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Hawkisher Tsunami als giftiger Cocktail für die Märkte Fed: Mester – überzeugende Argumente für 0,5% Schritt bei Zinsen

Mester Fed Zinsen Inflation

Höher als erwartet ausgefallene  US-Verbraucherpreise am Dienstag, bärenstarke US-Einzelhandelsumsätze am gestrigen Mittwoch und dann heute die deutlich höheren US-Erzeugerpreise üben Druck auf die Fed aus, die Zinsen noch höher als gedacht anzuheben. Die Aktienmärkte wollten das lange ignorieren, aber irgendwann ist das Maß voll. Während die US-Renditen (10-jährige bei 3,86%) wie auch der Dollar weiter stark steigen, glaubten die Aktienmärkte weiter an den Pivot bei der Fed in Sachen Zinsen.

Das könnte sich als teures Mißverständnis heraus stellen – das hat heute Fed-Mitglied Mester deutlich gemacht! Sie habe schon bei der letzten Sitzung der Fed „überzeugende Argumente“ für eine 0,5% Anhebung der Zinsen gesehen, wie Bloomberg nun berichtet. Die Fed hatte am 01.Februar die Zinsen nur um 0,25% angehoben.

Fed-Mitglied Mester: Gute Gründe für 0,5% Anhebung der Zinsen

Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, Loretta Mester, sagte, dass sie Anfang des Monats bei der letzten Sitzung der US-Notenbank zwingende Gründe für eine weitere Erhöhung der Zinsen um 50 Basispunkte gesehen habe und dass die US-Notenbank bereit sein müsse, die Zinsen zu erhöhen, wenn die Inflation hartnäckig hoch bleibe.

„Zum jetzigen Zeitpunkt haben die neuen Daten nichts an meiner Ansicht geändert, dass wir den Leitzins auf über 5% anheben und für einige Zeit dort halten müssen“, sagte Mester am Donnerstag in einer Rede, die sie für eine vom Global Interdependence Center und der University of South Florida Sarasota-Manatee organisierte Veranstaltung vorbereitet hatte. „Bei unserer Sitzung vor zwei Wochen sah ich, abgesehen von den Erwartungen der Finanzmarktteilnehmer, überzeugende wirtschaftliche Argumente für eine Anhebung um 50 Basispunkte, was die Obergrenze des Zielbereichs auf 5 % gebracht hätte.

Die Fed-Vertreter stimmten Anfang Februar einstimmig für eine Anhebung des Leitzinses um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 4,5% bis 4,75%. Dies geschah nach einer Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf der Dezembersitzung, nachdem sie zuvor viermal in Folge den Leitzins um jeweils 75 Basispunkte erhöht hatten. Mester nimmt zwar an den Beratungen teil, stimmt aber in diesem Jahr nicht über geldpolitische Entscheidungen ab.

Die Präsidentin der Fed von Cleveland sagte, dass die Inflationsrisiken aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, der die Unsicherheit bei den Lebensmittel- und Energiepreisen erhöht, weiterhin nach oben tendieren. Auch die Wiedereröffnung Chinas könnte die Nachfrage nach Rohstoffen erhöhen, sagte sie.

Mester: Besser mit den Zinsen überschießen

Mester, eine der hawkisheren Fed-Politikerinnen, sagte, diese Aufwärtsrisiken sprächen eher für ein „Überschießen“ der Politik. „Eine übermäßige Straffung hat auch Kosten, aber wenn die Inflation schneller als erwartet zurückgeht, können wir angemessen reagieren“, sagte Mester.

Im Dezember hatten die Fed-Mitglieder auf der Grundlage der medianen Prognose einen Höchstsatz der Zinsen von 5,1% für dieses Jahr festgelegt, was zwei weitere Erhöhungen um jeweils einen Viertelpunkt bedeuten würde. Mehrere Fed-Mitglieder sagten am Dienstag, dass die Zinsen möglicherweise auf ein höheres Niveau als erwartet angehoben werden müssten, um eine weitere Abschwächung der Inflation zu gewährleisten.

Mester schloss sich dieser Meinung am Donnerstag an. „Angesichts der Risiken und Kosten müssen wir darauf vorbereitet sein, den Leitzins zu erhöhen, wenn sich die Aufwärtsrisiken für die Inflation verwirklichen und die Inflation sich nicht wie erwartet abschwächt oder wenn die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage auf den Produkt- und Arbeitsmärkten länger als erwartet anhalten“, sagte Mester.

Die am Dienstag veröffentlichten Daten zeigen, dass die Verbraucherpreise im Januar um 6,4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Das ist höher als von Ökonomen erwartet und liegt immer noch weit über dem Ziel der Fed von 2% jährlicher Inflation, das auf einer separaten Messung beruht.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Fugi sammelt hier eifrig bärische Nachrichten von denen jede zu einem Kursrutsch führen könnte, es aber nie passiert.
    Ich würde mir von Fugi mal wünschen, dass er ein komplettes Video macht mit gegenteiliger Aussage. Nur bullische News, genauso enthusiastisch vorgetragen wie normalerweise die bärische Sicht. Das hält fit und kann nicht schaden den Blickwinkel mal zu ändern.

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