinen wir durchaus auf einer Wellenlänge zu liegen. Zeit meines Lebens habe ich (fast) immer die Grünen gewählt, und die CDU war mir schon immer ein Graus – vor allen damals dieser Kohl (alias „Die Birne“ 🤣). Insofern bin ich da ganz deiner Meinung, dass hinsichtlich Klimaschutz die CDU, die FDP und auch die SPD die Sache eher blockiert als gefördert haben – und nach wie vor auch noch so agieren.

            Bei dem „Kampf“ um das Finanzministerium in den Koalitionsverhandlungen kann man sehen, dass das Geld beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle spielt. Mein Vorschlag: Warum legt man – wie beim Verteidigungshaushalt – nicht eine bestimmte Prozentzahl vom BIP fest, die für Klimaschutz ausgegeben werden soll. Dann wäre zu mindestens klar, wie groß das Budget dafür ist.

            Ein weiterer Punkt ist aber auch die Kompetenz, die die Politiker für ein Ministeramt (oder auch für sonstige Ämter) mitbringen. Ab und zu kann man sich diesbezüglich ja nur die Haare raufen, wie inkompetent so mancher Politiker ist. Ich hoffe, dass das bei Habeck nicht der Fall ist. Spätestens am Ende der Legislaturperiode wird man es ja sehen.

            Aber immerhin hat Habeck Schwung in Sachen Klimaschutz gebracht, und eine breite Diskussion entfacht, wie denn nun der Weg zu deutlich mehr Klimaschutz aussehen soll (was ja auch Anstoß für unseren Meinungsaustausch war). Die Medien sind nun voll davon, und die Leute reden sich die Köpfe heiß. Hoffen wir mal, dass Lindner für den Klimaschutz dann auch genügend Geld zur Verfügung stellen wird…

            In diesem Sinne Frohe Ostern und „bleiben Sie zuversichtlich…🤣🤣🤣“ (diese „Beruhigungspille“ hört man ja inzwischen allerorten…😆 )

          9. @Anna Luisa – hier noch ein „Nachschlag“: Falls du es noch nicht gesehen hast, so kann ich dir folgende Talkshow empfehlen – auch wenn sie von diesem (doofen) Lanz ist…. Liebe Grüße!

            https://youtu.be/FfkM6Xxgim4

  6. TinA hat fertig, Bond kommt zurück

    @Ferdl, genau so läuft das Spiel, und da bei den Bonds ein veritabler Jahrhundertcrash stattgefunden hat wird die Gegenbewegung umso grösser sein.Wenn in den 3 mal so grossen Bondmarkt wie der Aktienmarkt umgeschichtet wird, wird dies den Aktienmarkt auch diesmal stark belasten. Da werden die Wunschträume aller Nixbären, Permabullen und der verwöhnten Nullzinsgenerationarg arg zerzaust werden.

  7. Aber Dottore haben nicht begriffen, wenn weiter so wird Scheisse noch schlimmer, weil genau tiefe Zinsen haben zu grosser Scheisse geführt.Noch mehr von falsche Medikament ? Aber super Dottore ? ?

  8. Auferstehung der Bond Leichen an Ostern

    @Ferdl, sehr realistische Einschätzungen, und da bei den Bonds auch meistens eher grosse, professionelle Anleger am Werk sind und auch gehebelt wird, werden die Ausschläge gross sein.Erstaunlich ist nur , dass beim Bondcrash auch grosse Profis voll erwischt wurden. Siehe Pensionsfonds von UK und tausende von Banken im Amiland. Wie und wo die FED und die EZB die Bonds- Leichen vergrabenen haben wird auch noch bald ersichtlich werden.

  9. @Lausi, sehr richtig, ein anderer intelligenter Politiker eines Landes mit viel Wasserkraft hat gesagt, Klimapolitik beginnt mit Energiepolitik und nicht umgekehrt. Er fordert darum neue Wasserkraftprojekte.

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