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Notenbank macht Klimapolitik EZB droht Banken Strafzinsen an, weil sie Umwelt-Auflagen zu wenig beachten

EZB droht Banken mit Strafzinsen

Die EZB droht Banken Strafzinsen an, wenn sie nicht – wie von der Notenbank gewünscht – Umwelt-Vorschriften in der Praxis ihrer Kreditvergabe berücksichtigen. Damit versucht die EZB offenkundig, das Verhalten der Banken zu steuern – mit dem Argument, dass Klima- und Umweltrisiken ein wichtiger Faktor seien bei der Bemessung von Risiken. Faktisch aber überschreitet die EZB damit ihr Mandat – nämlich die Gewährung von Preisstabilität.

Unter dem Deckmantel der Klimarisiken greift sie damit aktiv in die Praxis der Banken ein – ganz im Sinne der von der EU gewünschten Klimapolitik, die fossile Brensstofe verbannen will – damit aber faktisch  riskiert, die Energiepreise noch weiter nach oben zu treiben, weil erneuerbare Energien nicht grundlastfähig sind.

EZB droht Banken mit Strafzinsen und stellt Führungspersonal in Frage

Die EZB möchte, dass die Führungskräfte im Finanzsektor wissen, dass sie für das anhaltende Versagen der Branche beim angemessenen Management von Klima- und Umweltrisiken zur Rechenschaft gezogen werden. Darüber berichtet auch Bloomberg.

Laut Frank Elderson, Direktoriumsmitglied der EZB, stellt das ESG-Risiko in einigen Bankbüchern „zunehmend die Eignung und Angemessenheit“ der verantwortlichen Führungskräfte in Frage:

„Um es klar zu sagen: Es ist nicht Aufgabe der EZB als Aufsichtsbehörde, den Banken vorzuschreiben, an wen sie Kredite vergeben oder nicht vergeben sollen. Vielmehr haben wir und andere Bankenaufsichtsbehörden auf der ganzen Welt immer wieder betont, dass ein unzureichendes Management von Klima- und Umweltrisiken-Risiken nicht mehr mit einem soliden Risikomanagement vereinbar ist. Ein solches Versagen stellt auch zunehmend die Eignung und Angemessenheit derjenigen in Frage, die für die Festlegung und Steuerung der Praktiken der Banken zuständig sind.“

Die Banken lassen sich zu viel Zeit, um Klima- und Umweltrisiken als eine wesentliche Bedrohung zu behandeln, die sich auf ihre Finanzen auswirken kann, so die EZB. Eldersons Rede, die fünf Jahre nach der Einführung der Agenda für nachhaltige Finanzen durch die Europäische Union gehalten wurde, ist eine der bisher schärfsten Warnungen der EZB zu diesem Thema.

Banken, die die Anforderungen der EZB an das Risikomanagement im Bereich Klima und Umwelt nicht erfüllen, „müssen für jeden Tag, an dem die Mängel nicht behoben werden, einen Strafzins zahlen“, sagte Elderson am Dienstag.

Politische Ziele der EU

Die Äußerungen reihen sich ein in einen Trommelwirbel von Warnungen von EU-Beamten, die die Finanzindustrie der EU dazu bringen wollen, ihr ESG-Risikomanagement zu verbessern. Letzten Monat kündigte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde an, dass sie den Rahmen zur Festlegung der Kapitalanforderungen überarbeiten werde, damit die Kreditgeber ökologische und soziale Risiken in den so genannten Puffern der Säule 1 berücksichtigen können.

„Die neuen Regeln sind notwendig, weil ökologische, soziale und Governance-Faktoren das Risikoprofil des Bankensektors verändern“, erklärte die EBA am 12. Oktober.

Elderson sagte, die EZB erwarte von den Banken, dass sie Klima- und Umweltrisiken wie jedes andere „wesentliche Risiko“ behandeln.

Die Anforderung, die in der europäischen Eigenkapitalrichtlinie festgelegt ist, gibt den Banken in der EU bis Ende nächsten Jahres Zeit, diese zu erfüllen, obwohl die EZB eine Reihe von Zwischenfristen gesetzt hat.

Im Zuge ihrer Aufsicht über das Engagement des Bankensektors in Bezug auf Klima- und Umweltrisiken hat die EZB „eine Reihe von guten Praktiken gesehen“, so Elderson. Allerdings erfülle derzeit keine der von uns beaufsichtigten Banken alle unsere Erwartungen“, so Elderson.

FMW/Bloomberg

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7 Kommentare

  1. Naja, das ist so bei Sozialisten. Was nicht von alleine funktioniert, weil die Menschen es nicht haben wollen, muss dann mit Zwang auf den Weg gebracht werden.
    Bei Öko-Sozialisten dann auch Öko mit Zwang.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Was für ein Schwachsinn von Politik und Notenbank. Damit werden letztendlich nur die durchschnittlichen Zinsen weiter befeuert, im Zweifel wird ein Graumarkt entstehen, bzw. über Anleihen können Anleger auch Geld direkt verleihen, gegebenenfalls mit Aufschlag, aber das wird die Großen bevorzugen und Kleine benachteiligen. Dieses Europa ist nicht das, dass ich mir mal gewünscht habe als junger Mensch. Die EZB ist einfach nur peinlich und ein weiterer Baustein für die Erosion Europas.

  2. Es zeigts mit von Tag zu Tag immer klarer, man will Europa und vorallem Deutschland ruinieren. Mit „man“ meine ich die USA. Die Deutschen Politiker sind noch so blöd und machen mit. Wir mal Zeit, dass die Menschen aufwachen. Zuerst Vorona, dann Ukrainekrieg, dann Inflation und jetzt Israel. Wann begreiffen es die Menschen? Sie werden voll verarscht und mit sie meine ich die Menschen, die nicht mehr selber denken können und der Propaganda unterlegen ist.
    Ich freue mich auf die Zeit danach wenn Deutschland wieder selber regieren kann mit ihrem eigenen Interesse

    1. Hallo @Müller.
      Die sind nicht blöd, denn dann hätten sie zumindest mal einen glücklichen Zufallstreffer.
      Ein blindes Huhn….
      Die Amis lassen es sich Milliarden kosten, dass die Beraterfirmen die grüne Ökosekte so beraten, dass die Amis hinterher die Immobilien und die Industrie billig aufkaufen können.
      Daher setzen die Grünen alles zu 100% in den Teich.
      Viessmann hatte den Braten gerochen und noch schnell an die Amis zu einem guten Preis verkauft.
      Die Großbanken in den USA wetzen schon die Messer um die Filestücke auszuschreiben.
      Habeck wird auch schon einen gutbezahlten Job bei der Frackinindustrie in den USA in Aussicht haben, wenn er alles so hingerichtet hat, wie die Amis es sich vorstellen.
      Für seine Pension zahlt dann der deutsche Staat.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Marc Faber hatte Recht, Notenbanken gehören abgeschafft.Gelddrucken ist ein schweres Delikt.

  4. Wieder so eine Nummer,also wenn es ein Thema innerhalb einer Bank gibt ,dann heißt das Thema Risiko oder besser Risikovermeidung oder Risikoverschiebung. Das steht mal 111 % fest. So ,was heißt das denn jetzt übersetzt.Eventuell gibt es da gar kein Risiko ,welches die Bank geschäftlich beachten müsste. Neu wäre ,dass die Jungs bei den Banken dümmer sind als die in der EZB.
    Dieser Wind weht von den Großfinanciers aus Frankreich direkt in die EZB. Die wollen schon mitbestimmen,zu welchen Zwecken ihre verliehene Kohle so benutzt wird.Nix mehr mit frische Kohle gegen Anleihen,nönö da kommt noch ein extra Zins oben drauf.

  5. Ich schätze mal, die negativen Reaktionen auf die Kreditvergabe-Praxis von ING, dürften einigen Leuten am Main sauer aufgestoßen sein. Also warum nicht die ESG-Querulanten bei Seite schieben, ein Machtwort sprechen und das Verhalten von ING von oben herab standardisieren? Die Leute bei der EZB müssen sich ihrer Unangreifbarkeit sehr sicher sein. Vermutlich haben sie auch Recht damit.

    @klempner, Herr Elderson ist Rechtsanwalt, kein Finanzmathematiker. Diese Leute brauchen nur ein inneres Licht der persönlichen Überzeugung, um die Welt besser zu machen.

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